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Full text: 62/63, 1942/43

Ernst Frankenberger: Bericht über zwei Reisen im Polarjahr 1932-33 -— Radiosonden-Aufstieg« 
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skalenteilen pro C°. Die Laboratoriumsmessung in Berlin ergab eine Verstimmung von 0,17 Nor 
malskalenteilen prg C°. Beim Radiosondenaufstieg am 22. 1. 1941 ergab sich wiederum eine Ver 
stimmung von 0,26 Normalskalenteilen pro. C°. Für die Auswertung der Aufstiege wurde mit dem 
Mittelwert 0,23 Normalskalenteile pro C° gerechnet. Möglicherweise ist der Temperaturkoeffizient 
der elektrischen Senderteile von Sonde zu Sonde etwas verschieden. 
Aus der oben erwähnten Abkühlungskurve ergab sich bei Belüftung eines Senders im Wind 
kanal mit 4 m/sec eine Halbwertszeit der Temperatur von 720 Sekunden. Aus dem Temperatur 
verlauf des Senders beim Radiosondenaufstieg vom 22. 1. 1941 errechnet sich eine mittlere Halb 
wertszeit von 600 Sekunden. Die für die einzelnen Teile dieses Radiosondenaufstiegs berechneten 
Trägheitseigenschaften lassen einen eindeutigen Gang der Trägheit mit der Höhe bzw r . Luftdichte 
nicht erkennen. Bei der Auswertung wurde den beim Aufstieg gefundenen Trägheitskoeffizienten 
mehr Gewicht beigelegt als den Laboratoriumsmessungen. Es wurde also mit einer Halbwertszeit von 
600 Sekunden gerechnet. 
Die Bestimmung der Skalenkorrektion kommt nun einer stufenweisen Bestimmung der Sender 
temperatur gleich. Der Aufstieg wird dazu in solche Zeitspannen zerlegt, in denen die zeitliche 
Veränderung der Empfängerabstimmung konstant ist (markante Punkte). Für jede Spanne gibt es 
nur eine ganz bestimmte Skalenkorrektion, die sowohl die zum vorangegangenen Verlauf der Luft 
temperatur passende Sendertemperatur liefert, als auch die für die Abkühlung des Senders passende 
Lufttemperatur. Eine Temperaturänderung um 1° C bewirkt am Meßteil der Radiosonde eine Ver 
stimmung der Welle um etwa 0,8 Normalskalenteile, am übrigen Sender aber nur eine Verstimmung 
von 0,23 Normalskalenteilen, so daß sich bei falscher Skalenkorrektion eine Sendertemperatur 
ergibt, die mit dem Trägheitskoeffizienten und der Differenz zwischen Sender-und Lufttemperatur 
nicht in Einklang steht. Die Richtigkeit der Korrektion kann also leicht geprüft werden. 
Im Folgenden werden die Tabellen II a—f wiedergegeben, die zur Bestimmung der Skalen 
korrektionen (Verstimmungen) durch Näherungsverfahren benutzt wurden. Sie geben zugleich 
den Gang des Verfahrens wieder und ermöglichen eine Kontrolle. Es enthalten: 
Spalte 1: Die Zeitspannen, 
Spalte 2: Die Ablesung am Empfänger am Ende der betreffenden Zeitspanne. 
Spalte 3: Die gleiche Ablesung, an der jedoch die zunächst geschätzte, später durch Näherungs 
verfahren ermittelte Skalenkorrektion angebracht ist. 
Spalte 4: Die Temperatur am Ende der Zeitspanne entsprechend der korrigierten Ablesung 
(Spalte 3) bestimmt aus der Eichkurve. 
Die Eichkurve muß — wie im vorhergehenden Reisebericht beschrieben ist — gege 
benenfalls um einen kleinen Betrag verschoben werden, bis sich der Startwert der 
Empfängerskala mit der gemessenen Starttemperatur deckt. 
Spalte 5: Die mittlere Lufttemperatur während der betreffenden Zeitspanne. 
Spalte 6: Die mittlere Temperatur des Senders während der betreffenden Zeitspanne (zunächst 
geschätzt). 
Spalte 7: Der mittlere Unterschied zwischen Sender- und Lufttemperatur in der betreffenden 
Zeitspanne. 
Spalte 8: Die dieser Differenz und der Dauer der Zeitspanne entsprechende Verstimmung des 
Senders in Normalskalenteilen. Diese Verstimmung geteilt durch 0,23 ergibt die Ab 
kühlung des Senders während der Zeitspanne in C°. Die Ermittlung erfolgt aus der 
Figur 12. Figur 12 ergibt die Abkühlung eines Senders mit einer thermischen Halbwerts 
zeit von 600 Sekunden. Man kann aus dieser Abkühlungskurve für die jeweils herr 
schende Temperaturdifferenz Sender-Luft (Ordinate) ablesen, welche Abkühlung bzw. 
Verstimmung (Abscisse) während der Dauer der Zeitspanne erfolgt. 
Spaste 9: Diese Verstimmung wird den vorherigen Verstimmungen zugerechnet, wodurch sich 
die Gesamtverstimmung, also auch die Temperatur des Senders ergibt.
	        
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