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als „Sophie“ den Stillengürtel überschritt, that dieses auch, aber mehr als 3°
westlicher, die mitsegelnde Rostocker Bark „van den BerghDieses Schilf
traf es auf seiner Route günstiger als „Sophie“ und konnte denselben daher in
drei Tagen überschreiten. Der bei „Sophie“ zwischen 5° und 16° N-Br am
kräftigsten auftretende Passat begleitete die Bark bis nach 23° N-Br in
48,6° W-Lg. Der Luftdruck, welcher unweit 22° N-Br mit 767,9mm seinen
höchsten Stand erreicht hatto, betrug an der Passatgrenze nur noch 765,0mm.
Auf Windstille und leichte Mallung, die „Sophie“ nördlich vom Passat zunächst
au zwei Tagen antraf, folgte schliefslich ein Westwind, bei dem der letzte noch
vorliegende Rciseabschnitt zurückgelegt werden konnte. Am 10. März, nach
einer Reise von 139 Tagen, gelangte „Sophie“ in die Nähe von Lizard. In
nördlicher Breite waren von dieser Zeit 36 Tage verbracht, und hatto man
dort 10° N-Br in 40,5° W-Lg am 10. Februar, 20° N-Br in 45,8° W-Lg am
14. Februar 1 , 30° N-Br in 42,8° W-Lg am 23. Februar und 40° N-Br in
34,7° W-Lg am 28. Februar gekreuzt.
13. Reise der Elsflelher Selionerbrigg „Felix“, Kapt. E. E. Behrens.
Am 1. Dezember 1881, während einer ihrer häufigen Reisen nach Nickerie,
befand sich die Schonerbrigg „Felix“ in der Nähe von Lizard. Das Schilf war
von Bumtisland ausgegangen und hatte bis dahin schon 23 Tage auf Seo ver
bracht. Nach dieser Zeit konnte bei den noch immer stürmischen Westwinden
auch zunächst nur ein sehr langsamer Fortgang erzielt werden; nachdem jedoch
am 8. Dezember unweit 44° N-Br in 10,5° W-Lg der Wind aus Ost durch
gekommen war, nahm die Reise einen rascheren Verlauf. Der zuletzt fast
stürmisch wehende Wind drehte unweit 34° N-Br und 18° W-Lg von NW durch
Nord nach NE und ging in dieser Weise ohne vorhergehende Störung in den
Passat über. Ein höchster Luftdruck von 772,0mm wurde am 13. Dezember
in der Nähe von 31,5° N-Br beobachtet. Nachdem man das Gebiet des NE-
Passnts erreicht hatte, bot die Zurücklegung des letzten Theiles der Reise
weiter keine Schwierigkeiten, und am 1. Januar 1882 ankerte „Felix“ in der
Nähe seines Bestimmungsplatzes. Die Reise hatte von Lizard ab eine Dauer
von 31 Tagen. Während derselben war 40° N-ßr in 14,1° W-Lg am 10. De
zember, 30° N-Br in 22° W-Lg am 14. Dezember und 20° N-Br in 33° W-Lg
am 19. Dezember, ferner 30° W-Lg in 22,2° N-Br am 18. Dezember und
50° W-Lg in 10,2° N-Br am 27. Dezember geschnitten worden.
Am 20. Februar verliefs „Felix“ Nickerie wieder, um nach einom eng
lischen Orderhafen zurückzukehren. Bei dem auf See gleich angetroffenen
Passat wurde über B. B.-ßug beim Winde gesegelt, wobei durchschnittlich eiu
NzW-Kurs eiugehalton werden konnte. Unweit 24,5° N-Br in 60,8° W T -Lg, wo
der Wind am 3. März bei einem Barometerstände von 766 mm südöstlich lief,
schien die polare Passatgreuzc zu liegen. Nördlich von derselben traf man
zuerst westlichen Wind, unweit 29,5° N-Br jedoch heftigen Nordwind, der für
längere Zeit fast jeden Fortschritt unmöglich machte. Dieser Wind lief südöst
lich, als das Barometer einen höchsten Stand von 771,0mm erreicht hatte. Und
als der Wind im Laufe der nächsten Tage durch eine Drehung nach rechts
nach NE zurückgekehrt war, stieg der Luftdruck von einem inzwischen erreichten
tiefsten Stand von 761,5mm wieder auf 772,8mm. Nachdem der NE-Wind
längere Zeit geherrscht hatto und SE-Wind au seine Stolle getreten war, er
reichte das Barometer sogar einen höchsten Stand von 777,5mm. Erst nach
der letzteren Drehung stellten sich, nördlich von 42° N-Br, vorherrschende
Westwinde ein, bei denen der letzte Theil der Reise zurückgelegt werden
konnte. Am 31. März, nach 39tägiger Reise, erreichte „Felix“ die Mündung
des Kanals. Man hatte auf dem Wege dorthin 20° N-Br in 59,5° W-Lg am
28. Februar, 30° N-Br in 48° W-Lg am 13. März und 40° N-Br in 35,2° W-Lg
am 21. März, ferner 60° W-Lg in 25,8° N-Br am 4. März, 50° W-Lg in
28,8° N-Br am 11. März und 30° W-Lg in 42° N-Br am 22. März geschnitten.
14. Reise «lei* Bremer Bark „Alma“, Kapt. H. Lalmieyer.
Am 2. Juli 1881, vier Tage nach dem Antritt einer Reise von Cardiß
nach Manila, überschritt die Bremer Bark „Alma“ den Parallel von 50° Nord.
Auf den leichton, damals dort wehenden nordwestlichen Wind folgte am 4. Juli