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Walter Gehlhaar: Die meteorologischen Meßelemente der Marineradiosonde
mometer betätigt über einen Kontaktschieber das Relais eines Schreibers. Der Durchgang des Ther
mometerfadens durch den Prüfkontakt ruft eine Marke auf der Registrierung hervor. Nach dem Er
löschen des Kontrollämpchens wird der Schieber vom Beobachter auf den nächsten Kontakt weiter
geschoben; dieser Vorgang wiederholt sich bis zum letzten Kontakt. Während der Abkühlung wird
das Vergleichsthermometer ständig beobachtet, und beim Durchgang durch einen vollen Grad wird
der Schalter S i kurzzeitig geöffnet, wodurch eine Strichmarke auf der Registrierung erscheint. Die
5er und 10er Grade werden durch ein mehrfaches Tasten besonders gekennzeichnet (Abb. 12). Beim
Wiederauf wärmen und Aufwärtseichen wird zur Tastung der Vergleichsmarken der Schalter S2
benutzt. Die Zeitdauer der Eichung beträgt je etwa eine halbe Stunde für den Abwärts- und Auf
wärtsvorgang.
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Abbildung 12:
Registrierung der Thermometereichung mit Kontrollmarken des Normal-
thermometers. Die 5er und 10er Grade sind durch mehrfach getastete
Marken gekennzeichnet (Kontaktabstand der Prüflinge 6° C).
Zur Auswertung der Registrierung wird die Lage der Marken des Kontaktthermometers
zwischen den Strichen des Normalthermometers auf 0,1° C geschätzt. Diese Schätzung ist bei einiger
Übung genau durchführbar, sie wird kontrolliert durch Vergleich mit dem entsprechenden Meß
punkt der Aufwärtseichung. Der Mittelwert aus den beiden Eichungen wird als Meßwert in den
Eichschein eingetragen. Die wahrscheinliche Abweichung von diesem Mittelwert wurde an 40 Ther
mometern zu + 0,13° C bestimmt. In vielen Fällen ist der Unterschied zwischen Aufwärts- und Ab
wärtseichung höchstens 0,1° C. Die beiden Eichungen werden mit gleicher Geschwindigkeit (2°/min)
durchgeführt; durch die Mittelbildung heben sich die im Flüssigkeitsbad an sich geringen Trägheits
effekte gegenseitig fast ganz auf. Da das Vergleichsthermometer etwa die gleiche Trägheit wie die
Prüflinge hat, sind die bestehenden Unterschiede zwischen den beiden Eichungen durch Zufällig
keitsfehler im Prüfling begründet und müssen daher bei der Fehlerdiskussion (III, 4) berück
sichtigt werden.
Gelegentlich auftretende Störungen bei der Eichung oder beim Aufstieg können durch Gas
bläschen entstehen, welche den Faden des Thermometers unterbrechen, oder durch Zurückbleiben
eines Quecksilbertröpfchens in der oberen Kapillarerweiterung. Dadurch treten unregelmäßige
Kontaktgaben und Eichverschiebungen auf. Zur Vermeidung dieser Fehler wird das Thermometer
vor dem Aufstieg genau untersucht. Durch vorsichtiges Erw T ärmen, Emportreiben des Quecksilber
fadens in die obere Erweiterung und durch Vereinigung der getrennten Teile lassen sie sich meistens
beseitigen.
b) Methode und Ver suchsanordnung zur Bestimmung der thermischen Trägheit der Thermometer
Um die auf ih 0,13 ° C erreichte Eichgenauigkeit der Kontaktwerte voll auszunutzen, ist die
eingehende Untersuchung des Nachhinkeffektes des Kontaktthermometers beim Passieren ver