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Full text: 10, 1882

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Thatsacbc abermals konstatirt, dafs (1er au der Ostküste von Ncu-Süd-Wales 
gewöhnlich vorhandene starke südliclie Strom durch frische südliche Winde 
zeitweise nicht nur aufgehoben, sondern in einen nördlichen Strom umgesetzt wird. 
Während gegenwärtig auf Barr an ja Jlead an Stelle von zwei Leuchtthürmen 
nur ein hoher, massiver weifser Thurm vorhanden ist, 1 ) ist andererseits auf 
Outer South Head (Port Jackson) dicht hinter dem früheren Leuehtthurm noch 
ein zweiter höherer weifser Leuchtthurm errichtet worden, 2 ) in welchem aller 
dings zur Zeit noch kein Feuer angezündet wird, da die betreffenden Apparate 
erst von England erwartet werden. Es kann daher beim Austeuern von Port 
Jackson dieses Vorhandensein zweier fast gleich hoher Leuchtthürme leicht zu 
Irrthümern führen, besonders wenn man, weiter nördlich stehend, auf Barranja 
Jlead statt zwei Thürroe nur einen Thurm findet.“ 
Am 11. März setzte S. M. Av. „Habicht“ die Roise von Sydney aus fort 
und segelte zunächst nach Adelaide, wo das Schiff am 17. März eintraf. Ebenso 
nach dem Verlassen von Port Jackson wurde eine ungemein hohe nordöstliche 
Dünung gefunden, in welcher das Schiff bis zu 28° sehlängerte. Die Dünung 
blieb noch, nachdem der Wind inzwischen zwei Umläufe gemacht hatte, bis zum 
14. März fortbestchen und wechselte erst bei dem Eintritt in die Bass-Strafse 
bei auffrischendem südwestlichen Winde in eine gleichfalls hohe südwestliche 
Dünung um. 
2. Bemerkungen über Port Adelaide und Reise von dort bis Port Said 
(März bis Juni 1882). 
Während des viertägigen Aufenthalts zu Port Adelaide (von März 17. 
bis 21.) hatte das Kanonenboot hinter Wonga Shoal gegenüber der Ortschaft 
Semaphore in 10 tu Wasser iu folgenden Peilungen vor Anker gelegen: 
Simap/mre-Mole-Leuchtthurm in SOVsS; Leuehtthurm der Hafeneinfahrt von 
Port Adelaide iu N '/¿W. Die Rhede ist von Süd bis NNO offen und bietet auch 
hinter Wonga Shoal keinen sonderlich geschützten Ankerplatz, so dafs der Ver 
kehr mit dem Lande bei schlechtem Wetter nur mit grofsen Schwierigkeiten zu 
bewerkstelligen seiu dürfte. Die Mole, obwohl an sich ein sehr zweckmäfsig 
eingerichtetes Bauwerk, ist über 610 m lang; bei schlechtem Wetter wird das 
Anlegen mit Booten immerhin schwierig sein. 
Der Hafen selbst ist jedoch geräumig genug, um alle hier verkehrenden 
Schiffe aufzunehmen; in demselben lagen grofse Barkschiffe theils an der Mole, 
theils au Tonnen im Strome festgemaoht. Die Tonne bei der NW-Spitze von 
Wonga Shoal ist eine rothe Tonne mit rothem, eisernem, dreiiüfsigem Gestell 
und einer Glocke; eine eben solche Tonne liegt jetzt südlich des Leuehtthurms 
bei der Hafeneinfahrt. 
Die Abreise von Port Adelaide erfolgte bei leichten umspringenden 
Winden und schönem, ungewöhnlich klarem Wetter, bei welchem noch am Abende 
ganz ungewöhnliche Refraktionserscheinungen beobachtet wurden. Es wurden 
nämlich um 7 h p. m., nachdem Trouhridge Shoal-Feuer passirt war, zu gleicher 
Zeit Althorpe - Feuer und das Leuchtfeuer von Port Adelaide - Hafeneinfahrt 
deutlich gesehen und gepeilt: es ist also das erstere, dessen Sichtweite nach 
der Karte 25 Sm betragen soll, schon auf 50 Sm, und das letztere bei einer 
angegebenen Sichtweite von 17 Sm noch auf 40 Sm gesehen worden. Bezüglich 
der Navigirung in der Investigaior-Strafse ist den Schiffen wegen der zahlreichen 
Buschfeuer besondere Vorsicht zu empfehlen. Diese Feuer haben auf einige 
Entfernung ganz das Aussehen von Leuchtfeuern und brennen häufig so zahlreich, 
dafs man sich nicht immer leicht orientiren kann. 3 ) Nach dem Passiron der 
¡nvestigator-Stv&Isa wurden umlaufende leichte bis mäfsige Winde angetroffen, 
meistens jedoch ans südwestlicher Richtung. 
Stromverhältnisse. Der auch in der Stromkartc angegebene beträchtliche 
nördliche Strom zwischen 115° und 120° O-Lg mahnt dazu, sich der Küste 
nicht zu sehr zu nähern. Der Wind drehte schon am 29. März auf SE und kam 
von da an mit einer kurzen Unterbrechung am 2. April durch WSW-Wind, bis 
zum 18. April mit allmählich wachsender Stärke ununterbrochen aus den Rich 
>) Vgl. No. 685 d. „Nadir, f. Seef.“ 1881. 
1*3 Vgl. No. 554 d. »Nadir, f. Seef.“ 1882. 
3) Vgl. Bericht S. M. S. „Carola*, Korv.-Kapt. Karelier, in diesen Annalen pag. 297. 
Ann, 4. Hydr. etc., 1382, Heft Vtff. a
	        
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