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62° N-Br und 19,5° W-Lg. Es drehte dort bei einem auf 767,0 mm gestiegenen
Luftdruck der mäfsige Wind von NW durch Nord nach NNE. Das Gebiet
des Passates, in welchem man nur zwischen 14° und 4° N-Br recht frischen
Wind beobachtete, wurde südlich durch einen Stillengürtel nicht begrenzt,
sondern der NE- ging unmittelbar während einer heftigen Gewitterböe, in den
SE-Passat über. Dieser Uebergang fand am 27. März in der Nähe von 3,2° N-Br
und 26,7° W-Lg statt. Am 29. März kreuzte „Sophie“ bei mäfsigem, aus raumer
Richtung wehenden Passat den Aequator in 27,8° W-Lg. Um diesen Punkt von
Lizard aus zu erreichen, waren 32 Tage erforderlich gewesen; während der
selben war 40° N-Br in 14,6° W-Lg am 9. März, 30° N-Br in 20° W-Lg am
14. März, 20° N-Br in 25,4° W-Lg am 19. März und 10° N-Br in 26,4° W-Lg
am 24. März geschnitten worden.
Im Südatlantischen Ocean dehnte sich das Gebiet des Passats aus bis
nach 15,5° S-Br iu 27,8° W-Lg. Nachdem der Wind am 4. April in der Nähe
dieses Punktes und bei einem höchsten Barometerstände von 762,5 mm in Wind
stille übergegangen war, folgte später zwar noch wieder östlicher Wind, doch
verdiente er nicht mehr den Namen von Passat. Diese östlichen, meist nord
östlichen Winde begleiteten das Schiff ganz bis nach 37° S-Br und wurden erst
südlich von dieser Breite durch Westwinde verdrängt. Durch Stürme wurde
die Fahrt iu keiner Weise beunruhigt. Am 21. April, dem 23. bis dahin in
südlicher Breite verbrachten Tage, ging „Sophie u in 40,8° S-Br von westlicher
iu östliche Länge über. Vorher war 10° S-Br in 29° W-Lg am 2. April, 20° S-Br
in 28,2° W-Lg am 8. April und 30° S-Br in 23,8° W-Lg am 13. April ge
schnitten worden.
Beim Zurücklegeu der Längo hielt „Sophie“ sieh für die meiste Zeit in
der Nähe von 42° S-Br. Vorherrschend waren dort westliche Winde, doch
wurden auch wiederholt Ostwinde angetroffen. Durch bedeutende Stürme wurde
die Fahrt nicht beunruhigt. Der heftigste, den man erlebte, vor dem indessen
auch bequem weggelenzt werden konnte, und der dabei nur von kurzer Dauer
war, herrschte am 21. Mai iu der Nähe von 41° S-Br und 118° O-Lg. Man
beobachtete während desselben einen niedrigsten Barometerstand von 746,0 mm.
Oestlich vom Kap Leeuwin kam der Wind, im Gegensätze zu der bis dahin
meist innegehabten nördlichen, vorherrschend aus südlicher Richtung. Es war
dies ein Umstand, der hier sehr erwünscht war, und bei leichtem SE-Winde
wurde am 28. Mai das Kap Otway erblickt, am 30. Mai im Hafen von Melbourne
geankert. Die Reisedauer beti'ug 94 Tage, ln östlicher Länge waren davon
37 Tage verbracht, und hatte man dort 20° O-Lg in 41,4° S-Br am 26. April,
50° O-Lg in 42,1° S-Br am 5. Mai, 80° O-Lg in 42° S-Br am 13. Mai und die
Länge des Kap Leeuwin in 41,3° S-Br am 21. Mai geschnitten.
Von Sydney, wohin „Sophie“ von Melbourne aus gegangen war, wurde
am 2. August die Reise nach Apia fortgesetzt. Fast nur aus westlicher Richtung
wohendc Winde begünstigten den Anfang derselben in solcher Weise, dafs sie
die Bark bis zum 13. August nach 32,8° S-Br in 174° W-Lg führen konnten.
Hier lief der Wind östlich und zwar nordöstlich, so dafs infolge dessen in der
nächsten Zeit nur ein geringer Fortschritt erzielt werden konnte. Am 18. August,
als man sich noch in 31,5° S-Br und 171,6° W-Lg befand, endete dieser östliche
Wind; es folgte auf ihn zunächst für einen Tag Stille und Mallung und danach
wieder ein frischer beständiger Westwind. Indem dieser später allmählich
flauer wurde und südlich lief, entstand aus ihm der SE-Passat. Die polare
Grenze dieses Windes schien am 23. August in der Nähe von 23° S-Br und
169,2° W-Lg zu liegen. Man beobachtete dort einen höchsten Luftdruck von
766,5 mm. Der frische Passat begleitete „Sophie“ ganz bis zum Ziele. Am
27. August wurde auf der Rhede von Apia geankert. Die Reise war in 25 Tagen
vollendet worden, und während derselben 30° S-Br in 170,3° W-Lg am 19. August
und 20° S-Br in 169,7° W-Lg am 24. August; ferner 160° O-Lg in 33,9° S-Br
am 5. August, 170° O-Lg in 33,3° S-Br am 8. August und 180° Länge in
33,2° S-Br am 10. August geschnitten worden.
Nachdem später auch nach Levuka versegelt worden war, trat „Sophie“
am 22. Oktober von diesem Hafen aus die Rückreise nach Europa an. Während
der ersten vier Tage derselben beobachtete man infolge der nahen Inseln nur
flaue unbeständige Briese. Erst am 26. Oktober stellte sich in der Nähe der
Ann, d. Hydr. etc-, 1882, Heft IX. 7