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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums, 61. Band, Nr. 4 
In den Jahren 1935 und 1936 konnten für Koivisto 63 und für Ystad 47Schwingungsfälle zur Bestimmung der 
Perioden herangezogen werden. Für diese beiden Stationen ist in Abb. 2 die Häufigkeit der Schwingungsperioden 
für den Bereich von 18 bis 32 Stunden angegeben. Bei Koivisto treten besonders zwei Häufigkeitsmaxima 
hervor, eins von 27 % bis 28 Stunden und ein zweites von 25 bis 26 Stunden, daneben macht sich ein kleines 
Maximum bei 29 und ein weiteres bei 30 bis 30 % Stunden bemerkbar. Schwingungsfälle mit kürzeren Perioden 
konnten nur sehr selten beobachtet werden. Ein kleines Maximum liegt bei 20 Stunden und ein anderes bei 
21 Ai bis 22% Stunden. Das kleine Maximum bei 24 Stunden ist sicherlich auf Gezeitenschwingungen zurück 
zuführen. Im Gegensatz zu Koivisto wird in Ystad die Periode von 25% Stunden lange nidit so häufig beob 
achtet, und es ist sehr wahrscheinlich, daß Schwingungen dieser Periodendauer nur Buchtschwingungen des 
Finnischen Meerbusens darstellen. Am häufigsten werden in Ystad Schwingungen mit einer Periode von 27 bis 
28 Stunden festgestellt. Dieses Häufigkeits 
maximum entspricht dem von 27% Stun 
den bei Koivisto. Auch die Häufigkeits 
maxima bei 26 und 29 Stunden sind bei 
Ystad vorhanden. Schwingungen mit kür 
zerer Periode werden in Ystad noch sel 
tener beobachtet als in Koivisto. Es konn 
ten nur ein paar Schwingungsfälle mit 
Perioden zwischen 18 und 20 Stunden fest 
gestellt werden. 
Die Häufigkeitsverteilung in Abb. 2 
gibt uns einen Überblick über die Perioden, 
die wir im Schwingungsbecken Ostsee —• 
Finnischer Meerbusen zu erwarten haben. 
Keinesfalls kann behauptet werden, daß im 
Finnischen Meerbusen Schwingungen mit 
einer Periode von 25% Stunden ebenso 
häufig auftreten wie Schwingungen mit 
einer Periode von 27 % Stunden, wie es zu 
fällig in der Häufigkeitsverteilung von 
1935 und 1936 der Fall ist. Bei der statisti 
schen Bearbeitung eines größeren Materials 
wird man sicher das eine oder das, andere 
Maximum stärker hervorgehoben finden. 
Als feststehend kann man aber wohl die 
Abb. 2: Häufigkeit der Periodenlängen nach den Beobachtungen in 
Ystad und Koivisto für 1935 und 1936. 
Lage der Häufigkeitsmaxima annehmen. Wir geben deshalb (Tabelle 1) zum Vergleich eine Häufigkeitsver 
teilung der Perioden der Leningrader Überschwemmungen nach D u b o w (12). 
Tab. 1. Häufigkeit der Periodendauer der Leningrader Überschwemmungen (nach Dubow). 
Periode (Stunden) 
8 
9 110 111 
12 
13 114'15 16 
17 
18 19 | 20 21 
22 
23 | 24 i 25 
26 | 27 
28 
29 30 
31 
32 33 
Häufigkeit 
1 
1 1 3 | 3 
2 
2 | 1 | 0 | 0 
0 
1 I 1 1 1 1 1 
2 
1 1 7 112 
6 | 5 
3 
4 ! 4 
3 
1 1 1 
Die Häufigkeitsverteilung in Tabelle 1 zeigt ein sehr deutliches Maximum bei Perioden zwischen 24 und 
26 Stunden. Dieses Häufigkeitsmaximum haben wir auch in den Jahren 1935 und 1936 erhalten und darauf 
hingewiesen, daß cs sich dabei sehr wahrscheinlich um die Grundperiode der Buchtschwingung des Finnischen 
Meerbusens handelt. Neben Schwingungen dieser Periode werden am häufigsten solche mit 27 und 29 bis 
30 Stunden beobachtet. Schwingungen mit einer Periode zwischen 18 und 22 Stunden sind auch nach den 
statistischen Untersuchungen D u b o w s verhältnismäßig selten, in Übereinstimmung mit den Ergebnissen, wie 
wir sie für Koivisto für die Jahre 1935 und 1936 erhalten haben. Wir haben in der Tabelle 1 auch den 
Periodenbereich von 8 bis 18 Stunden mit aufgenommen und stellen ein Maximum der Schwingungsdauer 
zwischen 10 und 13 Stunden fest, was vielleicht als dreiknotige Schwingung im System Ostsee —- Finnischer 
Meerbusen gedeutet werden kann.
	        
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