Helmuth Geißler: Die deutschen Hodiseepegel.
33
3
wie bei den Fuessschen Röhren. Bei den KuhlmannrÖhren tritt aber die Abhängigkeit der Ge
nauigkeit von der Amplitude der Beanspruchung zurück gegen die Abhängigkeit von der mitt
leren Beanspruchung, der die Röhren bei Mittelwasser ausgesetzt sind.
Auch bei den Kuhlmannröhren sind Unterschiede zwischen zu verschiedenen Zeiten durch
geführten Eichungen gleichen Maßstabs vorhanden, die aber wesentlich größer sind als bei den
Fuessschen. Auch hier macht sich die elastische Nachwirkung bemerkbar.
Will man clen Ausdruck dp in der Fehlerformel bestimmen, so sind die Fehler der Bestim
mung des Basisabstandes und der Papierverzerrung, der Fehler der Röhre und der Eichungs
fehler zu berücksichtigen.
Die Fehler des Basisabstandes und der Papierverzerrung sind von dem Pegelmaßstab ab
hängig. Für den erstgenannten wird ein Ablesefehler von ± 0.1 mm zugrunde gelegt. Beim
Mensingpegel, wo gewöhnlich 4 cm einem Meter Wasserhöhe entsprechen, wird dann der Fehler
des Basisabstandes gleich ± 0.25 g/cm 2 und beim Kuhlmannpegel mit 2 cm pro Meter Wasser-
standsänderung gleich ± 0.5 g/cm 2 . Der zweite Fehler ist zu vernachlässigen, da die Papierver
zerrung berücksichtigt wird, und deshalb nur eine ungleichmäßige Verzerrung Fehler herbei
führen könnte.
Der Fehler der Röhre ist abhängig von dem Druckbereich, in dem diese jeweils benutzt
wird. Er mag bei normaler Amplitude für die Fuesssche Mikrobourdonröhren ± 0.5 g/cm 2 und
für das Kuhlmannaggregat ± 1.0 g/cm 2 betragen.
Der Fehler einer einzelnen Eichung wird bei einer genügenden Anzahl von Eichpunkten
infolge der Mittelbildung so verschwindend klein, daß er vernachlässigt werden kann.
Hat sich aber die Eichkurve in der oben geschilderten Weise verschoben, so ist erfahrungs
gemäß die neue der alten nicht genau parallel, sondern bildet mit ihr einen sehr kleinen
spitzen Winkel. Dadurch entsteht ein Fehler, der | p | bzw. — wie stets bei den zur Mittelwasser
zeit belasteten Kuhlmannröhren — |Ap| (bezogen auf Mittelwasser) proportional ist, und im
Mittel für die Fuessschen Röhren mit ± 0.01 |p| veranschlagt werden muß und für das Kuhl
mannaggregat mit ± 0.02 • | A p | bis + 0.05 • | ! Ap
Demnach kann man angeben
11.)
dp für die Fuessschen Mikrobourdonröhren = ± 0.01 • ip| ± 0.6 g/cm 2
dp für das Kuhlmannaggregat = ± 0.025 *|Apj ± 1.2 g/cm 2 .
Die praktische Auswertung der Messungsergebnisse bei den mit Bourdonröhren
ausgerüsteten Pegeln.
Zur praktischen Auswertung der Messungsergebnisse verwendet man am zweckmäßigsten
zwei Formulare. Das erste nimmt die allgemeinen Notizen und einmaligen Daten auf, und in
das zweite werden die Einzelmessungen, die im Abstand von fünf zu fünf Minuten erfolgen,
mit ihren Auswertungen eingetragen.
Das erste Formular kann folgendermaßen angelegt werden:
1. Auslegung Nr.
(Die Rolle Pegelpapier mit den Aufzeichnungen und die Protokolle bei Auslegung und Aufnahme erhalten
dieselbe Nummer.)
2. Ort: Breite: Länge: Tiefe: m
5. Messungszeit: Von bis
4. Pegel: Nr.:
5. Zeitmeridian:
6. a) Erster Kontakt auf dem Pegelpapier: d h m
b) Letzter „ „ „ „ : d h m
(a und b auf Zehntelminuten genaul)