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Walter Gehlhaar: Die meteorologischen Meßelemente der Marineradiosonde
beider Druckkörper statt; in diesem Gebiet kann also ein doppelter Kurzschluß der Kopplungs
spule eintreten. Die dadurch bewirkte geringfügige Änderung in der Leitungsführung ruft eine
minimale, aber noch gut registrierbare Frequenzänderung hervor, so daß auch in der Überlappung
kein Kontakt ausfällt. Abbildung 7 zeigt die fertige Sonde mit den montierten Tragplatten und den
Strahlungsschutzblechen.
5. Aufnahme und Registrierung der Frequenzen
Als Aufnahmegeräte für die beiden Sender können zwei normale Kurzwellenempfänger ver
wendet werden, die mit einer besonderen halbautomatischen Frequenzregistriervorrichtung zu ver
sehen sind. Das Übersetzungsverhältnis vom Drehkondensator des Empfängers auf den Schreibstift
ist so gewählt, daß einem Grad Celsius etwa 3 mm der Registrierung der Frequenzänderung des
temperaturempfindlichen Kondensators entspricht. Die Aufzeichnung ist nahezu proportional der
Frequenz wegen der großen Übersetzung und des relativ schmalen Frequenzbandes, das für die ge
samte Messung in Frage kommt. Die Registrierung erfolgt auf Wachspapier, das auf eine durch ein
Präzisionsuhrwerk angetriebene Trommel aufgespannt ist. Durch einen Kupplungsmechanismus
kann der Schreibstift auf der Trommel beliebig verschoben werden, ohne dabei den Drehkonden
sator des Empfängers mitzunehmen.
Zur Aufnahme sucht man auf dem Empfangsgerät den Schwebungston (Rückkopplungspfeifen)
vom Sondensender und Empfänger auf. Unter genauer Innehaltung der einmal gewählten Tonhöhe
auf derselben Seite des Schwebungsnullpunktes wird der veränderliche Sender verfolgt. Eine
schematische Temperaturregistrierung zeigt Abbildung 8: die kontinuierliche Frequenzauswande-
Abbildung 8:
Temperaturregistrierung (schematisch) mit den Frequenz
sprüngen des „trockenen“ Thermometers. (1) Inversion,
(2) Isothermie.
Registrierung der Frequenzsprünge des „feuchten“ Thermo
meters und der Druckkörper (schematisch). (Ü) Überlappung
der Meßbereiche der beiden Druckkörper.
rung, bewirkt durch den temperaturempfindlichen Kondensator, wird durch die (kleinen und
großen) Sprünge des Thermometers versetzt. Abbildung 9 stellt eine schematische Druck-Feuehte-
Registrierung dar. Die Reihe der Sprünge des feuchten Thermometers wird durch die um das mehr
fache größeren Sprünge der Druckkörper unterbrochen. Die Überlappung äußert sich etwa in der
bei Ü dargestellten Form; eine Verwechselung mit Temperatursprüngen ist kaum möglich. Die Zu
ordnung der Drucksprünge zu den Eichwerten erfolgt aus ihrer zeitlichen Reihenfolge.