setzender Fluthstrom in einem südlichen Abstand von 10 Sm von den Inseln
gefunden; mit Eintreten des Hochwassers hörte der Strom auf; von 8 1 ' a. in. bis
3 h p. in. konnte keine erhebliche Stromversetznng konstatirt werden. Die gegen
seitige Lage der drei Kings Islands und der Nordspitze von Neu-Seeland scheint
auf der Brit. Adm.-Karte No. 2525 (Tit. XII, No. 192) nicht ganz korrekt zu
sein. Es war an Bord nicht möglich, Kreuzpeilungen der Inseln mit einer
gleichzeitigen Peilung von Kap Van Diemen zu kombiniren. Letzterer gab
stets einen ca 3 Sm südlicheren Schnittpunkt.
Farbe des Seewassers bei Neu-Seeland.') Bis zu 20 Sm von Neu-Seeland
war das sonst blaue Meerwasser schwärzlich grün gefärbt. Gröfsere Temperatur-
differeuzen, wie sie Findlay a. a. 0. erwähnt, sind von der „Carola“ zwischen
Australien und Neu-Seeland nicht beobachtet worden.
Curtis Inseln (Kermadec-Gruppe). Am 7. April d. J. wurde die Doppel-
iusel Curtis nach ihrer in den „Reported Bangere of the South Pacific“ und in
Findlay’s „South Pacific Directory“ (1877), pag. 514) angegebenen Position
angesteuert, und kam dieselbe sowie Macauley zur rechten Zeit in Sicht. Da
ihre Position nicht ganz sicher sein soll und die Insel fast auf dem Kurse
S. M. S. „Carola“ lag, so wurde um 3 h p. m. etwas mehr auf die westliche
Insel abgehalten. Um 4 h p. m. wurde die kleinere westliche Insel mit der
gröfseren in rw. OSO in Liuie gepeilt, im Abstand des Schiffes von ca ’/« Sm.
Zugleich wurde durch Observation die Länge bestimmt. Unter Hinzurechnung
des am vorhergehenden und folgenden Tage bestimmten Südstromes von
ca V* Sm pro Stunde wurde nach der Mittagsbreite und der letzten Observation
die Länge und Breite der die beiden Inseln trennenden ca */* Sm breiten Strafse
gefunden zu 30° 33' S-Br und 178° 33,7' W-Lg. Die Stände der Chronometer
waren in Sydney nach dem Zeitball (zuletzt am 23. März d. J.) und ferner beim
Eintreffen in Apia am 15. April d. J. durch Observation bestimmt.
Macauley I. Wenn auch die Insel Macauley zu weit entfernt lag, um
ihre Position genau durch Observation festzustellen, so wurde sie doch durch
wiederholte Peilungen bis 8 h 20 m p. in., nach Abläufen von bestimmten Distanzen,
mit Rücksicht auf das gefundene Besteck der Curtis-Inseln festgostellt zu
30° 12' S-Br und 178° 27' W-Lg.
Curtis Inseln. Die beiden Inseln liegen WNW—OSO; die kleinere ist
die westliche. Die sie trennende Strafso scheint für Schiffe nicht passirbar
zu sein, da sowohl von den Inseln bis auf ca V* ihrer Breite auslaufendo
Brandungsstreifen, als auch eine gröfsere brandende Stelle in ihrer Mitte be
obachtet wuirde. Au den äufseren Spitzen jeder Insel liegen zum Theil vom
Wasser bedeckte kleine Felsriffe bis zu ca 150m ab. Die Inselu selbst sind
kahl, nur mit wenig Grasbüscheln bestanden, ohne Bäume, und bestehen aus
gelblich braunem, sehr zerklüftetem Gestein mit zackigen Formen. Die gröfsere
höhere Insel mag wohl gegen 150m hoch sein. Eine zum Landen geeignete
Stelle konnte vom Schiff aus nicht erblickt werden.
Strömung. Der Strom war bis zum 27. März den in der Stromkarte
vorhandenen Angaben entsprechend östlich und etwas nördlich. Von da ab
wurde er bei dem auffrischenden nördlichen Winde schwächer und vor
herrschend südlich und mehr südwestlich und blieb auch so während der flauen
Winde und Stillen vom 1. bis 7. April.
Als am 8. April stärkerer, meist nördlicher und XXE-Wind aufkam, der
bis zum 12. April anhielt, wurde der Strom mehr südlich und wieder stärker
bis zu 25 Sm den Tag.
Mit dem Einsetzen des Passats am 12. April nahm der Strom eine west
liche Richtung an, wie solche auch der Stromkarte entspricht.
Wind und Wetter. In der Nähe der australischen Küste war der
Barometerstand am 24. März am höchsten, 773,8mm; von da ab fiel er, mit
täglichen Schwankungen von ca 1,5mm, bis zum 30. April auf 767,0mm und
stieg alsdann wieder langsam bis zum 1. April auf 773mm; während dieser
Zeit wehte der Wind bis zum 28. März flau und aus dem nördlichen Quadranten.
Vom 28. bis 31. März wehte stärkerer Nord- und NNW-Wiud, doch stieg das
Barometer dabei bis zum 1. April; von da ab fiel es langsam wieder bis auf
b Findlay’s .South Pacific Directory“ (1877), pag. 325 und 326.
Ann. d. Hydr. etc., 1882, Heft X,
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