Ella Sani lens ki: Astronomisch mögliche Sonnenscheindauer usw.
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Die Tabelle III kann bei der Bearbeitung von Registrierungen und Sonnenschein-
dauer dienlich sein. 1 )
Tabelle IV: „M onats- und Jahressummen der möglichen Sonnenschein-
claue r in Abweichungen von der Äquatorsum m e“.
Die Werte wurden auf zehntel Stunden abgerundet, da dies für die Herstellung
der Monatskarten notwendig war. Die geographischen Breiten für die Isolinien der
Karten IY und VI wurden auf graphischem Wege aus den Monatskurven bzw. der
Jahreskurve ermittelt. Dabei wurde die Jahreskurve im negativen Bereich etwas
geglättet, da sich bei den kleinen Werten clie abgerundeten Zehntel der Monatswerte
als ungenau erweisen.
Tabelle Y: „M onatliche und jährliche solare Strahlungsmengen über
Afrikas Breiten” (in kcal/cm 3 an der Grenze der Atmosphäre).
Über die solaren Strahlungsmengen sind schon sehr viele Berechnungen durch
geführt worden, aber ich habe keinen Hinweis darauf finden können, daß bereits
die Strahlungsmengen für die Monate eines Kalenderjahres berechnet wurden.
Wohl gibt es Angaben über Jahresmengen, Halbjahresmengen (u. zw. Sommer
halbjahr und Winterhalbjahr), Strahlungsmengen cler 4 Jahreszeiten und schließ
lich auch für Zeitabschnitte, die einer wahren Sonnen länge von 30° entsprechen, d. h.
einer Einteilung des Jahres in 12 Zeitabschnitte. Da diese Zeitabschnitte aber mit
dem Frühlingspunkt, also dem 21. März, beginnen, können ihre Strahlungsmengen
vom Klimatologen niemals zu Vergleichen herangezogen werden, cla er vorwiegend
mit Monatswerten rechnet. Ich habe darum für die Breiten Afrikas die monatlichen
solaren Strahlungsmengen für das Kalenderjahr 1941 berechnet. In der Durchfüh
rung der Rechnung richtete ich mich nach der ..Mathematischen Klimalehre“ von
M. Milankoviteh.*)
Die Strahlungsmenge eines beliebigen Zeitabschnittes des Jahres für die Breite <p ist:
"v -,!
^ [b (À sin e • sin^ (cosÄ t - COSÀ ) - li (sin 2/ - sin2À )+
1 i - c 2 — 2
li (sin4À _ sin 4À) - (sin 6À - sin6À,)+ j
3 )
Die bei cler Rechnung angewandten Werte sind für:
T = siderisches Jahr = 363.26 Tage,
J 0 = mittlere Solarkonstante — 1.94 cal/cm 3 min,
e = numerische Exentrizität der Erdbahn = 0.01673,
e = Schiefe cler Ekliptik = 23° 26.6',
( P = geographische Breite — in Abständen von 3° für 40° Nord bis 40° Süd,
ho- b], b 2 , ... = Koeffizienten der Reihenentwicklung. Ihre Werte wurden der „Mathe
matischen Klimalehre“ 4 ) entnommen,
*) Im „Meteorologischen Taschenbuch IV“ von F. Linke (Seite 252) ist eine Tabelle der möglichen Sonnenschein
dauer für verschiedene Breiten der Nordhalbkugel aufgeführt, die aber die Sonnenscheindauer zur Änderung cler
Sonnendeklination von 2 zu 2 Grad in Beziehung setzt. Will man die Sonnenscheindauer für bestimmte Tage oder
auch Zeitabschnitte ermitteln, wie es für klimatologischc Aufarbeitungen in der Regel notwendig wird, so muß erst
noch eine Tabelle der Sonnendeklination herangezogen werden. Die hier gegebenen Tafeln der möglichen Sonnen-
sdieindauer sind für diese Zwecke praktischer. Ihre Verwertung bei der Berechnung cler wirklichen Sonnenschein
dauer in Prozent der möglichen ist natürlich nur ein Hilfsmittel, solange noch nicht an jeder meteorologischen Station
die Bestimmung der geographisch möglidren Sonnenscheindauer unter Berücksichtigung des terristrischen Horizontes
durchgeführt wird.
-) M. Milankovitch: „Mathematische Klimalehre und astronomische Theorie cler Klimaschwankungen“ in Köppen-
Geiger, Handbuch der Klimatologie, Bd. 1 A., Berlin 1930.
3 ) ebenda, Seite 28.
4 ) ebenda, Seite 27 und 59.