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Aus dem Archiv der Deutschen See warte und des Marineobservatoriums. — hi. Band. Nr. 2.
gistriertinte, Schraubenschlüssel lind Putzlappen bleiben im Brunnen und werden auf der
Konsole des elektrischen Gebers abgelegt, die zu diesem Zwecke zwischen Geber und Brunnen
wand zu einem Bordbrett umgebaut wird.
Der mechanische Pegel kann nicht so regelmäßig wie der elektrische bedient werden, da
das Bootfahren vom Wetter abhängig ist. Deshalb läuft das Uhrwerk des mechanischen Pegels
30 Tage, und das Registrierpapier ist aufgeklebt und kann mehrfach beschrieben werden.
Damit ist das Wesentlichste über die instrumenteile Ausrüstung der Pegelstationen aus
geführt worden. Die Auswertung der gewonnenen Registrierungen muß sich nach der Eigenart
der Instrumente und den zur Verfügung stehenden Kontrollbeobachtungen richten. Davon soll
im nächsten Kapitel, auf S. 46 ff., die Rede sein. Nach der Eigenart der Instrumente muß sich
aber auch die Konstruktion des Pegelbrunnens richten, soweit sich dies auf die Einzelheiten und
nicht auf die grundsätzliche Gestaltung bezieht. Von letzterer ist schon eingehend gesprochen
worden, wir werden uns in diesem Punkte kurz fassen können und dafür um so mehr auf die
Details in ihrer Beziehung zu den eben besprochenen Geräten eingehen. Als Pegel brunnentyp
wird ..Arkona'' (Konstruktion Wasserstraßenamt Ost. Stralsund) und „Groß-Möllen“ (Konstruk
tion Wasserstraßenamt Kolberg) zugrunde gelegt (Abb. 2, Anhangtafel 1).
DerPegelbrunnen. „Larssen"-Spundwände bilden das Rückgrat des Pegelbrunnens,
dessen äußerer Durchmesser etwa 3 m beträgt. Bei festem Boden wird ..Larssen“-Profil III, bei
weichem Boden das Profil „IV neu“ benutzt. Die Länge der Spundwände richtet sich nach
folgenden Gesichtspunkten:
[. Der Brunnen soll so weit vom Strand entfernt sein, daß er im wesentlichen außerhalb der
Brandungszone steht; das bestimmt die Wassertiefe (normalerweise 3 bis 4 m).
2. Der Bohlenbelag zum Betreten des Brunnens soll sich über höchstem Hochwasser befin
den (siehe S. 39); das bestimmt die Höhe über Mittelwasser.
3. Die Spundwände sollen etwa so tief in den Grund hinein reichen, wie sie über ihnempor-
ragen, bei weichem Boden soll die Betonfiilhing so tief hinabreichen und die Spundwände
nach Möglichkeit bis in den festen Grund gerammt werden. Als Beispiel wird auf Abb. 2,
Tafel t, verwiesen mit der Bemerkung, daß der Pegel Arkona im Kreidemergel steht und
die Untergrundverhältnisse beim Pegel Grofi-Möllen in Abb. 25 wiedergegeben sind.
Eine ausführliche Diskussion über die Länge der Spundwände an Hand der gemachten
Erfahrungen befindet sich auf S. 23.
Vor dem Rammen müssen einige Spundwände zur späteren Gerätemontage vorbereitet
werden. Es handelt sich um folgende Stellen:
A) Flutöffnung. Die seewärts stehende Spundwand erhält die Flutöffnung, vor die der
Sandtrichter gesetzt wird (vgl. S. 35ff. und Abb. 20). Die Öffnung des Sandtrichters soll 50 cm
über Grund zu liegen kommen, während der obere, luftdichte Rohrabsdiluß bis über Mittel