705
1
Eröffnung
Schlafs
Ankunft
Abgang
I Jahr
der
der
des
des
L
Schiffahrt
Schiffahrt
ersten Schiffes
letzten Schiffes
a . J
| 1872
Mai 1
Dezember 8
Mai 5
November 28
1 1873
April 25
November 2(>
Mai 4
November 21
1874
April 25
Dezember 13
Mai 11
November 21
1875
Mai 3
November 29
Mai 9
November 22
1878
April 27
Dezember 10
Mai 8
November 23
i 1877
April 17
Januar 2 (1878)
April 29
November 24
1878
März 30
Dezember 23
April 20
November 24
; 1879
April 24
Dezember 19
Mai 1
November 24
1880
April 17
Dezember 3
Mai 2
November 22
j 1881
April 21
.
Januar 2 (1882)
April 29
L_ J
November 23
Untersuchungen der Tiefscefaunu in
dem Moerb
Biscaya, in dem Atlantischen Occan und im .Mittelländischen Meere
während der Expeditionen des „Travaillcur“, 1880—81.*) Der Haupt
zweck der beiden Expeditionen des „Travailletir“ in den Jahren 1880 und
1881 war — wie pag. 511) erwähnt — die Durchforschung der unterseeischen Fauna
des Moerbuseus von Biscaya, des Atlantischen üccans längs der Küste von
Spanien und Portugal und der des Mittelländischen Meeres zwischen der Ost
küste von Spanien bis Marseille und von dort bis zur Insel (Jorsica.
Durch die mit grolscr Sorgfalt während dieser Expeditionen ausgeführten
Dredguugen sind mehrere für die Kcnntuifs der Tiefenfauna wichtige Er
gebnisse erzielt worden. Die Details dieser rein zoologischen Untorsuchungen,
bei welchen eine grofsc Anzahl von niederen Thicr-Spccics aufgclüuden wurde,
sind von A. Milne-Edwards in den „Oompt. Rcnd. etc.“, Yol. 1)1, 1880 (II),
pag. 855—3(50 und Yol. 1)3, 1881 (II), pag. 87(5—882 und pag. 935—1)36 mit-
getheilt. Wir können hier auf diese nicht näher eingelien und beschränken
uns nur auf einige wenige besonders charakteristische Angaben.
In allen vom „Travailletir“ bis zu 5100 m gelotheten Tiefen zeigte sich
ein reich entwickeltes Thierloben, ln dieser letzteren Tiefe (s. Tabelle II, A,
No. 45), mitton im Meerbusen von Biscaya, wurden im Schlamingruud zahl
reiche Foraminiferen und Radiolarien augctrolleu (in einem Kubikcentimeter
Schlamm allein 116 000), und drei Organismen, welche höheren Thierordnungen
angeboren. Am reichsten zeigte sich die Meeresfauna über dem aus Numrnu-
liton-Kalk bestehenden Meeresboden an der Nordküste von Spanien; zahlreiche,
bisher in den europäischen Meeren noch unbekannte Korallouthiere haben hier
Bänke von mehr als 1000 m Mächtigkeit gebildet, in deren Schutz eine dichte
Bevölkerung von Mollusken, Anneliden, Crustaccen und Zoophyten sich aufhält.
Längs der West- und Südküsto von Portugal und Spanien bis Gadix
besteht der Meeresboden aus weichem Schlamm, welcher aufserordentlich roich
ist an kieselhaltigen Schwämmen (Spongicn).
In dem vom Oceauc fast ganz abgeschlossenen Mittelländischen Meer
sind die Bedingungen zu einer reicheren Entfaltung der submarinen Fauna
weniger günstig als für den offenen Oceau; das Thierleben der Tiefen ist
daher weniger in ihm entwickelt, docli gehören dio in ihnen vorkommenden
Organismen denselben Arten an, wie die au den Küsten von Spanien, Portugal
und Marocco, und stammen höchst wahrscheinlich von diesen her; hiernach
bietet das Mittelländische Meer keine abgegrenzte besondere zoologische Provinz,
wie man früher auzunehmen geneigt war, indem man die Tiefsee-Fauna der
nördlicheren Mecro dos Atlantischen Occans mit der des Mittelländischen Meeres
verglich.
Die in diesem Jahre (1882) in den Monaten Juli und August ausgeführte
Fortsetzung der Forschungen der Travaillour-Kommission nach dem von der
französischen Regierung genehmigten Plan, welche von dem Meerbusen von
Biscaya bis zu den Kanarischen Inseln sich erstrecken soll, dürfte noch mehr
Licht über diese Frage verbreiten.
') Nachtrag zu 1882, pag. 519—523.