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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums.
60. Bd. Nr. 1.
Sonnenstrahlung. Vom klimatischen Standpunkt aus dürften sich aber die Gebiete für den Aufenthalt des
Weißen während des größten Teiles des Jahres über eignen. Man ■kann vielleicht sogar auch hier dauernde
Siedlung für möglich halten.
4. Die Ränder des Victoria-Sees können als ein Sondergebiet gelten. Obwohl sie in über 1000 m Höhe
liegen, herrscht Schwüle monatelang, und die Gleichmäßigkeit des Witterungsverlaufes, vornehmlich die
geringen Schwankungen im jährlichen Gang der Temperatur, zeigt den äquatorialen Klimatypus. Für den
Aufenthalt des Europäers scheint der Siidrand am ungünstigsten zu sein, während der Ostrand zur Bruchstufe
und der Westen zum Zwischenseegebiet hin sogar für Dauersiedlung geeignet sein dürften; denn in höheren
Lagen nimmt die Schwüle verhältnismäßig rasch ab und verschwindet sogar ganz.
5. Schließlich nehmen noch die Randgebiete des Tanganjika- und Njassa-Sees eine Sonderstellung ein,
und zwar die unmittelbar an den Seen gelegenen Landstreifen (Stationen Usumbura, Udjidji, Bismarck
burg, Ikombe). Hier herrscht Schwüle den größten Teil des Jahres oder manchmal das ganze Jahr über vor.
Zwar sind ihre klimatischen Verhältnisse etwas günstiger als im Küstentiefland gestellt, aber für Dauer
siedlung kommen sie ebensowenig in Frage wie die reinen Küstenniederungen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der Tafel 6 kartographisch niedergelegt. An einzelnen
Stellen fehlen in der „Physiologischen Klimakarte von Deutsch-Ostafrika“ die an sich vorhandenen ent
sprechenden Zwischenstufen. Von ihrer Eintragung mußte mit Rücksicht auf den kleinen
Maßstab der Karte abgesehen werden. Auch sind die Übergangsgebiete von einer Stufe
zur anderen nicht besonders gekennzeichnet worden.
IV. Schrifttum.
1. Karten.
1. P. Sprigade und M. M o i s e 1 : Deutseh-Ostafrika in
neun Blättern 1 : 100 000 „Großer Deutscher Kolonial
atlas“.
2. K. Kruhl: Höhenschichtenkarte und landschaftskundliche
Gliederung von Deutsch-Ostafrika. In: Klima und Land
schaftsgebiete von Deutsch-Ostafrika. Annalen der Hydro
graphie und Maritimen Meteorologie, Hamburg 1939, S. 332.
3. Tanganyika Territory 1 : 2 000 000, Survey Division, Dept.
Lands and Mines, Tanganyika Territory 1936. (Drawn and
printed by John Bartholomew and Son, Ltd,
Edinburgh.)
2. Allgemeines Schrifttum.
4. W. Koppen und R. Geiger: Handbuch der Klima
tologie, Berlin 1936, Bd. 1, Teil B.
5. K. S a p p e r : Karte der Akklimatisationsscheide, Zeitschr.
für Rassenkunde, Stuttgart 1936.
6. W. Franz: Akklimatisations- und Siedlungsmöglichkeit
für die weiße Rasse. Archiv für Schiffs- und Tropen
hygiene, Leipzig 1937.
7. B. Carius: Die weiße Rasse im tropischen Australien.
Koloniale Rundschau 1933.
8. F. Jäger: Siedluugsmöglichkeiten der weißen Rasse in
den Tropen. Comptes Rendus du Congrès international
de Géographie Amsterdam 1938, Tome II, Geographie
Coloniale. Leiden 1938.
9. II. Werner: Die hygienische Eroberung der Tropen
durch die weiße Rasse, Koloniale Rundschau 1933.
10. 0. Fischer: Kann der Mensch der weißen Rasse in
tropischen Ländern leben? Comptes Rendus du Congrès
international de Géographie Amsterdam 1938, Leiden 1938.
11. K. Sapper: Über die Möglichkeit der Besiedlung der
Tropen durch die weiße Rasse. Comptes Rendus du
Congrès international de Géographie Amsterdam 1938,
Leiden 1938.
12. C. Troll: Europäische Tropensiedlung, ihre Aussichten
und ihre Grenzen. Koloniale Rundschau 1933.
13. M. Oherdörffer: Unterschiedliche Gesundheitsschädi
gung von Europäern in verschiedenen Tropenländern.
Koloniale Rundschau 1939.
14. C. D o r n o : Uber geeignete Klimadarstellungen. Zeitschr.
für phvs. u. diät. Therapie, Bd. 26, 1922.
15. G. C a s t e h s : Uber Tropenklimatologie, Tropenhygiene
und den Lettow-Feldzug. Annalen der Hydrographie und
Marit. Met., Hamburg 1925, S. 177.
16. Keil: Ist die Wirkung der Sonnenstrahlung in ver
schiedenen Tropenzonen verschieden? Archiv für Schiffs
und Tropenhygiene 1937.
17. K. H e 1 b i g : Körperliches und seelisches Befinden auf
Tropenmärschen in Sumatra. Ann. d. Hydr. u. Marit. Met.
Hamburg 1937.
18. G. Gieinsa und G. J. N a u c k : Rasse und Gesund
erhaltung in warmen Ländern. Archiv f. Schiffs- und
Tropenhygiene 1937.
19. K. Büttner: Bioklimatische Beobachtungen auf einer
Afrikareise. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1939.
20. C. D o r n o : Klimatologie im Dienste der Medizin. Braun
schweig 1920.
21. J. Grober: Die Akklimatisation. Jena 1936.
22. Th. Berké und G. Castens: Zur Kenntnis der
Temperatur und Feuchtigkeit der Schiffsluft. Ann. d.
Hydr. u. Marit. Met. Hamburg 1929.
23. H. Rüge : Das Verhalten der Lufttemperatur und Luft
feuchtigkeit auf einem modernen Kreuzer in den Tropen.
Berlin 1932.