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der Grenze fast ganz verdeckt werden und selbst in den Mittelwertheu für die
Monate, wenn man diese bildet, nicht klar horvortreteu. Betrachtet mau z. B.
die ausgezogene Kurve für die Passatgrenze auf der Mitte des Oceams, so
findet man freilich für März eine ziemlich südliche, für August eine ziemlich
nördliche Lage derselben, resp. 25° und 34° N-Br. Aber als nahezu ebenso
nördlich ergiebt sie sich im Mittel schon für April, und noch südlicher wie
im März lag sie durchschnittlich im Oktober und im Dezember.
Auch hier rnufs man, um von den Vorgängen eine richtige Vorstellung
zu gewinnen, die für die Lage der polaren Passatgrenze mafsgebenden Luft
druckverhältnisse ins Auge fassen.
Bekanntlich ist für das Bestehen des Nordostpassats erfordorlich, dafs
der Luftdruck in mittleren Breiten gröfser ist, als in der Aequatorialgegend,
und die Ausdehnung seines Gebiets in meridionaler Richtung ist davon abhäugig,
wie weit ein kontinuirlicher, südlich gerichteter Gradient vorhanden ist. An
dem Punkte im Norden, wo dieser südliche Gradient beginnt, liegt auf dem
bestimmten Meridian, den man ins Auge fafst, die polare Passatgrenze. Bei
der verliältnifsmäfsigen Beständigkeit des Luftdrucks in niederen Breiten ist
die jeweilige Lage jeues Punktes nun hauptsächlich von den Druekverhältnissen
am Xordrando des Passatgebiets abhängig und infolge der Aenderungen, welche
liier Vorkommen, fortwährend Verschiebungen unterworfen. Steigt z. B. das
Barometer im Norden von dem Punkte höher, als es an dem Punkte selbst
steht, so verlegt sich die Grenze nach Norden; fällt es dagegen am Grenz
punkte, w'ährend es südlich davon denselben Stand behält, so findet eine süd
liche Verlegung der Grenze statt. Die im Verlauf der Kurven hervortretenden
Verschiebungen stehen solcherweise mit dem Auftreten von Depressionen und
Maxima auf der Mittelzone im innigeu Zusammenhänge. Durch den Umstand,
dafs diese Drnckgebiete gewöhnlich in einer östlichen Richtung fortschreiton,
und nun ein Maximum erst auf der Mitte des Oceans, daun im Osten eine nörd
liche Verschiebung der Grenze — darauf folgend eine Depression erst an
jenem, dann an diesem Orte eine südliche Verschiebung hervorruft, erklärt sich
auch der auffällige Parallelismus, welcher im Verlauf der beiden Kurven für
die polare Passatgrenze an den meisten Stollen hervortritt. Der Erklärung
entsprechend ergeben die Kurven die Schwankungen für den östlichen Meeres
strich später, als für die Mitte des Oceans. Nur im letzten Monat des
Jahres 1880 zeigte sich ein anderes Verhalten. In diesem Falle scheint sich
das Maximum, welches um den 10. Dezember zuerst im Osten, dann auf der
Mitte des Oceans die Verschiebung der Passatgrenze nach Norden hervorrief,
von der Küste aus nach Westen ausgedehnt zu haben.
Wie sich ferner aus Tafel 11 ergiebt, lag die polare Passatgreuze im
Osten durchschnittlich auf höherer Breite als in mittlerer Länge. Man kann daraus
scliliefsen, dafs der Zug der Maxima und Depressionen von der Mitte des
Oceans nach der Küste eine Richtung nördlich von Ost verfolgte. Dasselbe
Resultat ergab sich aus der früher aufgeführten Gegenüberstellung von gleich
zeitig auf dem östlichen Meerestriche beobachteten Grenzpositionen.
Vergleicht man den Verlauf der Kurven für die polare Passatgrenze mit
dem Verlauf der Witterung auf der Mittelzone, wie solcher in deu Eingangs
erwähnten Berichten dargestellt worden ist, so läfst sich die Abhängigkeit der
Schwankungen der Grenze von dem Auftreten der Depressionen und Maxima
deutlich erkennen.
Die beträchtliche Schwankung nach Süden auf der Mitte des Oceans in
der II. Dekade des Januar wurde hervorgerufen durch eine tiefe Depression,
welche so südlich zog, dafs zwischen 40° und 50° N-Br östliche Winde auf
traten. Am 23. kehrte sich die Richtung des Gradienten um, und der Wind
wurde westlich. Dasselbe geschah im Osten von 30° W-Lg am 25. Gleich
zeitig mit der Diuckzunalime in 30° bis 40° N-Br, durch welche diese Wind
änderung bedingt wurde, verschob sieh die Passatgrenze nördlich.
Vom 5. bis zum 18. Februar herrschte auf der Mitte uud auch im Osten
stürmisches Wetter bei oftmals tiefem Barometerstände. Gegen das Ende der
I. Dekade, als die Schwankung der Passatgrenze nach Süden stattfand, hatte
das Sturmfeld auf der Mitte des Oceans seine südlichste Lage. Die schwersten
Stürme aus westlicher Richtung fanden jedoch erst nach dem 10. statt, als sich