Skip to main content

Full text: 10, 1882

631 
nordwestwävts vom Mitsegler und hatte gegen den seihen ganz bedeutend ge 
wonnen. Nach dem 7. November setzten aber bei „Alpina“ stürmische Gegen 
winde ein, und da der Führer, anstatt jetzt rasch entschlossen nach niedrigeren 
Breiten abzuhalton, auf der einmal eingeschlagenen Route kämpfend ausharrte, 
war die Folge davon, dafs am 26. November „ Alpina“ in 37,6° N-Br und 
40,3° W-Lg stand, während „Maryland“ nach 30,2° N-Br und 53,2° W-Lg ge 
langt war. Sich in der Nähe von 36° N-Br haltend, legte „Alpina* den übrigen 
Theil der erforderlichen Länge zurück, und am 11. Dezember, nach 47tägiger 
Rciso, ankerte die Bark in der Nähe von Sandy Ifook. 
Ein anderer Mitsegler war die Bremer Bark „Europa“, welche, von 
Bremen nach New- York bestimmt, am 1. Oktober in See gegangen war und 
sich am 4. Oktober in der Nähe von Lizard befand. Auch dieses Schiff folgte 
anfänglich der direkten Route, wich jedoch, durch heftige Gegenstürme dazu 
bewogen, am 21. Oktober in 45,5° N-Br und 31,5° W-Lg von derselben ab, be 
rührte als südlichsten Punkt 29,3° N-Br in 64° W-Lg am 9. November und 
ankerte am 18. November im Hafen von New- York. Die Reise war in 45 Tagen 
vollendet worden. 
Ein dritter Mitsegler war die Danziger Bark „Alsen“ welche, von Calais 
nach Baltimore bestimmt, sich am 19. Oktober bei Lizard befand. Dieses 
Schiff, welches im Atlantischen Oceun zunächst veränderliche mäfsige Winde 
antraf, bei denen sieb Länge kaum gewinnen liefs, steuerte gleich südwärts; 
fand den Passat erst am 12. November in etwa 19,5° N-Br und 35° W-Lg, er 
reichte aber dennoch schon am 1. Dezember die Chesapeake-Bai. Von den vier 
Mitseglern hatte „Alsen“ auf der südlichsten Route mit 42tägiger Reise das 
günstigste Resultat erzielt, und außerdem war diese Fahrt auch noch eine 
außergewöhnlich ruhige und bequeme gewesen. 
Am 29. Januar 1882 verliefe „Mailand“ die Cheeapeake • Bai, um 
nach Liverpool zu segeln. Da man während dieser Fahrt fast nur ans west 
licher Richtung kommende Winde antraf, verlief dieselbe in rascher Weise, und 
schon am 21. Februar befand man sich am Eingänge des St. Gäorjr-Kanals. 
Die Reisedauer betrug 23 Tage, und während dieser Zeit batte man 70° W-Lg 
in 36° N-Br am 31. Januar, 60° W-Lg in 36° N-Br am 3. Februar, 50° W-Lg 
in 38,5° N-Br am 6. Februar und 30° W-Lg in 45° N-Br am 12. Februar ge 
schnitten. Uuter den angetroffenen häufigen Stürmen war anscheinend der 
heftigste derjenige, welchen man am 1. Februar in der Nähe von 36,5° N-Br 
und 68° W-Lg überstand. Derselbe begann aus Süd, endete aus NW und war 
von einem niedrigsten Luftdruck von 746,8 mm begleitet. 
5. Reise des Hamburger Vollsclnffes „Louisa & Augusta“, Kapt R. Scliwecu. 
Die am 30. Januar 1882 von der Weser aus eine Reise nach Philadelphia 
antretende „Louisa 4* Augusta“, befand sich am 4. Februar in 48,3° N-Br und 
11,3° W-Lg. Von hier, wo die Führung des meteorologischen Journals begonnen 
wurde, suchte das Schiff bei günstigem Winde nach Westen, bei Gegenwind 
nach Süden hin vorzurücken, und da die später angetroffenen Verhältnisse im 
Allgemeinen nicht ungünstig waren, konnte man einen einigermaßen befriedigenden 
Fortgang erzielen. Bis nach 30° Nord hin waren südliche und östliche Winde 
vorherrschend, südlich von dieser Breite dagegen südwestliche Winde, bei denen 
über ß. B.-Bug nach Süden und Osten gesegelt wurde. Am 25. Februar faud 
„Louisa fy Augusta“ unweit 22,5° N-Br und 34,5° W-Lg den NE-Passat, in 
dessen Gebiete man als südlichsten Punkt am 7. März 19,2° N-Br in 55° W-Lg 
berührte. Als später wieder für längere Zeit ein nördlicher Kurs gesteuert 
worden war, erreichte man am 11. März in etwa 25,5° N-Br und 66,3° W-Lg 
die polaro Passatgrcnzo. Recht ungünstige Verhältnisse wurden auf dem letzten 
Theil der Reise angetroffen. Obgleich die dort herrschenden NW-Winde nicht 
stürmisch waren, liefs sich bei ihnen doch nur ein sehr langsamer Fortschritt 
erzielen. Erst am 24. März gelang es. die Mündung des „Delaware“ zu erreichen. 
Die Reisedauer betrug vom Abgangshafen aus 53, von 11° W-Lg aus 48 Tage. 
Während dieser Zeit war 40° N-Br in 20,8° W-Lg am 12. Februar, 30° N-Br 
in 30,5° W-Lg am 19. Februar, 20° N-Br in 48° W-Lg am 3. März und zum 
zweiten Male 30° N-Br in 73° W-Lg am 16. März; ferner 30° W-Lg in 30,3° N-Br 
Ami. 4. UyAr. et«., 18$2, Heft X G
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.