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Full text: 61, 1941

22 Ans drui Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 9. 
Die noch vorhandene Abweichung von 5% erklärt sich daraus, daß die Lage der Ruhestellung 
des Pendels zum Maximum der Kraftfunktion nur bis auf ± 1 mm genau anzugeben ist. Bei 
der vorstehenden Rechnung war dieser Abstand zu 1 5 mm angesetzt. Eine Wiederholung der 
Rechnung mit 14mm Abstand führt auf 
JT 
- ^ 4.05 • 10 “. 
T 
Der Wert 14 mm dürfte demnach der richtigere sein. 
Die Theorie liefert also je nach der Genauigkeit, mit der sich die Abmessungen angeben 
lassen, Ergebnisse, die sich befriedigend mit dem Experiment decken. Wenn also für eine be 
stimmte Magnettype die Kraftfunktion einmal ermittelt ist, lassen sich die erforderlichen 
Spulendaten. Windungszahl und Stromstärke vorausberechnen. 
Gleichlaufzwang mit elektrodynamischer Zusalzkraft 
Da die elektrodynamische Beeinflussung im positiven wie negativen Sinne wirken kann, je 
nach der Stromrichtung in der Spule, ergibt sich clie Möglichkeit zu einem Gleichlauf zwang 
verfahren, bei welchem die Nebenuhr den selbständigen Gang Null haben kann. Bei jeder sich 
zufällig einstellenden Standabweichung muß dann die Berichtigung eintreten. Dies läßt sich 
wiederum durch einen elektrischen Vergleich von Kontakten erreichen. Es sei zunächst eine 
sehr bewährte ältere Anordnung beschrieben, die für Zwecke der Signalgeber der Deutschen 
Seewarte entwickelt wurde. Die Hauptuhr und die Nebenuhr besitzen die Kontakte HU und 
NU, welche mit je einer Wicklung eines Differentialrelais R verbunden sind, Fig. 13. Dieses 
Relais ist eine Sonderausführung, die in der Werkstatt der Deutschen Seewarte hergestellt 
wurde, und besitzt die Eigenschaft, daß seine Zunge nicht wie bei anderen polarisierten Relais 
an der einen oder anderen Kontaktschraube anliegt, sondern durch elastische Kräfte in eine 
Ruhelage frei zwischen die Kontakte r gebracht wird. Je nachdem, welcher Uhrkontakt zuerst 
Synchronisationsschaltung 
(alt) 
Fig. 13 
Synchronisationsschaltung 
(neu) 
Fig. 14 
schließt, legt das Relais nach der einen oder anderen Seite um und schaltet bei Berührung des 
betreffenden Kontaktes r einen Haltestrom durch seine eigene Wicklung ein, so daß es bei 
Unterbrechung des Uhrkontaktes in der erreichten Stellung liegen bleibt. Gleichzeitig setzt die 
elektrodynamische Beeinflussung des Pendels ein, da die Wicklungen des Spulenrahmens Sp im 
Stromwege zwischen den Relaiskontakten r und den Relaiswicklungen liegen. Wenige Se 
kunden vor der Wiederkehr der Kontakte muß durch eine Unterbrechung des Stromes das 
Relais wieder in seine Ruhelage gebracht werden. Dies wird durch einen dritten unabhängigen 
Uhrkontakt K bewirkt. Der Haltestrom ist so bemessen, daß das Relais auch dann in der einmal 
eingenommenen Lage verbleibt, wenn die Uhrkontakte nicht zu gleicher Zeit endigen oder gar
	        
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