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Full text: 62/63, 1942/43

44 Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 62. Band Nr. 8b. Semmelhack-Reihe: Ablidlg. 4. 
ginalkarten und 103 Textbilder. „Im ganzen Buch hin ich vor allem bestrebt gewesen, den ursäch 
lichen Zusammenhang der Erscheinungen zu ergründen und ihn allgemein verständlich zu machen. Im 
Vordergrund steht die physisch-geographische Betrachtung und Untersuchung, die in den bisherigen Reise 
werken über dieses Gebiet meist zu kurz gekommen ist . . . Die mannigfachen dem Buch eingeflochtenen 
kolonialen Betrachtungen und Erörterungen sind aus dem lebhaften Wunsch hervor gegangen, die Erkennt 
nis der natürlichen Landesbeschaffenheit den praktischen Zielen und Bedürfiüssen unserer Kolonisation 
nutzbar zu machen. Die physisch-geographische Erforschung des Landes bildet die einzige sichere Grund 
lage für die praktische Kolonisation. DieNatur des Landes läßt sic h keinen Zwang 
antun; nur wenn wir ihre Eigenschaften richtig erkannt haben, wer 
den wir vor erfolglosen Experimenten und schweren Rückschlägen 
bewahrt bleibe n.“ 
Selbstverständlich sind in dem Werk auch zahlreiche klimatologisehe Hinweise vorhanden, 
so im 3. Kapitel, das von „Usambara-Moschi” handelt, über „Strahlungstemperatur“, über 
„Farbenspiel der Luft“, „extremes Klima“, „Windwirkung auf den Boden“, „nächtliche Aus 
strahlung“, „Regengrenze“. Im 4. Kapitel („von Moschi zum Ost-Mawensi“) wird u. a. von 
„Klimascheide“, „Wolkenzug“, „Baumgrenze“, ..Erosionen“, „Trockenheit“, „Hydrographie der 
Ostseite“, „Meteorologie" gesprochen. Aber auch die folgenden Kapitel enthalten zahlreiche 
meteorologische Ausführungen, z. B. über „klimatische und orographische Gründe“ der heu 
tigen und einstigen Vergletscherung. Im Anhang I („Die barometrischen Höhenmessungen“) 
werden u. a. „Temperaturkorrektion“ und „Dunstdruck“ behandelt. 
Auch in dem Reisewerk: „Ergebnisse einer Reise durch das Zwischenseengebiet Ostafri 
kas 1911“, das Beiträge mehrerer Fachmänner, 8 Bildtafeln und 4 farbige Karten bringt und 
1913 in Berlin erschienen ist, sind versdiiedentlidi klimatologisdie Betrachtungen eingeschaltet, 
wenn auch keines der 12 Kapitel, die geologische, botanische und andere Ergebnisse enthalten, 
im besonderen der Meteorologie gewidmet ist. 
Wohl aber werden in den „Ostafrikanischen Gletscherfahrten" (Leipzig 1890) S. 267—290 
eingehende klimatologisdie Untersuchungen angestellt, und auch im 9. Kapitel des Anhanges 
„Höhenberedmung zu Dr. Hans Meyers Kilimandscharo-Expedition 1889“, das von Horst 
Wagner in Berlin bearbeitet worden ist, sind naturgemäß barometrisdie und Temperatur 
betrachtungen eingeschaltet. 
Mit Hans Meyer müssen auch wir das Land unserer Jugendträume, den schwarzen Erdteil, 
verlassen. Noch wären zahlreiche Afrikareisende, todesmutige Forscher, zu erwähnen: der 
Franzose Duveyrier, der Deutsche Flegel und die zahlreichen Forscher, unter denen die 
Meteorologen, Geologen, Forstmänner und Ärzte, in neuerer Zeit auch mehrere Italiener, zu 
nennen wären. Das Heldentum aller diesen stillen und unermüdlichen Forscher, unter denen 
so viele Märtyrer sind, ist in die Gesdiidite eingegangen. Wir haben unbekümmert um die 
nationale Zugehörigkeit die bedeutendsten Afrikaforscher besprochen und sind mit ihneu 
gewandert, aber wir dürfen ohne Überhebung sagen, daß sich unter ihnen die Deutschen die 
größten Verdienste erworben haben. Ihnen gilt unser Dank, denn in ihnen allen sehen wir 
auch die Vorkämpfer eines ausreichenden deutschen Kolonialbesitzes in Afrika, der, von vielen 
ersehnt, ein unentbehrlicher Bestandteil Großdeutschlands, ein wichtiges Betätigungsgebiet un 
seres nationalsozialistischen Staates werden muß.
	        
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