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Full text: 61, 1941

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Helmuth Geißler: Die deutschen Hochseepegel. 
Die Korrektur, dem Betrage nach gleich (0.1 h — 11.7) ■ (cos ß — 1), wo ß den Winkel dar 
stellt, um den der Pegel gegen die Senkrechte gekippt ist, läßt sich am einfachsten einem 
Koordinatenpapier mit übereinandergedruckten Cartesischen und Polar-Koordinaten (Schleicher 
und Schüll) entnehmen (s. Tafel Nr. 5) und soll mit k bezeichnet werden. Für den Fall einer 
Drehung des Pegels um die auf den Lichtstrahlen senkrecht stehende Kardanachse ist ohne die 
photographische Abbildung einer eingebauten Libelle eine Korrektur nicht möglich, und es 
muß mit einem weiteren Meßfehler des Pegels gerechnet werden, der in der Regel unter 1 ein 
liegen wird, und von dem man nur das Vorzeichen, aber nicht den Betrag kennt. 
Durch diesen Fehler und durch den infolge von Luftabsorption entstehenden werden dem 
nach die Zahlenangaben für dH (S. 45) ihrem Betrage nach etwas vergrößert. 
Einfluß des Luftdrucks, der Luft- und der Bodenwassertemperatur bei der Auslegung auf die 
Lage des Meniskus im Meßrohr und deren Berücksichtigung. 
Eine weitere Untersuchung über den Rauschelbachpegel soll folgender Frage dienen. Die 
Berechnung der Volumina der Vor- und Druckräume geschah unter der stillschweigenden 
Voraussetzung, daß der Luftdruck im Augenblick der Pegelauslegung stets gleich dem Druck 
von 10 m Seewasser, also gleich 756.07 mm Quecksilber ist (für die Dichte des Seewassers ist 
im Mittel 1.02765 gesetzt; vgl. H. Geißler: Tiefenmessung mit ungeschützten Thermometern. 
Annalen der Hydrographie 1931, S. 433), und daß die Lufttemperatur mit der Bodenwasser 
temperatur übereinstimmt. In der Wirklichkeit werden diese Annahmen nicht zutreffen, und 
dies ist in folgendem Sinne nachteilig. Nehmen wir an, der Luftdruck beim Auslegen sei be 
sonders niedrig und die Luft beträchtlich wärmer als das Bodenwasser. Die Räume V und D 
sollen dabei genau die der Mittelwassertiefe entsprechenden Volumina haben. Dann wird beim 
Auslegen des Pegels um Mittelwasserzeit der Meniskus nidit in der Mitte des Meßrohrs stehen, 
wenn der Pegel den Meeresboden berührt hat, sondern er muß diese nach oben hin über 
schritten haben, da die Luft, mit der er vor dem Versenken gefüllt war, einen kleineren Druck 
hatte als 10 m Seewasser. Aber auch diese Wasserstandshöhe im Meßrohr kann — abgesehen 
von ihren Schwankungen mit den Gezeiten — nicht erhalten bleiben. Im Verlaufe der nächsten 
Stunden muß die Luft im Druckraum und Oberteil des Mefirohres die Bodenwassertemperatur 
annehmen und sich also abkühlen. Damit verringert sie ihr Volumen, und der Wasserstand im 
Meßrohr steigt weiter an. Erreicht nun der Luftdruck noch seinen Mittelwert, also clen Betrag 
von 756 mm, so erhöht sich der Wasserstand im Meßrohr noch etwas mehr. 
Um Zahlenwerte zu erhalten, wollen wir als Beispiel annehmen, der Luftdruck sei bei der 
Auslegung, in Metern Seewasser gemessen, nicht gleich 10, sondern gleich 9.75, die Lufttempe 
ratur sei 25° C, die Bodenwassertemperatur 10° C und die Auslegetiefe gleich 125 m. Nennen 
wir das Volumen, das die im Pegel abgeschlossene Luft am Meeresboden nach der Temperatur 
angleichung und nach Eintritt des „NormaD-Luftdrucks von 756.07 mm annimmt, x, so gilt 
9.75 (V + 1 + D) (10 + 125)-x . , r 
-. Nun ist nach 12.) V = 0.1 • z • D + 0.05 z — 0.5 = 12.5 • D + 5.75 
298 
für 125 m Tiefe. Also x = 
z + 10 
283 
9.75 (13.5 • D 
6.75) ■ 283 
298 ■ 135 
0.926 ■ D + 0.463. Da nun für z = 125 in 
nach 13.) D 
15 
0.5 = 8.5 ist, so wird 0.926 • D + 0.463 gleich D — 0.166. Das besagt, daß 
sich nach der Temperaturangleichung der Meniskus gar nicht mehr im Meßrohr befindet, son 
dern das Wasser bereits in den Druckraum eingedrungen ist. 
Erstes Verfahren: Beibehaltung des üblichen Maßstabes der Aufzeichnungen. 
Ein derartiges Vorkommnis bedeutet einen gänzlichen Ausfall des Pegels, der durch eine 
Änderung der Volum Verhältnisse vermieden werden muß. Die Größe des Druckraumes darf 
dabei nicht verändert werden, wenn man den üblichen Maßstab für die Aufzeichnungen bei-
	        
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