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Edgar Treu sein : Hilfsgeräte zur Uhrenprüfung.'
der vorstehend beschriebenen Methode nur schwer messen, da er von den Meßfehler» verdeckt
wird. Dagegen erlaubt das Verhalten des selbstschreibenden Strommessers der Zeitwaage,
welcher eine vollkommen glatte Kurve aufzeichnet, einen Rückschluß auf die Größenordnung
dieses Wertes. Da der Mittelwert des Stromes in jedem Synchronisationsintervall eine Schwan
kung von ± 4.64 1 p ■ 10 : Sek. macht, müßte sich dies in einer Strich Verbreiterung bemerkbar
machen, sobald die Schwankungen so groß werden, daß die Ruhereibung des Zeigers über
wunden wird. Da die Strichverbreitung tatsächlich nicht eimritt und die Grenze der Ruhe
reibung etwa bei ± 0.0005 Sek. liegt, folgt für i p ~ 0.1 % und 10 ! Sek. Die Tatsache,
daß die Frequenzschwankungen innerhalb ± 0.1 7« bleiben, ist immerhin bemerkenswert.
Die vorstehende Untersuchung ist. wie schon erwähnt, mit einer Hauptuhr diirchgefüli;t
worden, deren Kontakte eine Periode von 2 Sek. haben. Bei Kontaktabstämlen von nur
I Sek. würde theoretisch die doppelte Genauigkeit zu erzielen sein. In Wirklichkeit liegen hier
die Dinge jedoch anders. Von Uhren mit Sekundenpendel kann man Kontakte in sekundlichen
Abständen nur erhalten, wenn für die geraden wie für die ungeraden Ausschläge des Pendels
je ein besonderer Kontakt vorhanden ist. Dadurch wird aber bedingt, daß trotz sorgfältigster
Justierung immer wieder Unterschiede zwischen den geraden und ungeraden Kontaktschlüssen
auftreten. die bis zu einigen 10 3 Sek. an wachsen können. Diese Erscheinung läßt sich leider nicht
beseitigen, da sie ihre Ursache in der Zapfenluft hat und von Abnutzungen bedingt ist. Hier
ist die Grenze der feinmechanischen Fertigung erreicht. Wenn ein solcher Unterschied aber vor
handen ist, so wird die Synchronisation der Kippschwingungen immer durch den relativ früheren
der beiden Kontakte bewirkt, also auch nur jede 2. Sekunde, während der relativ spätere die
mit ihm ungefähr zusammenfallende Entladung merklich stören kann. Auf diese Weise wird
die Ungleichförmigkeit der Unterteilung unter Umständen vergrößert und das Ergebnis ist viel
fach bedeutend schlechter als bei Synchronisation mit zweisekundlichem Kontakt. Die Erschei
nung kann zwar bei Hauptuhren mit Halbsekundenpendel nicht auftreten. doch steht der An
wendung solcher Uhren ihre geringe Ganggenauigkeit entgegen.
Ehe bei unsachgemäßer Einstellung der Kippfrequenz und der Stärke des Synchronisations-
impulses eine Unruhe in der Zeitwaagenkurve entsteht, macht sich die Ungleichförmigkeit der
Unterteilung bereits bei dem Überspringen der Registrierkurve auf die andere Streifenseite
bemerkbar. Dieses Überspringen findet jedes Mal statt, wenn die Standänderung der X-IJhr
über eine Koinzidenz der X-Uhrgeräusche mit der Unterteilungsfrequenz hinwegführt. InFig. 2?
sind zwei theoretische Registrierkurven dargestellt, deren eine mit der Annahme konstruiert
wurde, daß die Ungleichförmigkeit darin bestellt, daß die Lage eines Impulses um I0“/o der
Inlervalläuge falsch ist. Dann tritt eine deutliche Stufe in der Kurve auf. cvährend der gerad-