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Full text: 10, 1882

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Von Hongkong versegelte „Adolph“ nach Iloilo. Diese Reise wurde am 
23. Februar angetreten und in 8 Tagen vollendet. Nachdem im letzteren Platze 
dann eine für Europa bestimmte Ladung eingenommen war, ging die Bark am 
23. März wieder in See, um nach dem Kanal zurüekzukehren. Sie durchsegelte 
bei leichtem östlichen Winde die Sulu-See und passirte am 26. März die Basilan- 
Strafse. In der Celebes-Scg, in welcher bei leichter südwestlicher und südöst 
licher Briese Kurs für die Makassar-StraHse gesteuert wurde, hatte die Strömung 
zunächst eine nordöstliche Richtung, nachdem man aber 5,5° N-Br in 122,5° O-Lg 
verlassen hatte, beobachtete man einen stark nach Westen versetzenden Strom, 
der entsprechend der Annäherung an jene Strafse allmählich in einen SW-Strom 
überging. Am 1. April gelangte man bei frischem Ostwinde in Sicht des Kap 
Riveren, der NW-Spitze der Insel Celebes, und schon am 2. April wurde in 
119° O-Lg der Aequator überschritten, ln südlicher Breite verursachte leichte 
Mallung eine längere Verzögerung, so dafs die Bark erst am 7. April frei von 
der Makassar • Strafse gelangte. Nachdem endlich bei leichtem SE-Winde die 
Sunda-See durchsegelt worden war, erreichte „Adolph“ am 10. April, dem 
18. Tage der Reise, die Lombock - Strafse. 
Am 11. April befand sich die Bark im Indischen Ocean, in welchem bei 
dort gleich angetroffenem Passat ein südwestlicher Kurs eingeschlagen wurde. 
Die Reise nahm dann für längere Zeit einen solch befriedigenden Verlauf, dafs 
die Bark einmal in sechs auf einander folgenden Tagen 1420 Sm zurücklegen 
konnte. Zur südlichen Passatgrenze gelangte „Adolph“ am 29. April in der 
Nähe von 23° S-Br in 60° O-Lg. Man beobachtete dort einen höchsten Baro 
meterstand von 764,7 mm. Nachdem jene überschritten worden war, wehte der, 
keine Drehungen nach links beschreibende, Wind noch für lange Zeit aus 
günstiger Richtung. Westwind, der an mehreren Tagen stürmisch wehte, stellte 
sich am 15. Mai unweit 36,3° S-Br in 20,5° W-Lg ein, und der auf diesen 
folgende SE-Wind führte die Bark in Sieht des Rap der guten Hoffnung. Man 
erblickte dasselbe am 20. Mai, und 3 Tage später überschritt „Adolph“ in 
11° O-Lg den Parallel von 30° Süd. Um diesen letzteren Punkt von 30° S-Br 
im Indischen Ocean aus zu erreichen, waren 15 Tage erforderlich gewesen. 
Auf dem Wege von der Lomboek-Stmüse zur Südspitze Afrika’s hatte die Bark 
10° S-Br in 114,3° O-Lg am 12. April, 20° S-Br in 75° O-Lg am 23. April 
und 30° S-Br in 38° O-Lg am 8. Mai; ferner 90° O-Lg in 16,8° S-Br am 
20. April, 60° O-Lg in 23° S-Br am 29. April und 30° O-Lg in 33,4° S-Br am 
12. Mai geschnitten. 
Der kräftige SE-Wind, bei dem „Adolph“ wieder nördlich von 30° S-Br 
gelangte, wurde, wie man weiter nach NW hin vorschritt, allmählich flauer und 
endete, als das Schiff am 28. Mai nach 22,5° S-Br in 0,8° W-Lg gekommen 
war. Nördlich von diesem Punkte beobachtete man an zwei Tagen leichte 
südliche und westliche "Winde, und erreichte „Adolph“ anscheinend erst am 
30. Mai in der Nähe von 19° S-Br und 4,1° W-Lg den eigentlichen Passat. 
Im Gebiete desselben nahm die Reise wieder einen rascheren Verlauf, so dafs 
am 9. Juni der Aequator in 23,3° W-Lg überschritten werden konnte. Es war 
die zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke in 17 Tagen durchsegelt und 
auf derselben 20° S-Br in 3,3° W-Lg am 29. Mai und 10° S-Br in 14,2° W-Lg 
am 4. Juni gekreuzt worden. 
An demselben Tage, an welchem „Adolph“ in 23,5° W-Lg den Aequator 
überschritt, that dieses in 23,2° W-Lg auch das eiserne Bremer Vollschiff 
„ Wilhelmine“. Beide Schiffe trafen dann später für längere Zeit dieselben 
Verhältnisse; doch gewann „Adolph“ infolge gröfserer Segelfähigkeit einen 
Vorsprung, und als diese Bark am 24. Juni nach 30° N-Br in 38° W-Lg gelangt 
war, befand sich „ Wilhelmine“ noch in 26,2° N-Br und 39° W-Lg. Der eiserne 
Mitsegler war nicht mehr im Stande, es dem hölzernen an Schnelligkeit gleich 
zu thun. Am Mittage des 24. Juni befand sich etwa 80 Sm in westnordwest 
licher Richtung von „Adolph“ entfernt aber ein anderer Mitsegler, das hölzerne 
Bremer Vollschiff „Johanne“, der wohl befähigt war, mit „Adolph“ gleichen 
Schritt zu halten, Diese beiden Schiffe legten später in der gleichen Zeit die 
noch vorliegende Strecke zurück, und am 9. Juli erreichten beide die Mündung 
des Kanals.
	        
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