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Full text: 62/63, 1942/43

Ernst Frankenberger: Bericht über zwei Reisen im Polarjahr 1932-33 
Radiosonden-Auf stiege 
15 
Nachdem nun festliegt, welche Verbesserungen an den Ablesungen der Empfängerskalen an 
gebracht werden müssen, kann eine Temperatur-Zeitkurve gezeichnet werden (Figur4). 
Die zur Druckmessung dienenden Sendepausen werden im Druck-Zeit-Diagramm (Figur 5) 
nach dem in Abschnitt B angegebenen Verfahren in Abhängigkeit von der Zeit ihres Auftretens 
eingetragen. 
Bei der Eichung wurde darauf geachtet, daß die Bordonrohre der Sonden gut kompensiert 
waren. Der Kompensationspunkt lag bei 175 mm QS. Die Temperaturkorrektion des gemessenen 
Druckes wurde nach der Formel von Hergesell-Kleinschmidt vorgenommen. 
Durch die gemeinsame Zeitkoordinate der Figuren 4 und 5 ist die Zuordnung von der Luft 
temperatur zum Luftdruck gegeben. 
Die Luftfeuchtigkeit wird von der Telefunkensonde nicht gemessen. Da beim Aufstieg bis 
etwa 2000 m Höhe niedere Bewölkung herrschte, wurde bis dort mit einer rel. Feuchtigkeit von 
96°/o, darüber mangels anderer Daten mit einer rel. Feuchtigkeit von 50%> gerechnet. 
Der Radiosondenaufstieg vom 11.8 1932 06.00 MGZ. 
1. Die Festsellung des genäherten Temperaturganges. 
Die Funkaufnahme begann 1 min nach dem Start. Die Bodentemperatur betrug 11.6 Grad. 
Extrapoliert man den im ersten Teil der Funkaufnahme gemessenen Temperaturgang bis zum 
Boden, so ergibt sich, daß die bei Beginn der Funkaufnahme gefundene Skalenstellung am Emp 
fänger,, 14.3 SKT, einer Lufttemperatur von etwa 9 Grad entsprechen muß. Die Eichkurve ergibt 
für 9 Grad aber den Skalenwert 16.8. Sie muß also jeweils um 2.5 SKT, das sind 1.37 Normal 
skalenteile höher abgelesen werden, als es dem Protokoll entspricht. Auf die Meßskala verteilt, 
entsprechen 1.37 Normalskalenteile gemäß Figur 1 folgenden Verschiebungen: 
Skalenbereich 
Verschiebung (Skt) 
Skalenbereich 
Verschiebung (Skt) 
15 
2.5 
40 
1.6 
20 
2.3 
45 
1.4 
25 
2.0 
50 
1.4 
30 
1.8 
55 
1.3 
35 
1.7 
60 
1.2 
Aus den beim Aufstieg gefundenen Skalenwerten kann nun mit Hilfe dieser Verschiebungen 
aus der Eichkurve die erste Näherung des Temperaturganges bestimmt werden. Die temperatur- 
empfindlichen Teile des Senders mußten sich danach während des Aufstieges um etwa 50 Grad 
abkühlen. Dieser Abkühlung entspricht eine Frequenzänderung des Senders um 14 Normalskalen 
teile. Durch die Betriebserwärmung des Senders findet eine gegenteilige Frequenzänderung um etwa 
2 Normalskalenteile statt, so daß im ganzen die Gipfeltemperatur entsprechend 12 Normalskalen 
teile um etwa 11 Grad zu warm gemessen wurde. Dieser Fehler wird durch Interpolation gleich 
mäßig auf den ganzen Aufstieg verteilt und so die zweite Nährung des Temperaturganges gewonnen: 
Temperatur Temperatur 
Zeit 
1. Näherung 
2. Näherung 
Zeit 
1. Näherung 
2. Näherung 
0 min 
11.4 C° 
11.4 C° 
30 
40.5 
49.5 
5 
1.5 
0.0 
35 
—49.0 
—60 
10 
0.5 
—2.0 
40 
43 
—54 
15 
—8.2 
—13.0 
45 
—39 
—50 
20 
—18 
—24.3 
50 
—36 
—48 
25 
—30.5 
—38.5
	        
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