Skip to main content

Full text: 10, 1882

580 
setzte frischer beständiger Westwind ein, der dann schon am nächsten Tage in 
84,3° S-Br das Schiff von westlicher in östliche Länge führte. Es waren bis 
dahin 25 Tage in südlicher Länge verbracht worden, und man hatte dort 
10° S-Br in 31,2° W-Lg am 11. August, 20° S-Br in 84,5° W-Lg am 15. August 
und 30° S-Br in 29° W-Lg am 20. August geschnitten. In östlicher Länge 
wurden fast nur aus westlichor Richtung kommende Winde augetroffeu, und am 
8. September, nach 66 tägiger Reise vom Kanal her, ankerte „Humboldt“ auf 
der Rhede von der Kapstadt. 
Am 30. September verliefs „Humboldt“ die Kapstadt wieder, um nach 
Mauritius zu versegelu. Bei den auf Seo zuerst angetroffonen meistens südlichen 
Winden wurde ein südöstlicher Kurs verfolgt, bis man südlich von 39° S-Br 
gekommen war. Als die Bark sich am 13. Oktober in der Nähe von 38,8° S-Br 
und 49,5° O-Lg befand, lief der Wind nach Nord, um sich in dieser Richtung 
dann für längere Zeit zu halten. Der Verlauf der Reise blieb jedoch auch bei 
diesem Winde ein befriedigender, und erst nach dem 17, Oktober, als die Wind 
stärke eine geringere geworden war, wurde die Fahrt eine langsamere. Am 
20. Oktober erreichte „Humboldt“ unweit 32,3° S-Br und 59° O-Lg, bei einem 
Maximum des Luftdrucks von 771,0mm, das Gebiet des Passats. Derselbe 
folgte auf Mallung von 12ständiger Dauer, wurde bald nach seinem Einsetzen 
stärker und führte die Bark bis zum 24. Oktober in den Hafen von Port Louis. 
Während der 25 Tage, welche zur Zurücklegung der Reise erforderlich gewesen 
waren, hatte mau 20° O-Lg in 37,5° S-Br am 4. Oktober, 30° O-Lg in 39,3° S-Br 
am 7. Oktober, 50° O-Lg in 38,6° S-Br am 13. Oktober und 30° S-Br in 
59,2° O-Lg am 21. Oktober geschnitten. 
Nachdem die Bark in Mauritius mit Zucker beladeu worden war, ging 
sie am 20. November wieder in See, um nach Melbourne zu segeln. Man traf 
gleich aufserhalb des Hafens den Passat, und dieser mäfsige Wind be 
gleitete das südwärts steuernde Schiff bis nach 29,2° S-Br in 58,2° O-Lg. 
Unweit dieses Punktes lief der Wind am 25. November, bei einem höchsten 
Luftdrücke von 766.3mm nordöstlich, um später in langsamer Weise eine Drehung 
nach links und SE zurück auszuführon. Das Barometer sank dabei bis auf 
758,1mm und stieg wieder, nachdem der Wind für längere Zeit aus SE geweht 
hatte, auf 770,3 mm. Als der Wind dann später noch einmal wieder nordöstlich 
gelaufen war, blieb er lange so, und traf man durchstehende Westwinde erst 
nach dem 7. Dezember von 41,5° S-Br in 90° O-Lg ab. Die Reise nahm nach 
dieser Zeit einen raschen ungestörten Verlauf; man war schon nicht mehr sehr 
weit vom Ziele entfernt, bevor die Fahrt wieder eine langsamere wurde, und 
am 23. Dezember ankerte die Bark in der Nähe ihres Bestimmungsplatzes. Sie 
hatte die Reise in 34 Tagen vollendet und während derselben 30° S-Br in 
59° O-Lg am 25. November und 40° S-Br in 79° O-Lg am 4. Dezember, ferner 
80° O-Lg in 40° S-Br am 4. Dezember und die Länge des Kap Leemvin in 
43° S-Br am 14. Dezember geschnitten. 
Nach Entlöschung der Ladung versegelte „Humboldt“ von Melbourne 
nach Newcastle in neuntägiger Reise, nahm dort wieder eine andere Ladung 
ein und ging am 3. Februar 1881 in See, um nach Hongkong zu segeln. Während 
der ersten Tage dieser Reise traf man aus norduordöstlieher Richtung vor 
herrschende Winde, bei denen man einen östlichen Kurs verfolgte. Als am 
6. Februar 34,6° S-Br in 157,8° O-Lg erreicht worden war, endete der nörd 
liche Wind; es folgte zunächst ganz leichter südwestlicher Zug und auf diesen 
24 Stunden später ein flauer Südwind. So wie dieser Wind auffrischte, lief 
der Wind auch wieder nordöstlich, um sich in dieser Richtung bis nach 24° S-Br 
in 157,8° O-Lg zu halten, während nördlich von diesem Punkte der Wind 
wieder frisch aus SE wehte. Die nordöstliche Richtung des Windes war wohl 
die Folge der über dem Kontinent von Australien stark erwärmten Luft ge 
wesen. Bis unweit 14,3° S-Br in 157,3° O-Lg erstreckte sich das Gebiet des 
SE-Passats. Nachdem derselbe allmählich flauer geworden war, drehte der 
zuletzt nur leise Zug am 17. Februar nach Süd und WSW, und von 13,3° S-Br 
in 156,5° O-Lg ab herrschte der bald bis zur mäfsigeu Stärke zunehmende 
Westmonsun. Das Wetter war so lange, wie derselbe herrschte, trübe und 
regnerisch. Die Strömung setzte dabei beständig und in mäfsiger Stärke nach 
Osten. Bis nach 5° S-Br in 153,5° O-Lg kam der Wind meistens aus einer
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.