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Full text: 10, 1882

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62° N-Br und 19,5° W-Lg. Es drehte dort bei einem auf 767,0 mm gestiegenen 
Luftdruck der mäfsige Wind von NW durch Nord nach NNE. Das Gebiet 
des Passates, in welchem man nur zwischen 14° und 4° N-Br recht frischen 
Wind beobachtete, wurde südlich durch einen Stillengürtel nicht begrenzt, 
sondern der NE- ging unmittelbar während einer heftigen Gewitterböe, in den 
SE-Passat über. Dieser Uebergang fand am 27. März in der Nähe von 3,2° N-Br 
und 26,7° W-Lg statt. Am 29. März kreuzte „Sophie“ bei mäfsigem, aus raumer 
Richtung wehenden Passat den Aequator in 27,8° W-Lg. Um diesen Punkt von 
Lizard aus zu erreichen, waren 32 Tage erforderlich gewesen; während der 
selben war 40° N-Br in 14,6° W-Lg am 9. März, 30° N-Br in 20° W-Lg am 
14. März, 20° N-Br in 25,4° W-Lg am 19. März und 10° N-Br in 26,4° W-Lg 
am 24. März geschnitten worden. 
Im Südatlantischen Ocean dehnte sich das Gebiet des Passats aus bis 
nach 15,5° S-Br iu 27,8° W-Lg. Nachdem der Wind am 4. April in der Nähe 
dieses Punktes und bei einem höchsten Barometerstände von 762,5 mm in Wind 
stille übergegangen war, folgte später zwar noch wieder östlicher Wind, doch 
verdiente er nicht mehr den Namen von Passat. Diese östlichen, meist nord 
östlichen Winde begleiteten das Schiff ganz bis nach 37° S-Br und wurden erst 
südlich von dieser Breite durch Westwinde verdrängt. Durch Stürme wurde 
die Fahrt iu keiner Weise beunruhigt. Am 21. April, dem 23. bis dahin in 
südlicher Breite verbrachten Tage, ging „Sophie u in 40,8° S-Br von westlicher 
iu östliche Länge über. Vorher war 10° S-Br in 29° W-Lg am 2. April, 20° S-Br 
in 28,2° W-Lg am 8. April und 30° S-Br in 23,8° W-Lg am 13. April ge 
schnitten worden. 
Beim Zurücklegeu der Längo hielt „Sophie“ sieh für die meiste Zeit in 
der Nähe von 42° S-Br. Vorherrschend waren dort westliche Winde, doch 
wurden auch wiederholt Ostwinde angetroffen. Durch bedeutende Stürme wurde 
die Fahrt nicht beunruhigt. Der heftigste, den man erlebte, vor dem indessen 
auch bequem weggelenzt werden konnte, und der dabei nur von kurzer Dauer 
war, herrschte am 21. Mai iu der Nähe von 41° S-Br und 118° O-Lg. Man 
beobachtete während desselben einen niedrigsten Barometerstand von 746,0 mm. 
Oestlich vom Kap Leeuwin kam der Wind, im Gegensätze zu der bis dahin 
meist innegehabten nördlichen, vorherrschend aus südlicher Richtung. Es war 
dies ein Umstand, der hier sehr erwünscht war, und bei leichtem SE-Winde 
wurde am 28. Mai das Kap Otway erblickt, am 30. Mai im Hafen von Melbourne 
geankert. Die Reisedauer beti'ug 94 Tage, ln östlicher Länge waren davon 
37 Tage verbracht, und hatte man dort 20° O-Lg in 41,4° S-Br am 26. April, 
50° O-Lg in 42,1° S-Br am 5. Mai, 80° O-Lg in 42° S-Br am 13. Mai und die 
Länge des Kap Leeuwin in 41,3° S-Br am 21. Mai geschnitten. 
Von Sydney, wohin „Sophie“ von Melbourne aus gegangen war, wurde 
am 2. August die Reise nach Apia fortgesetzt. Fast nur aus westlicher Richtung 
wohendc Winde begünstigten den Anfang derselben in solcher Weise, dafs sie 
die Bark bis zum 13. August nach 32,8° S-Br in 174° W-Lg führen konnten. 
Hier lief der Wind östlich und zwar nordöstlich, so dafs infolge dessen in der 
nächsten Zeit nur ein geringer Fortschritt erzielt werden konnte. Am 18. August, 
als man sich noch in 31,5° S-Br und 171,6° W-Lg befand, endete dieser östliche 
Wind; es folgte auf ihn zunächst für einen Tag Stille und Mallung und danach 
wieder ein frischer beständiger Westwind. Indem dieser später allmählich 
flauer wurde und südlich lief, entstand aus ihm der SE-Passat. Die polare 
Grenze dieses Windes schien am 23. August in der Nähe von 23° S-Br und 
169,2° W-Lg zu liegen. Man beobachtete dort einen höchsten Luftdruck von 
766,5 mm. Der frische Passat begleitete „Sophie“ ganz bis zum Ziele. Am 
27. August wurde auf der Rhede von Apia geankert. Die Reise war in 25 Tagen 
vollendet worden, und während derselben 30° S-Br in 170,3° W-Lg am 19. August 
und 20° S-Br in 169,7° W-Lg am 24. August; ferner 160° O-Lg in 33,9° S-Br 
am 5. August, 170° O-Lg in 33,3° S-Br am 8. August und 180° Länge in 
33,2° S-Br am 10. August geschnitten worden. 
Nachdem später auch nach Levuka versegelt worden war, trat „Sophie“ 
am 22. Oktober von diesem Hafen aus die Rückreise nach Europa an. Während 
der ersten vier Tage derselben beobachtete man infolge der nahen Inseln nur 
flaue unbeständige Briese. Erst am 26. Oktober stellte sich in der Nähe der 
Ann, d. Hydr. etc-, 1882, Heft IX. 7
	        
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