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Full text: 61, 1941

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A»is dein Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobscr vu to ri ums. — 61. Band. Ar. 9. 
Elektrische Unterteilung eines Sekunclenintervalls 
Die elektrische Unterteilung wird mit Hilfe einfacher Kippschwingungen erreicht, die durch 
Entladung eines Kondensators über eine Gasentladungsstrecke erzeugt werden. Diese Kipp 
schwingungen lassen sich durdi Spannungsimpulse synchronisieren. Es ist auch bekannt, daß 
sich die Kippschwingungen zur Frequenzteilung verwenden lassen/') Bei diesem Hilfsgerät für 
die Zeitwaage handelt es sich jedoch um Frequenzvervielfachung. im Zusammenhang sei das 
Prinzip nochmals kurz dargelegt. Aus einer Stromquelle konstanter Spannung wird über einen 
hochohmigen Widerstand ein Kondensator aufgeladen, dem eine Gasentladungsstrecke parallel 
geschaltet ist. Sobald die Zündspannung dieser Entladungsstrecke erreicht ist, setzt die Gas 
entladung ein und entlädt den Kondensator bis zur Löschspannung. Die Gasentladung setzt dann 
aus. falls gleichzeitig eine gewisse Grenzstromstärke, die eine Röhreneigenschaft darstellt, 
unterschritten wird. Diese Grenzstromstärke betrug bei den verwendeten Neonröhren etwa 
5 X 10" 4 Amp. Dem Wert des Widerstandes ist daher eine gewisse Grenze gesetzt, die nicht 
unterschritten werden kann, da sonst die Entladung nicht verlöscht. Nach dem Aussetzen der 
Entladung lädt sich der Kondensator wieder auf und der Vorgang wiederholt sieb mit großer 
Regelmäßigkeit, wenn die Spannung konstant gehalten wird und die Röhre sich eingebrannt hat. 
Die Frequenz der Kippschwingung läßt sich durch die Bemessung der Kapazität, des Wider 
slandes und der Betriebsspannung weitgehend beeinflussen. Wird mm durch einen in den Ent- 
ladungskreis geschalteten Transformator in regelmäßigen Abständen, z. B. im Sekundentempo, 
ein zusätzlicher Spanmmgsimpuls erzeugt, so tritt hierdurch eine Synchronisation der Ent- 
ladungsfreuqenz ein. wenn diese ungefähr ganzzahlige Werte in der Sekunde annimmt. Der 
große Vorteil der Anordnung gegenüber den bisher betrachteten Pendeln liegt darin, daß 
Phasenverschiebungen oder Standschwankungen gegen den steuernden Sekundenrhythmus nur 
in ganz geringfügigem Maße auftreten können und daß es durch einfache Umschaltung von 
Kondensatoren und Widerständen möglich ist. verschiedene Frequenzen einzustellen, während 
man für jede Frequenz ein besonderes Pendel benötigt hätte. Von praktischer Bedeutung sind 
außer 5/Sek. für Taschenuhren die Frequenzen: 2/Sek. für Chronometer. 2 s / 2 /Sek. für Taschen 
chronometer. 4/Sek. für Marinechronometer mit Ankergang und 10/Sek. für schnellschwingende 
Stoppuhren. 
Die technische Ausführung dieses Kippschwinggeräts zeigen die Fig. 20 und 21. Taf. 2, Die 
Prinzipschaltung ist in big. 22 dargestellt. Das Gerät ist für Netzanschluß eingerichtet. Die 
Gl Gleichrichterröhre 
Stv Stabilisatorröhre 
V Voltmeter 
Tr Transformator 
Fig. 22. Schaltung des Kippschwinggeräts.
	        
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