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Full text: 10, 1882

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Die Wiedererscheinung der Methode und Tafel von Eiford 
als sogenannte „Neger-Tafel“. 
Ein neuer Beilrag zur Geschichte der kürzesten Reduktionsform 
der Monddistanzen iin Seegebrauch. 
Von I’rof. L)r. G. I). E. Weyer in Kiel. 
Habent sua fata libelli. 
Littevatur. 1. A. Sentigli, Sottotenente <!i vascello: Metode e tavole del negriero Ivrants 
per la valutazione delle distanze lunari. Revista Marittima, Anno XIV, Roma 1881, Primo Trimestre 
pag. 539—557. — 2. G. Petrosemolo, Prof, di Astronomia nautica nel R. Instituto Nautico di 
Livorno: Pemonstrazionc di mi nuovo metodo per la reduzione delle distanze lunari ete. Revista 
Marittima, Secondo Trimestre 1881, pag. 503-—511 (ohne Tafel). — 3. H. A. Pubois, Lieutenant 
de vaisseau: Tables du négrier. Revue Maritiine et Coloniale, T. 09, Paris (Mai) 1881, pag. 249—259. 
— 4. Sulla correzione delle distanze lunari, Revista Marittima, Terzo Trimestre, 1881. pag. 165—176. 
— 5. Signirt B: Pie Neger-Tafeln. Mittheilungen aus doni Gebiete des Seewesens. Voi. IX. Pula 
1881, pag. 521-528. 
Die obigen neuen Schriften erkennen sämmtlich das in der Praxis 
empfundene Bedürfnifs als gerechtfertigt an, die gegenwärtig seltener gewordene 
Längenbestimmung aus Monddistanzen für den Seegehrauch leichter nutzbar zu 
machen, indem man das strenge Reduktion «verfahren möglichst abkürzt, weil 
die dabei vernachlässigten kleinen Gröfsen doch gegen die Ungenauigkeit der 
Beobachtungen als verschwindend anzusehen sind. Ueber die beste Form, unter 
welcher dieser Zweck zu erreichen ist, kommen sie auch darin überein, dafs 
die Wirkung der Refraktion auf die Distanz fertig aus eiucr Tafel zu entnehmen 
wäre, so dafs, wenn C diese, immer positive Korrektion ist, nur für die Parallaxen- 
wirkung des Mondes auf die Distanz eine sehr kurze, mit wenigen Dccimalen 
genügende Rechnung übrig bleibt, wonach die Formel 1 ) 
D' = D+C- 
P sin h P sin II 
sin(D + C) + tg(D + C) 
schon die wahre Distanz D' giebt, wenn D die scheinbare Distanz, P die 
Horizontal-Parallaxc des Mondes, II dessen scheinbare Höhe und h die scheinbare 
Höhe des anderen Gestirns bedeutet. Die drei zuletzt angeführten Schriften 
legon noch Werth auf die Wirkung der Sonnen- oder Planeten-Parallaxe, nach 
der entsprechenden Formel 
— n sin H .n sin h 
sin f) tg D 
wofür aus einer besonderen kleinen Tafel der Faktor —J?) ent- 
Vsm D tg DJ 
nommeu wird, welcher mit der Horizontal-Parallaxe (n) der Sonne oder des 
Planeten multäplicirt, die schlicfsliche Distanz-Korrektion geben soll. Nur die 
zweite der obigen Schriften, von Prof. Petrosemolo, erinnert daran, dafs 
eigentlich auch die Gröfsen zweiter Ordnung zu berücksichtigen wären, uud er 
fügt ein Beispiel hinzu, wo sich durch Vergleichung mit einer strengen Rechnung 
zeigt, dafs der Betrag dieser Gröfsen zweiter Ordnung viel erheblicher werden 
kauu, als der Einflufs der Sonnen- oder Planeten-Parallaxe. Die Weglassung 
dieser Parallaxe ist daher auch kein Mangel in dem Verfahren der ersten Schrift 
(von Herrn Semigli), wenn die gröfsereu Beträge, welche von dem Quadrate 
der Mond-Parallaxe herrühren können, überhaupt unberücksichtigt bleiben, wie 
cs in allen beigefügten Tafeln der obigen Schriften geschehen ist. 
Herr Semigli giebt der von ihm aus dem nautischen Gebrauch ver 
öffentlichten Manuskript-Tafel die Ueberschrift: „Tavole del negriero Krauts 
per la valulazione delle distanze lunari“. Die Anfangs -Wcrthe sind folgende: 
*) S. diese Annalen 1881, pag. 179, und Handbucli der Navigation, Berlin 1881, pag. 333, 
wo die Tafel nach P. Thomson aufser der Refraktion auch die Gröfsen zweiter Ordnung der 
Mond-Parallaxe berücksichtigt.
	        
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