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Full text: 10, 1882

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13 Tage verflossen, seit man diesen selben Parallel im Indischen Ocean ver 
lassen hatte. Auf dem Wege zur Südspitze Afrika’» war 10° S-Br in 102° O-Lg 
am 15. Februar, 20° S-Br in 80,5° O-Lg am 22. Februar und 30° S-Br in 
39° O-Lg am 9. März; ferner 90° O-Lg in 16° S-Br am 19. Februar, 60° O-Lg 
in 25,5° S-Br am 28. Februar und 30° O-Lg in 32,5° S-Br am 14. März ge 
schnitten worden. 
Der Südwind, welcher »Joseph Haydn“ nördlich von 30° S-Br führte, 
begleitete das Schiff bis nach 27,5“ S-Br. Nördlich von dieser letzteren Breite 
traten Westwinde auf, welche mehrere Tage anhielten, und aus denen sich, 
indem sie abflauten und südlich liefen, schliefslich der Passat entwickelte. Man 
erreichte dessen polare Grenze am 28. März in etwa 21,3° S-Br und 4,4 O-Lg. 
Das Barometer stieg dort bis auf 765,5 mm. Im Passatgebiete wurde bis nach 
4° S-Br in 20,8° W-Lg eiu mäfsigor beständiger Wind angetroffen, während 
man nördlich von diesem Punkte, vom 9. April an, nur noch sehr flaue und 
unbeständige Briese fand. Durch diesen Punkt wurde daher eigentlich schon 
die äquatoriale Passatgrenze bezeichnet. Am 14. April ging „Joseph Haydn“ 
in 25° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Die Bark hatte 
die zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke in 23 Tagen zurückgelegt, 
und auf derselben 20° S-Br in 2,8° O-Lg am 29. März und 10° S-Br in 
12,5° W-Lg am 5. April geschnitten. 
Nachdem in nördlicher Breite zunächst noch an 4 Tagen leichte Mallung 
beobachtet worden war, stellte sich am 18. April unweit 2,5° N-Br in 25,7° W-Lg 
der NE-Passat ein. Und dieser rasch auffrischende, zwischen 3° und 23° N-Br 
seine gröfste Stärke erreichende Wind begleitete das Schiff ganz bis nach 
33,5° N-Br in 41,7° W-Lg. Hier lief der flau gewordene Wind am 1. Mai, bei 
einem höchsten Barometerstände von 773,9 mm, zuerst südöstlich und bald 
darauf durch Süd nach West, Westwinde wurden später auf dom nun noch 
vorliegenden Theil der Reise zwar für längere Zeit angetroffen, doch beobachtete 
man ebenso häufig östliche Winde, und liefs sich deswegen keine ganz rasche 
Fahrt erzielen. Am 22. Mai gelangte man hei SE-Wind in Sieht der Küste 
von Irland. Es waren 99 Tage verflossen, seit man sich in der Nähe von Java 
Iiead befunden hatte, und von dieser Zeit waren 39 Tage in nördlicher Breite 
zugebracht worden. Dort hatte man 10° N-Br in 32“ W-Lg am 21. April, 
20° N-Br iu 38,8° W-Lg am 25. April, 30° N-Br in 41,5° W-Lg am 30. April 
und 40° N-Br in 31° W-Lg am 7. Mai überschritten. 
2. Reise der Bremer Bark „Hedwig“, Kapt, Th. Warnken. 
Die auf einer Reise von Cardiff nach Singapore befindliche Bark „Hedwig“ 
überschritt am 23. Mai 1881 den Parallel von 50° Nord. Einen Tag früher 
verliefs die eiserne nach Batavia bestimmte Bark »Dido“ den Kanal und bei 
ungefähr denselben Verhältnissen, wie sie im Reiseauszuge dieses Schiffes schon 
erwähnt worden sind, vollendete später auch „Hedwig“ ihre Reise zur Linie. 
Von 40,5“ N-Br ab begünstigte ein beständiger, direkt in den Passat über 
gehender NE-Wind die Fahrt; und als dieser Wind am 14. Juni in 7,7° N-Br 
und 25,2“ W-Lg zu wehen aufhörte, befand sich gleichzeitig der Mitsegler 
»Dido“ in 7,2° N-Br und 24,5° W-Lg. Fast ohne dafs Mallung angetroffen 
wurde, setzte auch hei „Hedwig“ der SE-Passat ein, und am 17. Juni, 11 Stunden 
später als „Dido“ es in 26,8“ W-Lg gethan hatte, konnte man in 28“ W-Lg von 
der nördlichen zur südlichen Halbkugel übergehen. Es waren, um von 50° N-Br 
her die Linie zu erreichen, 25 Tage erforderlich gewesen, und während dieser 
Zeit hatte man 40° N-Br in 16° W-Lg am 30. Mai, 30° N-Br in 22,5“ W-Lg 
am 4. Juni, 20° N-Br in 26,6° W-Lg am 8. Juni und 10° N-Br iu 25,5° W-Lg 
am 12. Juni geschnitten. 
Im Südatlan tischen Ocean traf „Hedwig“ keinen sehr frischen beständigen 
Passat an. Derselbe dehnte sich, wohl als Folge des grofsen Gebiets un 
gewöhnlich hohen Luftdrucks, aus bis nach 29,5° S-ßr in 30° W-Lg. Erst 
unweit dieses Punktes drehte der mäfsige Wind am 2. Juli nach NE. Das 
Barometer, welches unweit 28,5° S-Br ein Maximum von 775,5 nun erreicht hatte, 
zeigte dort noch auf 771,5 mm. Bei langsam abnehmendem Luftdrucke wehte 
der Wind dann zunächst einige Tage aus NE und später erst aus westlicher 
Richtung. Am 13. Juli erreichte „Hedwig“ in 40° S-Br den Meridian von
	        
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