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Full text: 61, 1941

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 1. 
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dH stimmt bis zur zweiten Dezimale hinter dem Komma genau mit dW s überein, so daß, ebenso 
wie bei den Pegeln mit Bourdonröhren, das Fehlerglied d 2 H s auch beim Rausehelbachpegel 
keine Bedeutung hat. Die für dH angegebenen Werte stellen auch hier den mittleren Fehler 
dar, der demnach bei einem Teil der Messungen iibertroffen werden muß. 
Luftabsorption im Rauschelbadipegel. 
Nach den physikalischen Gesetzen über die Absorption von Gasen in Flüssigkeiten muß 
damit gerechnet werden, daß von dem bis in das Meßrohr gedrungenen Meerwasser Luft aus 
dem Oberteil des Meßrohrs und dem Druckraum absorbiert und dadurch das Messungsergebnis 
v erfälscht wird (vgl. S. 23): Die Luftabsorption beim Mensingpegel im Außenraum A der Bour 
donröhre). Die unmittelbar unter dem Meniskus im Meßrohr befindlichen Wasserteile stammen 
von der Meeresoberfläche, sind also bestenfalls mit Luft von Atmosphärendrude gesättigt. Da 
der Luftdrude beim Versenken des Pegels im Druckraum ansteigt, können sie nadi dem Henry- 
schen Gesetz weiterhin Luft aufnehmen, und zwar um so mehr, in je größere Tiefen der Pegel 
gelangt. Die absorbierende Wassermenge ist insofern unbegrenzt, als durch die Wasserein 
strömöffnung eine Verbindung zwischen dem Wasser im Pegel und dem freien Meerwasser 
besteht. Die Frage der Luftabsorption darf infolgedessen nicht vernachlässigt werden. Nun 
ist diese Frage zwar quantitativ gelöst (vgl. die Angaben auf S. 24), aber noch nicht bezüglich 
des zeitlichen Verlaufs der Erscheinung untersucht. Jedenfalls wirkt, der Zustand der Ruhe, in 
welchem sich die in den Pegel eingedrungenen Wassermassen befinden, und auch der verhält 
nismäßig kleine Meßrohrquerschnitt außerordentlich hemmend auf den Absorptionsvorgang 
(vgl. W. E. Adeney, H. G. Becker: The determination of the rate of solution of atmospheric 
nitrogen and oxygen by water. The scientif. proe. of the Royal Dublin Soc. New Series Vol. 15, 
1916—20, S. 385 ff., 609 ff.), und die Erfahrung hat gezeigt, daß sich an den gewonnenen Pegel 
kurven durch den Augenschein eine Luftabsorption nicht erkennen läßt. Es muß erstrebt wer 
den, genaue Untersuchungen über alle noch unbekannten Zusammenhänge bei diesem Vorgang, 
vor allem über seinen zeitlichen Verlauf, anzustellen, und zwar dürfte dafür nur ein physikali 
sches Institut in Frage kommen, das derartige Präzisionsmessungen durchführen kann. Wichtig 
ist es, daß die Luftabsorption als unperiodischer, monotoner Vorgang fast ohne Bedeutung ist, 
sobald es sich um die harmonische Analyse von Pegelkurven handelt. Sollen aber die Wasser 
standsschwankungen in ihrer Abhängigkeit von Wind und Luftdruck untersucht werden, so 
geht ein Anstieg des Wassers im Meßrohr infolge der Absorption voll als Fehler ein. 
Messungsfehler infolge einer Schiefstellung des Pegels. 
Es hat sich gezeigt, daß die in ihrer Kardan-Aufhängung frei beweglichen Rauschelbach 
pegel im strömenden Wasser ziemlich leicht schief gestellt werden. Dadurch tritt ein neuer 
Meßfehler auf, denn der Meniskus im Meßrohr, also das Niveau N, bewegt sich bei einer Schief 
stellung des Pegels auf einem Kreise um die Kardanachse und verändert demnach seine Lage 
gegen den Meeresboden. Der Betrag, um den sich bei Kippung das Niveau N hebt oder senkt, 
tritt unvermindert als Fehler für H auf. Glücklicherweise sind die Entfernung des Meniskus 
von der Drehadise und damit auch die Kippfehler in der Regel nur klein. Die verlängerten 
Kardanachsen treffen nämlich das Meßrohr in dem Punkte, der 11.7 cm vom Unterrand, also 
8.3 cm vom Oberrand des Rohres entfernt ist, d. h. nahezu in der Mitte. Der Fehler wird am 
größten, wenn sich der Meniskus gerade am unteren Meßrohrende befindet. Bei einer Schief 
stellung von 20° gegenüber der Senkrechten ist dann die Hebung des Meniskus gleidi 0.72 cm, 
bei 30° gleidi 1.56 cm. In allen den Fällen, wo es sich um eine Drehung des Pegels um die 
Kardanachse handelt, welche den vom Spiegel reflektierten Lichtstrahlen parallel ist, kann 
man aus der Lage der kleinen geraden Strecken, mit welchen die Belichtungsstriche auf clem 
Pegelpapier nadi oben hin abschließen, einen Sdiluß auf die Schiefstellung des Pegels ziehen, 
der eine Korrektur ermöglidit. Bei der senkrechten Normallage des Pegels ist der kleine Ab- 
schlußstridi den beiden Papierrändern parallel, bei Schiefstellung des Pegels um einen be 
stimmten Winkel ist er gegen die Papierränder um den gleichen Winkel geneigt.
	        
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