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Anu d Hydr., lSä-2, Heft I (Januar,.
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lui Abdruck der Tafel in der „Revue Maritime“ (pag. 255) sind hierbei
die Minuten und Sekunden der Tafel unzweckmäßig als ganze Zahlen und
Decimalbrüche ohne weitere Bezeichnung ausgedrückt. Die kleinere Höhe
dieser neuen Tafel erstreckt sich freilich nur von 15° bis 65°, die gröfsere
Höhe von 18° bis 75°. Zu niedrigeren Höhen, wie sie in Elford’s und später
in David Tliomson’s und manchen anderen Tafeln Vorkommen, wurde hier
wohl deswegen nicht übergegangen, weil bei der Berechnung der Tafel dio
Refraktion der Tangente der Zenithdistanz proportional gesotzt ist.
Es kann nämlich, wie auch in diesen Annalen 1881, pag. 180, entwickelt
wurde, wenn man einer solchen Annahme gemäfs die Tafel berechnen will, dazu
die bekannte Formel
C =
X
sinD
(sin II .
\sin h '
sin h
sin II
2 cos D
)
benutzt werden, und Herr Dubois bediente sich auch derselben Formel bei der
Berechnung seiner Tafel (Revue Maritime, pag. 254). Nur die für eine mittlere
Temperatur und einen mittleren Barometerstand geltende Konstante der Refraktion
X — 57,7" hat Herr Dubois zu X — 60,4", also erheblich gröfser angenommen,
ungefähr um ‘/so.
Der Grund hiervon wird ursprünglich auf die Angaben in der Mécaniquo
Céleste zurückzuführen sein, indem Laplace, 7 ) bei der Behandlung der Theorie
der Refraktion, zwar den mittleren Barometerstand — 0,760m, aber nicht die
mittlere Temperatur, sondern dafür 0° C. angenommen hatte, wodurch allerdings
X — 60,567« — 0,067 cotg HI
entsteht, wie Herr Dubois auch (pag. 253) auführt. 8 ) Aber eine Reduktion
anf mittlere Temperatur, etwa 10° C., würde mit Benutzung der Wertho von
Laplace gegeben haben:
X — 58,374« — 0,068 cotg * *H,
welches schon dio Uebereinstimmung mit dem Obigen näher herstellt.
Es scheint nun nicht Herrn Dubois’ Absicht gewesen zu sein, eine Tafel
für die selten auf gewöhnlichen Reisen vorkommende Temperatur dos Frost-
puuktes eiurichton zu wollen, sondern dies wird vielmehr durch ein Versehen
entstanden sein, welches einem auf der Reise befindlichen Offizier, dem alle
nöthigen Quellen nicht immer zur Hand sind, bei der Vorbereitung einer solchen
Rechnung wohl passiren konnte. Infolge dessen wird man aber die Korrektion
für Refraktion nach der Tafel von Dubois immer etwas (ungefähr ’/20) gröfser
finden, als in andern ähnlichen Tafeln, welche sich auf die mittlere Temperatur
beziehen. Dies zeigt auch die folgende Vergleichung mit der Tafel des Prof.
Ward: 9 )
7) Mécanique Céleste, T. IV, pag. 272.
*) Es sind dies, nach der Multiplikation von I mit cotg H, die eisten Glieder der Entwicklung
der Refraktion nach den ungeraden Potenzen von cotg H, also eine Form der Reihe für die Refraktion,
welche bereits Bongtier (1729) anwandte. Diese Form ergiebt sich schon ans dem konstanten
Breehungsverhältnifs für die scheinbare Zenithdistanz z und ihre Refraktion r nach dem Satze:
woraus
und ferner
oder
—= k = 1,0002943
sin z
k — 1 / . r \ r
m = cot g (z + - 2 ].tg ¥
r 2tg 2' k-1
tg 2 (k + l)tgz + k-)-l ==0
** 2 = (k+irtg* • 1 1 - Kr-(k*-T)«g*;j
und wenn man die Quadratwurzel entwickelt, so erfolgt die Form der Reihe, indem
r
r
2
gesetzt wird: r = A tg z -f- B tg 3 z + C tg’> z + . . .
aber bei der obigen Berechnung der Tafel hat man sich auf das erste Glied dieser Entwickelung
beschränkt.
2) Neue Mondtafeln . . . Von E. C. Ward, Professor in Brooklyn, New-York. Deutsch von
Kapt. E. F. J. Huwald. Hamburg 1859.