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Full text: 10, 1882

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des Oceans, und war infolge dessen die Passatgrenze, mit Ausnahme an den 
letzten Tagen des Dezember, auch nicht so weit nach Süden verschoben. Die 
Unterbrechungen des östlichen Windes durch westliche trafen aber auch hier 
gewöhnlich mit Verschiebungen der Grenze nach Norden zusammen. 
Ihren nördlichsten Punkt auf der Mitte des Oceans, nämlich 40° X-Br, 
erreichte die polare Grenze des Passatgebiets am 23. April und am 20. und 
21. August; im Osten wurde als solcher, wie schon erwähnt, Ende April 
49° N-Br gefunden. Die südlichsten beobachteten Positionen waren auf der 
Mitte des Oceans 18° N-Br am 15. Januar, im Osten 17° N-Br am 24. Fe 
bruar 1880. 
Betrachtet man in Tafel 11 die Abstände zwischen der oberen durch 
gezogenen und der unteren Kurve, so erkennt man, dafs das Nordostpassatgebiet 
auf der Mitte des Oceans im Jahre 1880 seine gröfste Breitenausdehnung im 
April hatte, nämlich im Mittel etwa 30°. Dagegen war es am schmälsten im 
Oktober, in welchem Monat seine durchschnittliche Breite nur etwa 12° betrug. 
In diesem Monat war die Passatbriese aufserd cm nur von geringer Stärke und 
Bogehnäfsigkeit. 
Die Zone von 5° Breite, in welcher der Passat auf der Mitte des Oceans 
im Laufe des Monats nicht unterbrochen wurde und wo mithin, wie die be 
ständigste, so auch wahrscheinlich die frischeste Briese herrschte, war 
im 
Januar 
10° 
-15° N-Br, 
ira 
Juli 18°—23° N-Br, 
n 
Februar 10° 
—15° „ 
55 
August 20°—25° „ 
55 
März 
10° 
-15° „ 
55 
September nicht vorhanden 
55 
April 
12° 
-17° „ 
55 
Oktober 15°—20° N-Br, 
r> 
Mai 
12° 
-17° „ 
55 
November 13°—18° „ 
n 
Juni 
15°- 
-20° „ 
55 
Dezember 12°-—17° „ 
Es ist an einer früheren Stelle auf den Parallelismus der Kurven für die 
polare Passatgrenze hingewiesen worden. Zieht mau zugleich die Kurve für 
die äquatoriale Grenze in Betrachtung, so läfst sich nicht verkennen, dafs auch 
deren Verlauf an vielen Stellen eine auffällige Uebereinstimmung mit dem der 
oberen Kurven zeigt. Vielleicht würde dies noch deutlicher hervortreten, wenn 
auf Grund eines vollständigeren Beobachtungsmaterials die Kurven detaillirter 
gegeben werden könnten. 
Es wird beabsichtigt, eine ähnliche Darstellung des Verlaufs der Witterung 
auf dem Nordatlantischen Ocean im Jahre 1881 in oinem späteren Hefte dieser 
Annalen folgen zu lassen. 
Beziehungen zwischen dem Ober- und Unterwinde einer Depression 
und den aus diesen resultirenden Wolkenformen. 
Von Max Möller. 
(Mit Tafel 12.) 
I. Nutzen der Beobachtungen über das Aussehen des Wolkenhimmels 
für die Wetterprognose. 
Die Erfahrungen, welche sowohl der Seefahrer, als der Landmann in der 
Beurtheilung des Wetters durch die beständige Beobachtung der Wolkenformen 
und der Färbung des Himmels gewinnt, befähigen denselben, oft recht zutreffende 
Wetterprognosen aufstellen zu können. Diese Erfahrungen werden aber nur 
durch mündliche Tradition überliefert, womit eine Vervollkommnung derselben 
fast ausgeschlossen ist. Sobald jedoch die Wissenschaft diese Erfahrungen 
auszunutzen sich bemühen und diejenigen Momente durch Zeichnung und Be 
schreibung hervorheben möchte, welche besonderer Beachtung und Aufzeichnung 
werth sind, würde der Meteorologie in vielseitiger Weise gedient sein. 
Die Erfahrungen der älteren Beobachter würden alsdann, wenn durch 
Belehrung auf die jüngeren übertragen und das Interesse derselben in richtige
	        
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