Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 2.
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Entwicklungsgeschichte.
In die Pegelbrunnen der Kieler Bucht wurden folgende Fernpegelgeräte eingebaut: in
Schleimünde ein Druckluftpegel, in Bülk und Neuland ein Fueß-Ruhstrompegel und in Wester
markelsdorf ein Ott-Arbeitsstrompegel. Die Apparate arbeiten nach folgenden Prinzipien:
Druckluftpegel (Abb. 5). Eine Kupfertauchglocke von 30 cm 0 wird mit Hilfe eines
an der Brunnenwand befestigten Gasrohres in fester Tiefe oberhalb der Flutöffnung gehalten.
Ein Bleirohr von 2 mm liebten 0, das mit der Tauchglocke in Verbindung steht, wird durch das
Gasrohr in den oberen Teil des Brunnens geführt und ist hier an ein armiertes Seekabel an
gelötet, das im wesentlichen aus einem ebenfalls 2 mm lichten Bleirohr besteht. Dieses See-
Abb. 5. Schematische Darstellung des Druckluf'tpegels Schleimünde. Erklärung s. Text.
kabel mündet an Land über einen Dreiwegehahn hinweg in ein Quecksilbermanometer. Das
Quecksilber trägt einen Schwimmer, und dieser wiederum bewegt einen Schreibarm mit
Schreibfeder, die in üblicher Weise registriert. Durch Umlegen des Dreiwegehahns kann die
Tauchglocke mit einer Luftpumpe in Verbindung gebracht werden. Über eine Trockeneinrich
tung hinweg wird mit dieser Luftpumpe so lange Luft in die Tauchglocke gepreßt, bis das
Wasser verdrängt ist; dann wird die Glocke wieder mit dem Manometer in Verbindung ge
bracht, das somit den Druck der über der Tauchglocke stehenden Wassersäule und mithin die,
Wasserhöhe registriert.