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Full text: 10, 1882

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Nähe von 49,8° S-Br und 64' W-Lg. Am 2. Mai erreichte die Brigg in 64,6° W-Lg 
den Parallel von 50° Süd, nachdem bis dahin 48 Tage in südlicher Breite zu 
gebracht worden waren. Während dieser Zeit hatte man 10° S-Br in 32,5° W-Lg 
am 21. März, 20° S-Br in 36,5° W-Lg am 27. März, 30° S-Br in 45° W-Lg 
am 5. April und 40° S-Br in 53,5° W-Lg am 20. April geschnitten. 
Am 6. Mai umsegelte „Marie“ die Ostspitze der Siaaien-Insel. Südlich 
vou derselben fand mau sehr ungünstige Verhältnisse, und konnte infolge der 
selben dort nur in sehr langsamer Weise Länge gut gemacht werden. Stürme 
wurden zwar häufig angetroffen, doch wirkte am verzögerndsten der Umstand, 
dafs der Wind, nachdem er von einer nördlichen nach einer südlichen Richtung 
ausgeschossen war, sich immer nur für kurze Zeit in der letzteren hielt. Als 
einen in der Nähe des Kap Ilorn’s seltenen Umstand beobachtete mau am 
9. Mai in der Nähe von 56,4° S-Br und 63,5° W-Lg Blitz ußd Donner. Derselbe 
trat während eines SW-Sturms, den Schneeböen und ein niedrigster Luftdruck 
von 737,8mm begleiteten, auf. Während eines heftigen NW-Sturmes, welcher am 
17. Mai unweit 58,5° S-Br in 68° W-Lg überstanden wurden, sank der Luft 
druck bis auf 714,9 mm. Am 30° Mai gelangte „Marie“ bei stürmischem Süd 
winde in 81,6° W-Lg wieder nördlich von 50° S-Br, nachdem man bis dahin 
28 Tage südlich von dieser Breite verbracht hatte. Die Länge des Kap Horn 
war am 13. Mai in 58,5° S-Br überschritten worden. 
Den zwischen 50° S-Br und dem Bestimmungsplatze liegenden Theil der 
Reise konnte man bei fast nur aus südlicher und östlicher Richtung kommenden 
Winden zurücklegen. Und nachdem 40° S-Br in 81,1° W-Lg am 3. Juni 
gekreuzt worden war, ankerte „Marie“ am 10. Juni in der Bai von Valparaiso. 
Die Dauer der Reise betrug von der Strafse von Gibraltar ab 111 Tage. 
Von Valparaiso versegelte „Mane“ nach Callao. Die Reise wurde am 
9. Juli angetreten und, von beständigem Passat begünstigt, in 9 Tagen vollendet. 
Später versegelte „Marie“ auch noch nach Salaverry, und nachdem das Schiff 
an diesem Platze mit Zucker beladen werden war, trat es am 7. September die 
Heimreise nach Liverpool an. Bei dem auf See gleich angetroffeneu frischen 
SE-Passat wurde über St. B.-Bug beim Winde gesegelt, und traf man, ent 
sprechend dem zunehmenden Abstande vom Lande, einen raumeren Passat. 
Die polare Passatgrenze, in deren Nähe der Luftdruck ein Maximum von 
767,4 mm erreichte, lag am 15. Septomber in etwa 22,5° S-Br und 89° W-Lg. 
Nachdem der ganz flau gewordene Wind hier durch Nord nach West gedreht 
war, blieb er aus westlicher Richtung vorherrschend, und nahm die Reise nun 
einen befriedigenden Verlauf. Am 12. Oktobor befand sich „Marie“ in der 
Nähe des Kap Horn, nachdem bis dahin 35 Tage auf See zugebracht worden 
waren. Während dieser Zeit hatte man 20° S-Br in 88,5° W-Lg am 14. Sep 
tember, 30° S-Br in 88° W-Lg am 19. September, 40° S-Br in 86,5° W-Lg am 
28. September und 50° S-Br in 84,2° W-Lg am 6. Oktober überschritten. 
Im Südatlautischen Oeean wurde zunächst eine recht günstige Gelegenheit 
angetroffen, denn ununterbrochene Westwinde begleiteten das Schiff bis nach 
40° S-Br in 40° W-Lg. Ebenso günstig erwdes sich der später folgende frische 
SE-Wind. Aufserordentlich ungünstig waren aber die vom 25. Oktober in 
32,5° S-Br und 33° W-Lg an herrschenden Verhältnisse. Ganz leichte, aus 
hoch nördlicher Richtung kommende Winde wehten dort dorart anhaltend, dafs 
man nach jener Zeit in 24 Tagen nur nach 16,8° S-Br in 30,5° W-Lg gelangen 
konnte. Erst unweit dieses Punktes kam am 18. November der SE-Passat 
durch, um bis nach der Linie hin als mäfsiger beständiger Wind zu herrschen. 
Am 25. November verliefs „Marie“ in 30,2° W-Lg die südliche Halbkugel. Es 
waren damals 44 Tage vergangen, seit man sich iu der Nähe des Kap Horn 
befunden hatte, und während dieser Zeit war 50° S-Br in 54° W-Lg am 
16. Oktober, 40° S-Br in 39,6° W-Lg am 21. Oktober, 30° S-Br in 33° W-Lg 
am 29. Oktober, 20° S-Br in 28° W-Lg am 14. November und 10° S-Br in 
30,1° W-Lg am 21. November geschnitten worden. 
In nördlicher Breite ging der SE-Passat fast ohne vorhergehende Störung 
in den NE-Passat über. Als der nach und nach östlicher holende Wind unweit 
7° N-Br in 29,5° W-Lg zum ganz leisen Zuge herabgesunken war, kam nach 
wenigen Stunden aus NE wieder frischer Wind durch, womit das Gebiet des 
NE-Passats erreicht war. Man durchsegelte dasselbe bei frischer beständiger
	        
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