Erwin Prager: Der Einfluß einer Flachküste auf Wind und Niederschlagsfeld
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T abelle 17
Über alle Jahreszeiten
F + S
H + W
Stationen
Küste
+ 1,83
— 3,96
+ 2,37 — 3,13
+1,55 —
4,43
46
155°
4,36
143° 3,93
160°
4,69
Land
+ 1,65
— 2,20
+ 2,03 — 2,05
+1,45 —
2,30
15
143°
2,75
135° 2,89
147°
2,72
Differenz
— 12°
— 1,61
— 8° —1,04
— 13° —
1,97
61
Anzahl der Wetterlagen
99
35
64
Mittel der 9 Stationen
+ 1,62
— 3,36
+ 1,98 —2,73
+1,43 —
3,71
154°
3,73
144° 3,37
159°
3,98
Die Tabelle 16 zeigt:
1. Die Windgeschwindigkeit ist über Land geringer als über See und die Windrichtung er
scheint gegenüber der See rückgedreht.
2. Die Geschwindigkeit ist im Herbst und Winter größer als im Frühling und Sommer. Der
Unterschied in der Richtung zwischen den Jahreszeiten ist durch die Zusammenstellung der Groß
wetterlagen zufällig bedingt.
3. Die Windgeschwindigkeit ist überall geringer als bei der entsprechenden Tabelle für auf
landige Richtungen, was einmal daran liegt, daß erfahrungsgemäß bei Tiefdruckgebieten die
Nordwestwinde stärker als die Südostwinde sind, zweitens, daß die Strömung bei der auflandigen
Richtung wenig gebremst, bei der abblandigen aber stark gebremst ankommt. Aus diesem Grunde
ist auch die Differenz der Geschwindigkeit zwischen Küste und Land bei der auflandigen Rich
tung sehr viel größer als bei der ablandigen, denn bei größerer Windgeschwindigkeit ist die Reibung
und damit die Bremsung größer.
4. Da die Windgeschwindigkeit im Herbst und Winter größer ist als im Frühling und Sommer,
ist auch die Differenz zwischen Land und Küste entsprechend größer, genau wie in allen anderen
Tabellen, sowohl nach Richtung wie Geschwindigkeit.
5. Der Vergleich mit der entsprechenden Niederschlagstabelle (Tabelle 6) gibt, wenn man die
daran geschlossenen Betrachtungen über die Leewirkung der Mittelgebirge berücksichtigt, volle
Übereinstimmung. Die später angeschlossenen Schnitte werden zeigen, daß es sich tatsächlich nur
um die Leewirkung handelt und daß Windgeschwindigkeit und Niederschlagshäufigkeit auch bei
der ablandigen Richtung durchaus in der geschilderten Beziehung stehen: Über See hohe Wind
geschwindigkeit — niedriger Niederschlagshäufigkeitswert. Über Land geringe Windgeschwindig
keit — hoher Häufigkeitswert. Im Frühling und Sommer: Geringe Windgeschwindigkeit — geringe
Niederscihlagsliäufigkeit. Im Herbst und Winter: Hohe Windgeschwindigkeit — hohe Nieder
schlagshäufigkeit.
Nach Umstellung der neun Stationen von Land auf Küste (Tabelle 17) wird die Differenz
zwischen Küste und Land größer und zwar im Herbst und Winter mehr als im Frühling und
Sommer. Im Herbst und Winter wird die Geschwindigkeit sogar etwas geringer als im Frühling
und Sommer. Es sei wie bei der auflandigen Richtung zum leichteren Verständnis eine Zusatz
tabelle gegeben: