Helmuth Geißler: Die deutschen Hochseepegel.
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T = absolute Temperatur der im Außenraum A der Bourdonröhre befind liehen Luft während
des Messungsverlaufs. 0 C.
d = von T abhängiger Sättigungsdruck des im Aufienraum A der Bourdonröhre enthaltenen
Wasserdampfes, g/cm 2 .
L = atmosphärisdier Luftdruck an der Anlegestelle des Pegels während des Messungsver
laufs. g/cm 2 .
Der Wasserdruck W N ist mit Hilfe der für die Wassersäule gültigen Dichteverteilung in
Wasserhöhe H N umzurechnen. Ist H die Wasserhöhe über dem festen Niveau U, so gilt:
4.) H = H N -Lh(cm).
Über die Berechnung von h siehe unten.
Die Werte von H können nun in ihrer zeitlichen Folge auf Millimeterpapier eingetragen
werden und geben das wahre Bild der Wasserstandsschwankungen, wie sie durch die verschie
densten Kräfte an der Meeresoberfläche hervorgerufen werden.
Die Bestimmung von P A o, T 0 und h beim Mensingpegel.
Als bekanntes Wertepaar P A o und T 0 sind die Werte anzusehen, die zu dem Zeitpunkt ge
hören, in dem der Außenraum A der Bourdonröhre gegen das Meerwasser abgeschlossen wird,
da zu andern Zeiten eine Druckbestimmung für die während der Messung in A befindliche
Luftmenge nicht möglich ist. Zur Ermittlung von P A o wird die Auslegetiefe des Pegels möglichst
genau erlotet. Einige Zeit nach dem Auslegen öffnet sich, wie weiter oben beschrieben, der
Außenraum A, das Meerwasser dringt in ihn ein und steht in ihm im Augenblick des mehrere
Stunden später erfolgenden Schließens in einer bestimmten Höhe. Infolge der Bildung einer
Salzkruste läßt sich diese Höhe nach der Pegelaufnahme feststellen. Daraus läßt sich für den
Augenblick des Schließens der Abstand der Wasseroberfläche im Raume A vom Meeresboden
feststellen, der in der Regel ungefähr 50 cm beträgt. Dieser Abstand ist von der Auslegetiefe
abzuziehen. Ferner ist die Wasserstandsschwankung zu berücksichtigen, die zwischen dem
Zeitpunkt des Lötens bei der Auslegung und dem um mehrere Stunden späteren, in dem der
Raum A geschlossen wird, durch Gezeiten usw. an der Meeresoberfläche eintritt. Dazu muß
man allerdings die Gezeiten- und Windstauwirkungen bereits ungefähr kennen.
Nun hat man die Höhe der Wassersäule über dem Niveau der Wasseroberfläche im Außen-
raum A in dem Augenblick, wo er sich schließt, gefunden. Mit Hilfe der Dichteverteilung in
der Wassersäule erhält man den Wasserdruck. Addiert man den im Augenblick des Schließens
an der Anlegestelle herrschenden Luftdruck dazu, so erhält man den gesuchten Druck P A o.
Genau genommen ist noch der zu T 0 gehörige Sättigungsdruck des Wasserdampfes abzuziehen.
Er spielt aber der relativen Ungenauigkeit der Bestimmung von P A o wegen keine Rolle.
Eine Berechnung von P A o aus der Druckverminderung in den Preßluftflaschen des Pegels
ist zu ungenau. Am sichersten wäre die Messung von P A o durch Kippthermometer. Der Kipp
rahmen wäre im Raum A anzubringen und in dem Zeitpunkt auszulösen, in welchem A nach
außen hin abgeschlossen wird. Diese Meßmethode wäre auch die einfachste.
Der zu P A o zugehörige Temperaturwert T 0 ergibt sich aus den Temperaturaufzeichnungen
des Pegels.
Die Werte, die h annimmt, hängen von der Auslegetiefe, dem Gezeitenhub und der Form
des Raumes J ab. Für die im Raume J eingeschlossene Luft kann man Unveränderlichkeit der
Temperatur annehmen. Denn h selbst ist klein, und eine Veränderung der Temperatur, wie sie
am Meeresboden vorkommt, würde für h eine Korrektur ergeben, die ihrerseits wiederum
klein gegen h ist. Diese kann als kleine Größe zweiter Ordnung vernachlässigt werden (siehe
oben!). Nimmt man Konstanz der Temperatur an, so gilt für die Luft in J das Gesetz p-v
= constans. Nun kennt man ein zusammengehöriges Wertepaar p 0 und v e . Im Augenblick des