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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineohservatoriums — 63. Band Nr. 1
Die Askaniasonde.
Der Aufstieg vom 14. 8. 1932 17.43 MGZ.
Für diesen Aufstieg wurde eine Askaniasonde verwendet. Die Aufnahme wurde auf ein syn
chronisiertes Dickmanngerät übertragen. Das für die vollautomatische Übertragung bestimmte
Relais eignete sich nicht für den Schiffsbetrieb. Darum mußte die Übertragung durch Tastung nach
dem Gehör vorgenommen werden. Der Empfang konnte erst einige Minuten nach dem Start be
ginnen, weil nicht genügend Personal zur Verfügung stand, um die Startarbeiten und den Empfang
gleichzeitig durchzuführen. Bei dem Beginn des Empfangs war die Sonde bereits 1400 m hoch. Es
wurden 36 Abtastungen des Kontaktzeigers der Sonde registriert. Von diesen waren — wie sich bei
der Auswertung ergab — 5 durch Luftstörungen oder durch Fehler bei der Tastung verdorben. Die
Temperaturwerte dieser 5 Umläufe weichen nämlich um 2.5 bis 5 Grad vom mittleren Temperatur
druckverlauf ab. Die übrigen 31 Werte scharen sich mit einer Genauigkeit von +1 Grad um eine
mittlere Temperatur-Druckkurve. Aus der Rückläufigkeit des Temperatur-Druckverlaufs bei den
beiden letzten Umläufen muß geschlossen werden, daß der Ballon undicht wurde. Die Gipfelhöhe
liegt bei etwa 8700 m.
Die Ergebnisse der Aufstiege.
Die Ergebnisse der Aufstiege sind in den beiliegenden Tabellen geordnet nach markanten
Punkten, Hauptgeopotentialen und Hauptisobaren wiedergegeben.
Zur Beurteilung der Zuverlässigkeit der mit den Telefunkensonden gewonnenen Ergebnisse
kann ein am 10. 8. 32 in Riksgränsen, etwa 110 km östlich des M.S. „Monte Rosa“, ausgeführter
Aufstieg benutzt werden. Wie es bei der in Küstennähe bestehenden maritimen Luftströmung zu
erwarten ist, zeigt der Schiffsaufstieg bis etwa 4000 m um 1—2 Grad höhere Temperaturen,
darüber treten kleine Temperaturabweichungen von wechselndem Vorzeichen auf. Als Mittel des
ganzen Aufstiegs ergibt sich aus den Geopotentialen der Hauptisobarenflächen eine Übereinstim
mung auf 1—2 Grad. Danach scheint das aus Laboratoriumsmessungen entwickelte Korrektions
verfahren richtig zu sein.
In den Tabellen sind die geschätzten Werte eingeklammert.
Die Ergebnisse der Radiosondenaufstiege von Bord des M.S. „Monte Rosa“ — August 1932.
Markante Punkte:
10. 8. 32
0
gdm
19.30 MGZ
P T
ml) C°
67° 19'N
U° 19'E
u
%
11.8. 32
0
g<lm
06.45 MGZ
P T
ml> C°
69^20' N
18° 02' E
u
%
14. 8. 32
0
gehn
17.40 MGZ
P T
mb C°
78°34'N
11° 02'E
u
%
00
1013.7
12.4
89
00
1012.6
11.3
81
00
996.1
4.8
83
640
940
10.6
(93)
975
900
4.7
(96)
1460
830
—4.0
98
1300
863
7.4
(97)
1630
830
1.3
(96)
1860
787
—4.0
81
1940
800
6.3
(97)
2120
780
3.6
(50)
2760
700
—6.3
77
2670
730
4.5
(50)
2970
700
—0.9
(50)
3560
630
—9.0
62
3850
630
—0.6
(50)
3930
618
—5.5
(50)
4590
550
—16.0
55
4560
575
—2.2
(50)
4750
555
—11.4
(50)
5282
500
—21.2
55
5640
500
—9.0
(50)
5528
500
—14.7
(50)
6850
400
—35.4
50
6940
420
—21.0
——
7140
400
—28.0
—
8530
310
—51.4
50
8200
350
—33.2
—
7960
355
—36.5
—
9260
300
—43.1
—
9090
300
46.0
—
10400
252
—55.7
—
10530
240
—57.0
—
11850
200
—53.8
—
11350
210
—54.5
—
11910
183
—54.5
—
12060
187
—50.6
—
13690
150
—54.1
—