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Vou wilden Thieron sind Schweine und Ziegen vorhanden; an giftigen Thieren
findet man Skorpionen, Tausendfufsler und Wasserschlangen. Der Bifs der
selben soll jedoch nicht besonders gefährlich sein.
Bevölkerung. Nach der letzten Volkszählung im Jahre 1879 bebauten
135 Kolonisten ca 5260 ha. Doch hat seit dieser Zeit der Ackerbau bedeutend
zugenommen.
Die Bevölkerung besteht aus ca 130 000 Seelen, wovon 120 000 Fiji-
Insulaner, 5000 Polynesier, gröfstentheils von dou westlicheren Inseln, und
2500 Weifse sind.
4. Flaschenpost, a) Von S. M.S. „Nymphe“ wurde am 17. Juli d. J.
um I2 h Mittags in 57° 32' N-ßr und 8° 56' O-Lg eine Flasche über Bord ge
worfen; diese Flasche ist am 22. Juli d. J. im Wäderöfjorden, Schweden, an
das Land gespült worden. Unter der Voraussetzung, dafs diese Flasche nicht
schon längere Zeit am Strande gelegen hatte, hat dieselbe in 5 Tagen einen
Weg von ca 93 Sm in der Richtung rw. N 49° 18' 0 zurückgolegt, mithin
ca 18—19 Sm den Tag getrieben.
b) Von demselben Schiff wurde am 20. Juli d. J. um 12 h Mittags in
55° 24,1' N-Br und 3° 43,9' O-Lg ebenfalls eine Flasche über Bord geworfen;
diese Flascho ist nach einer Nachricht des Deutschen General-Konsulats zu
Kopenhagen am 27. August am Strande boi Ringkjöbing gefunden worden. Unter
der Voraussetzung, dafs diese Flasche nicht schon längere Zeit am Strande
gelegen hatte, hat dieselbe in 38 Tagen einen Weg von ca 159 Sm in der
Richtung rw. N 73° 12' 0 zurückgelegt, mithin ca 4 Sm den Tag getrieben.
c) Von dem Hamburger Dampfer „Herder“ ist am 14. Juli 1881 iu
47° N-Br und 34° W-Lg eine Flasche über Bord geworfen; diese Flasche ist
am 15. April d. J. im Bezirk von Concameau, an der Westküste von Frank
reich, gefunden worden. Danach hat diese Flasche in 275 Tagen einen Weg
vou ca 1222 Sm in der Richtung rw. S 87,5° O zurückgelegt, mithin ca 4’/* Sm
den Tag getrieben.
d) CD. S.) Durch Fräulein Elise Herbst in Villa San Antonio, Z arauz,
Provinz Guipuscoa, an der Nordküste Spaniens, ist der Seewarte ein Flaschen
postzettel zugegangeu, welcher von dem Deutschen Vollschiffe „Deutschland u ,
Kapt. R. Kort, auf der Reise von Rangoon nach Falmouth am 11. August 1881
auf 43° 49'N-Br und 22° 43'W-Lg übor Bord geworfen und am 20. Juli 1882
von der genannten Dame in der Nähe ihres Wohnortes, auf 43° 18' N-Br und
2° 11' W-Lg, aufgefunden wurde. Unter den bekannten Voraussetzungen hat
die Flasche auf dem kürzesten Seewege in 343 Tagen ungefähr O'/sS 900 Sm
zurückgelegt.
e) (I). S.) Durch Vermittelung des Deutschen Vice-Konsulats im Helder
ist der Seewarte ein Flaschenpostzettol zugegangen, welcher von dem Deutschen
Dampfer „Hamburg“, Kapt. T. Saiuberlich, auf der Reise von Hamburg nach
Brasilien am 7. August 1882 auf 51° 55' N-Br und 2° 40' O-Lg über Bord
geworfen und am 25. desselben Monats etwa 1 Sm südlich von dem Dorfe
Betten an der Westküste von Nord-Holland, auf ungefähr 52° 45' N-Br und
4° 39' O-Lg, von dem Herrn A. Erichs aus Betten aufgefunden wurde. Unter
den bekannten Voraussetzungen hat die Flasche iu 18 Tagen 88 Sm nach N0 7 /s0
zurückgelegt.
f) Durch Vermittelung des „Ncw-York Ilerald“ ist ein Flaschenpostzettel
eingegangeu, welcher von S. M. S. „ Luise“ auf der Reise von Kingston nach
Havana am 12. April d. J. um 12‘/a l ‘ Mittags iu 20° 25,6' N-Br und 84° 41,1' W-Lg
über Bord geworfen ist und am 6. September d. J. ungefähr 10 Sm nördlich
des Jupiter iWef-Leuchtthurms von einem Mr. A. G. Lagow aus St. Lucia lla
aufgefunden wurde. Unter den bekannten Voraussetzungen hat die Flasche in
ca 147 Tagen einen Weg von ca 473 Sm in der Richtung rw. N 32° 17' 0
zurückgelegt, mithin ca 37* Sm den Tag.
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn,
Königliche Hofbuchhandlung.
Kochstrafse 69/70.