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Nähe von 49,8° S-Br und 64' W-Lg. Am 2. Mai erreichte die Brigg in 64,6° W-Lg
den Parallel von 50° Süd, nachdem bis dahin 48 Tage in südlicher Breite zu
gebracht worden waren. Während dieser Zeit hatte man 10° S-Br in 32,5° W-Lg
am 21. März, 20° S-Br in 36,5° W-Lg am 27. März, 30° S-Br in 45° W-Lg
am 5. April und 40° S-Br in 53,5° W-Lg am 20. April geschnitten.
Am 6. Mai umsegelte „Marie“ die Ostspitze der Siaaien-Insel. Südlich
vou derselben fand mau sehr ungünstige Verhältnisse, und konnte infolge der
selben dort nur in sehr langsamer Weise Länge gut gemacht werden. Stürme
wurden zwar häufig angetroffen, doch wirkte am verzögerndsten der Umstand,
dafs der Wind, nachdem er von einer nördlichen nach einer südlichen Richtung
ausgeschossen war, sich immer nur für kurze Zeit in der letzteren hielt. Als
einen in der Nähe des Kap Ilorn’s seltenen Umstand beobachtete mau am
9. Mai in der Nähe von 56,4° S-Br und 63,5° W-Lg Blitz ußd Donner. Derselbe
trat während eines SW-Sturms, den Schneeböen und ein niedrigster Luftdruck
von 737,8mm begleiteten, auf. Während eines heftigen NW-Sturmes, welcher am
17. Mai unweit 58,5° S-Br in 68° W-Lg überstanden wurden, sank der Luft
druck bis auf 714,9 mm. Am 30° Mai gelangte „Marie“ bei stürmischem Süd
winde in 81,6° W-Lg wieder nördlich von 50° S-Br, nachdem man bis dahin
28 Tage südlich von dieser Breite verbracht hatte. Die Länge des Kap Horn
war am 13. Mai in 58,5° S-Br überschritten worden.
Den zwischen 50° S-Br und dem Bestimmungsplatze liegenden Theil der
Reise konnte man bei fast nur aus südlicher und östlicher Richtung kommenden
Winden zurücklegen. Und nachdem 40° S-Br in 81,1° W-Lg am 3. Juni
gekreuzt worden war, ankerte „Marie“ am 10. Juni in der Bai von Valparaiso.
Die Dauer der Reise betrug von der Strafse von Gibraltar ab 111 Tage.
Von Valparaiso versegelte „Mane“ nach Callao. Die Reise wurde am
9. Juli angetreten und, von beständigem Passat begünstigt, in 9 Tagen vollendet.
Später versegelte „Marie“ auch noch nach Salaverry, und nachdem das Schiff
an diesem Platze mit Zucker beladen werden war, trat es am 7. September die
Heimreise nach Liverpool an. Bei dem auf See gleich angetroffeneu frischen
SE-Passat wurde über St. B.-Bug beim Winde gesegelt, und traf man, ent
sprechend dem zunehmenden Abstande vom Lande, einen raumeren Passat.
Die polare Passatgrenze, in deren Nähe der Luftdruck ein Maximum von
767,4 mm erreichte, lag am 15. Septomber in etwa 22,5° S-Br und 89° W-Lg.
Nachdem der ganz flau gewordene Wind hier durch Nord nach West gedreht
war, blieb er aus westlicher Richtung vorherrschend, und nahm die Reise nun
einen befriedigenden Verlauf. Am 12. Oktobor befand sich „Marie“ in der
Nähe des Kap Horn, nachdem bis dahin 35 Tage auf See zugebracht worden
waren. Während dieser Zeit hatte man 20° S-Br in 88,5° W-Lg am 14. Sep
tember, 30° S-Br in 88° W-Lg am 19. September, 40° S-Br in 86,5° W-Lg am
28. September und 50° S-Br in 84,2° W-Lg am 6. Oktober überschritten.
Im Südatlautischen Oeean wurde zunächst eine recht günstige Gelegenheit
angetroffen, denn ununterbrochene Westwinde begleiteten das Schiff bis nach
40° S-Br in 40° W-Lg. Ebenso günstig erwdes sich der später folgende frische
SE-Wind. Aufserordentlich ungünstig waren aber die vom 25. Oktober in
32,5° S-Br und 33° W-Lg an herrschenden Verhältnisse. Ganz leichte, aus
hoch nördlicher Richtung kommende Winde wehten dort dorart anhaltend, dafs
man nach jener Zeit in 24 Tagen nur nach 16,8° S-Br in 30,5° W-Lg gelangen
konnte. Erst unweit dieses Punktes kam am 18. November der SE-Passat
durch, um bis nach der Linie hin als mäfsiger beständiger Wind zu herrschen.
Am 25. November verliefs „Marie“ in 30,2° W-Lg die südliche Halbkugel. Es
waren damals 44 Tage vergangen, seit man sich iu der Nähe des Kap Horn
befunden hatte, und während dieser Zeit war 50° S-Br in 54° W-Lg am
16. Oktober, 40° S-Br in 39,6° W-Lg am 21. Oktober, 30° S-Br in 33° W-Lg
am 29. Oktober, 20° S-Br in 28° W-Lg am 14. November und 10° S-Br in
30,1° W-Lg am 21. November geschnitten worden.
In nördlicher Breite ging der SE-Passat fast ohne vorhergehende Störung
in den NE-Passat über. Als der nach und nach östlicher holende Wind unweit
7° N-Br in 29,5° W-Lg zum ganz leisen Zuge herabgesunken war, kam nach
wenigen Stunden aus NE wieder frischer Wind durch, womit das Gebiet des
NE-Passats erreicht war. Man durchsegelte dasselbe bei frischer beständiger