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Full text: 61, 1941

Werner Reichelc: Die ozeanograph. Verhältnisse bis zur warmen Zwischenschicht an der antarkt. Eisgrenze 29 
breitet sich, der großen Kreisbewegung im Südpolar-Becken folgend, im Wcddell-Mecr aus, indem es sich lang 
sam mit der darübergelagerten Oberschicht vermischt und sich abkühlt. Nach Umrundung des Weddell-Meeres 
bewegt es sich am Nordrand desselben in östlicher Richtung und ist hier durch die erwähnte Unstetigkeit in 
der warmen Zwischenschicht von dem wärmeren Wasser im Norden getrennt. Diese Unstetigkeit drückt sich 
gleicherweise durch eine Drängung der Isolinien in den Horizontalkarten und Vertikalschnitten aus und wurde 
in unserem Beobachtungsgebiet östlich der Südsandwich-Inseln festgestellt. Westlich der Inselgruppe scheint wohl 
der Südantillen-Bogen die Zufuhr des wärmeren Wassers aus Norden abzuriegeln. Die im Bereich der Unstetig 
keit zusammenstoßenden Wassermassen weisen eine südöstliche bzw. nordöstliche Bewegung auf, wobei gegen 
seitige Einwirbelungen auftreten können, die von unseren Beobachtungen in Form von Warmwasservorstößen 
erfaßt wurden. Ein besonders stark ausgeprägter Vorstoß östlidi der Südsandwich-Inseln, dessen Richtung 
offensichtlich durch den Inselnbogen beeinflußt ist, befindet sich bereits im Stadium der Abschnürung. In der 
Kemschicht der Maximaltemperatur zeichnet sich dieser Warmwasservorstoß besonders deutlich in allen hydro 
graphischen Elementen ab und tritt von der Untergrenze der kalten Oberschicht ab in allen Schichten bis über 
500 m Tiefe in Erscheinung. Besonders gestützt wird er durch die starke Sauerstoffabnahme im Kern der 
höchsten Temperatur. Diese Warmwasservorstöße und die Unstetigkeit in der warmen Zwischenschicht zeigen, 
daß die Zwischenschicht des Weddell-Meeres nicht in direkter Verbindung mit dem Wasser des nordatlantischen 
Tiefenstromes steht, das nur auf einem Umweg hierher gelangen kann. 
Die Teilnahme an der Walfangexpedition wurde durch die Bemühungen von Herrn Professor Dr. 
Br. S ch u 1 z ermöglicht, und damit wurde mir die Möglichkeit gegeben, während einer interessanten Reise 
das Material zu vorliegender Abhandlung zu sammeln. Hierfür und für teilnehmende Förderung bin ich Herrn 
Professor Dr. Br. Schulz zu größtem Dank verpflichtet. Ebenso gilt mein Dank Herrn Professor Dr. G. Wüst 
für freundliche Unterstützung. 
Abgeschlossen Juli 1940.
	        
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