der letzterwähnten Position der NE-Passat wieder ein, bei dom sicli dann bis
nach 19,5° N-Br hin eine befriedigend rasche Fahrt erzielen liefs. Nachdem
diese Breite in 35° W-Lg am 8. Juni verlassen worden war, sank der Passat
zum ganz schwachen Winde herab, um als solcher bis nach 28° N-Br in
37,7° W-Lg anzuhalten. In der Nähe dieses Punktes, wo ein höchster Luft
druck von 771,0 mm beobachtet wurde, lag am 14. Juni die polare Passat
grenze. Der niäfsigc Wind lief dort zuerst südöstlich und nahm kurze Zeit
darauf, nachdem er durch Süd gedreht war, westliche Richtung an. Nach
dieser Veränderung hielt sich der Wind für den noch übrigen Theil der Reise
fast beständig im westlichen Halbkreise, und ohne dafs ferner Nenueuswerthcs
vorfiel, vollendete „Richard Rickmers“ seine Reise. Am 3. Juli befand sich
das Schiff in Sieht von IAzard. Die Dauer der ganzen Reise betrug 120 Tage.
Im Nordatlantischen Ocean waren 36 Tage verbracht worden, und hatte man
dort: 10° N-Br in 27,5° W-Lg am 4. Juni, 20° N-Br in 35,2° W-Lg am 8. Juni,
30° N-Br in 37,5° W-Lg am 15. Juni und 40° N-Br in 32,G° W-Lg am 21. Juni
geschnitten.
12. Reise (1er Hamburger Bark „Suaheli“, Kapt. G, F. €. Frühling.
Die auf einer ihrer gewöhnlichen Reisen zwischen Hamburg und Zanzibar
begriffene Bark „Suaheli“ verliefs am 12. Dezember 1881 den Kanal. Es geschah
dasselbe bei frischem Ostwinde, der jedoch, nachdem der offene Ocean erreicht
worden war, nur noch kurze Zeit anhielt. Am 15. Dezember lief unweit
47,5° N-Br in 11° W-Lg der Wind um nach SW, und mufste dann für lange
Zeit gegen höchst ungünstige Verhältnisse gekämpft werden, ohne dafs dabei
ein ucnneuswertlier Fortschritt erzielt werden konnte. Um von 44,8° N-Br in
10,9° W-Lg nach 43,G° N-Br in 14° W-Lg zu kommen, war nicht weniger als
eine volle Woche erforderlich. Rascher konnte wieder nach Süden hin fort
geschritten werden, nachdem am 24. Dezember in der Nähe des letzteren Punktes
der Wind nordwestlich geworden war, und durchaus befriedigend wurde der
Fortgang nach dem Einsetzen dos am 31. Dezember unweit 33,5° N-Br in
20° W-Lg erreichten Passats. Derselbe stellte sieh ein bei einem Luftdrucke
von 7G0nnu; cs stieg das Barometer dann noch, so wie das Schiff weiter nach
Süden hin vorrücktc, bis in etwa 21° N-Br und 26° W-Lg ein höchster Stand
von 766,3mm beobachtet wurde. Das Passatgebiet, in welchem von „Suaheli“
ein ungewöhnlich heftiger und beständiger Wind angetroffen wurde, dehnte sich
aus bis nach 4° N-Br in 25° W-Lg. Der Stillengürtel hatte seine südliche
Grenze am 13. Januar in 2,3° N-Br und 25,4° W-Lg. Um den Stillengürtcl
Del der in ihm vorherrschenden leichten östlichen Mallung zu überschreiten,
waren vier Tage erforderlich gew r esen. Am 15. Januar 1882 verliefs „Suaheli“
in 27,3° W-Lg die nördliche Halbkugel. Es waren dann 34 Tage nach dem
Abgänge vom Kanal verflossen, und während dieser Zeit hatte die Bark: 40° N-Br
in 15,8° W-Lg am 25. Dezember, 30° N-Br in 21,5° W-Lg am 1. Januar,
20° N-Br in 26° W T -Lg am 4. Januar und 10° N-Br in 26,3° W-Lg am 7. Januar
überschritten. Ebenfalls am 15. Januar, nur ctw T a acht Stunden später als
„Suaheli“, kreuzte die auf einer Reise von Rotterdam nach Macassar begriffene
Schonerbrigg „Seenymphe“ den Acquator in 28,2° W-Lg. Dieses Schiff, welches
sich am 13. Dezember in Sicht von Scilly befunden hatte, erhielt nahezu gleich
zeitig mit „Suaheli“ don Passat und verlor denselben auch nahezu in derselben
Zeit. Einen Tag früher, als diese beiden Schiffe, war ein dritter Mitsegler, die
von Hamburg nach Tamatave bestimmte Bark „Zanzibar“, in 28,5° W-Lg von
der nördlichen zur südlichen Halbkugel übergegangen. Dieses Schiff, welches
den Kanal am 22. Dezember verlassen hatte, wurde durch die später angetroffenen
Winde vor den Mitseglcrn begünstigt, und am Mittage des 29. Dezember waren
die rospektiven Schiffsortc: „Suaheli“ in 37,3° N-Br und 19,7° W-Lg; „See-
nymphe“ in 37,8° N-Br und 21,5° W-Lg und „Zanzibar“ in 37,5° N-Br und
21,9° W-Lg. Die letztere Bark fand dann auf ihrer westlicheren Route auch
während der nächsten Tage günstigere Verhältnisse, als die beiden anderen
Schiffe, und konnte daher 30° N-Br, wie später die Linie, einen Tag früher
als die Mitsegler überschreiten.
Auch im Südatlantischen Ocean wurde von „Suaheli“ frischer beständiger
Passat angotroffeu, dessen Gebiet sich ungewöhnlich weit nach Süden hin aus-