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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 5 
südwestlichen Kaltwassergebiet deckt. Sonst ist der Salzgehalt in 300 m Tiefe weitgehend ausgeglichen, nur in 
großen Zügen ist noch der im Salzgehalt von Nord nach Süd erfolgende Anstieg zu erkennen. In 500 m Tiefe 
beträgt der Salzgehaltsunterschied im ganzen Beobachtungsgcbict nur noch 0,06 %o. Im Sauerstoffgehalt finden 
wir in 200 bis 300 m immer noch die Einteilung in drei Kerngebiete wieder. Der Kern mit dem niedrigsten 
Sauerstoffgehalt von 55 % deckt sich fast mit dem Zentrum des Temperaturkerns und ist im Nordosten und 
Südwesten von Kernen mit hohem Sauerstoffgehalt bis zu 75 % eingeschlossen. Diese beiden Kerne hohen 
Sauerstoffgchalts sind durch eine Zone mit niedrigem Sauerstoffgehalt einschließlich des erwähnten Kerns ge 
trennt. Die Achse dieser Zone fällt mit der Achse des Warmwassergebiets zusammen und deutet darauf hin, 
daß hier das warme Tiefenwasser noch wenig vermischt ist. In der Phosphatverteilung zeichnet sich das vor- 
besebriebene Warmwassergebiet durch eine unregelmäßige Kernbildung mit niedrigen Phosphatwerten bis 50 mg 
aus, und das Kaltwassergebiet im Südwesten zeigt höhere Phosphatwerte bis zu 70 mg. Bei 500 m Tiefe liegt 
ein geschlossenes Gebiet mit niedrigen Phosphatwerten von 55 bis 60 mg, das von Phosphatwerten über 70 mg 
eingeschlossen wird. 
Die beiden anderen Warmwasservorstöße bei 9 # und 14 0 W sind nur schwach angedeutet und zeichnen 
sich auch nicht so stark in der Isolinienführung der anderen Elemente ab. Der Salzgehalt zeigt in 300 m nur 
bei 9 0 W eine schwache Zunahme. Die Isolinien des Sauerstoffs buchten nach Süden aus im Sinne einer Ab 
nahme in ihrem Bereich und der Phosphatgehalt nimmt zu, ist jedoch im Kern etwas verschoben. 
Im allgemeinen zeigen die Horizontalkarten des Phosphatgehalts (Abb. 44 a bis f) in der Schicht von 
200 bis 500 m eine Zunahme von Norden nach Süden; in der warmen Zwischenschicht steigt also der Phos 
phatgehalt nach dem Zentralgebiet der warmen Zwischenschicht hin an, das würde bedeuten, daß hier die 
Wassermassen, die durch die Umkreisung des Südpolar-Beckcns sich schon lange im Bereich des planktonreichen 
antarktischen Gebiets befinden, sehr stark mit Phosphat angereichert sind. Durch das umfangreiche Absinken 
von Organismenresten aus der planktonreichen Oberschicht nehmen die Wassermassen der warmen Zwischen 
schicht, die an sich schon einen hohen Phosphatgehalt entsprechend ihrer Herkunft aus dem nordatlantischen 
Tiefenstrom besitzen, in verstärktem Maße Phosphat auf, der erst bei Vermischung mit der Oberschicht dem 
Verbrauch zugeführt wird. 
Besondere Aufmerksamkeit verdienen noch die in verschiedenen Horizontalkarten auftretenden Kern- 
gebicte mit geschlossenen Isolinien. Solange sie in den Oberschichten liegen, können sie durch Einwirkung 
von der Oberfläche her entstanden sein. Greifen wir daher Fälle aus der warmen Zwischenschicht heraus, 
die unter der wie eine Sperrschicht wirkenden Schicht des Winterwassers geschützt gegen äußere Einflüsse liegt; 
hier können nur noch innere Vorgänge Veränderungen hervorrufen wie bei der Temperatur die Vermischung. 
Die Temperatur zeigt in 200 m Tiefe eine geschlossene Isolinie von 1,5 °, die sich in 400 und 500 m wieder 
holt, nur in 300 m ist die l,5°-Isolinie nach Nordwesten geöffnet, so daß in diesem Niveau die Hauptzufuhr 
von warmem Wasser erfolgt ist, da hier die einzige Verbindung mit dem größeren Wasserreservoir gleicher 
Beschaffenheit im Norden besteht. Die Wasserart mit einer Temperatur über 1,5° wird aber au di in größerem 
Umfange in den Niveaus 200 m und 400 bis 500 m angetroffen. Es muß also auf dem Umwege über das 
300 m Niveau hierher gelangt sein oder schon früher in den Niveaus von 200, 400 und 500 m, als in diesen 
noch eine Verbindung mit der größeren Wassermasse von 1,5 0 bestand, die jetzt abgeschnürt ist. Die all 
gemeine Form der Isolinien deutet auf eine allmähliche Abschnürung des gesamten Warmwassergebiets hin, 
auch kann diese in verschiedenen Niveaus verschieden schnell erfolgen. Dodi dürfte sie kaum in einem solchen 
Umfange stattfinden, der die gefundene Lage erklären könnte, besonders in den Tiefen ab 400 m, wo die Be 
wegungen eher langsamer erfolgen. Es ist daher anzunehmen, daß neben der allmählichen Abschnürung eine 
Ausdehnung der Wassermassen in der Vertikalen erfolgt. Das anströmende warme Wasser staut sich an der 
vorliegenden kälteren Wassermasse, bildet hier die oben beschriebene Unstetigkeit in der warmen Zwischen 
schicht und wird durch den Anstau gezwungen; nach oben und unten hin auszuweichen, so daß die Aufwöl 
bungen der Isolinien erfolgen, die für die Warmwasserkerne im Vertikalschnitt (Abb. 30) charakteristisch sind. 
Ein horizontaler Schnitt durch diese Aufwölbungen ergibt dann die Kerngebiete in den Horizontalkarten. 
Gestützt wird diese Vorstellung dadurch, daß die Kernbildung bei allen hydrographischen Elementen, sinn 
gemäß abgeändert, gleicherweise auftritt.
	        
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