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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Bd. Nr. 1. 
8. Das Zentralplateau. 
(Klima-Tabelle 23, Seite 63; Klimagramm 20, Tafel 4.) 
Das Zentralplateau stellt die größte landschaftliche Einheit Deutsch-Ostafrikas dar. Das fast ebene 
Tafelland liegt in einer Höhe von 1000 bis 1500 m. 
Sein Klima ähnelt dem des nördlichen abflußlosen Gebietes. Auf die sechsmonatige Trockenzeit von 
Mai bis Oktober folgt die Regenzeit von November bis April. Von Osten nach Westen nimmt die Regen 
menge zu. Während im abflußlosen Gebiet jährliche Niederschlagsmengen von 500 bis 600 mm die Regel 
sind, betragen sie in dem hier besprochenen Raum 650 bis 800, stellenweise bis 1000 mm. Für T a b o r a 
wird z. B. 820 mm Niederschlag angegeben 72 ). Das Regen-Maximum liegt im März — April, das Minimum im 
Juli — August. Im Süden ist der einfache Wechsel von Regen- und Trockenzeit am schärfsten ausgeprägt, 
während nach Norden sich allmählich eine zweite kleine Trockenzeit einschaltet, und damit eine Gabelung 
in zwei Regenzeiten eintritt. Das mögen die Niederschlagsverhältnisse von Mariahilf und I p o 1 e - 
Ugunda (Regenmenge in mm) zeigen: 
Übersicht 13. 
Monat 
i 
„ 
III 
IV 
| 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX X 
XI 
XII 
Jahr 
Mariahilf 
66 
89 
154 
162 
47 
0 
3 
6 
1 
30 54 
00 
o 
122 
841 
Ipole-Ugunda .... 
135 
106 
126 
98 
8 
0 
0 
0 
2 9 
71 
132 
687 
Die Trockenzeit ist in eine kühle und heiße Zeit zu unterteilen. Am kühlsten sind Juni-—Juli (Mittel 
temperatur 21° bzw. 20,7°), am heißesten ist Oktober mit 24,9°. Die jährliche Temperaturschwankung 
beträgt demnach nur 4,2°. Die täglichen Temperaturschwankungen sind dagegen während des ganzen Jahres 
beträchtlich. In der Regenzeit sinkt die tägliche unperiodische Schwankung auf 10,9° (April), sie steigt gegen 
Ende der Trockenzeit bis 13,7° an. Die periodische Schwankung ist etwas kleiner, zeigt aber auch den 
großen Gegensatj von Regen- und Trockenzeit. 
In der ersten Hälfte der Trockenzeit sinken die Temperaturen vor allem nachts sehr tief. Über die 
nächtliche Abkühlung in Tabora mag folgende Berechnung (Übersicht 14) Aufschluß geben. 
Übersicht 14: Tabora. 
Prozentuale Häufigkeit der Temperaturen unter 25° bzw. unter 20° von 22 Uhr bis 6 Uhr 
nach den Stundenwerten. 
Monat 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
unter 25° 
o 
o 
100 
100 
O 
O 
100 
100 
100 
O 
o 
.99 
94 
CO 
00 
o 
o 
unter 20° 
80 
82 
79 
87 
70 
77 
77 
58 
45 
39 
68 
88 
Von beträchtlicher nächtlicher Abkühlung ist also in fast allen Monaten zu sprechen. Etwas ungünstig sind 
nur die heißesten Monate vor Beginn der Regenzeit. 
Das mittlere Minimum beträgt in T a b o r a im Juni 13,9°, als niedrigstes Minimum wurde beispielsweise 
1903 im Juli 10,3° gemessen. Oktober hat ein mittleres Maximum von 32°, das höchste Maximum betrug im 
Oktober 1903 36,6°, während das mittlere Minimum in diesem Monat den Wert 18,3° hat, und das absolute 
Minimum 1903 nur 15,7° erreichte. In diesem Abschnitt der Trockenzeit sind die täglichen Schwankungen 
sehr groß, sie können 20° übersteigen. Bei der geringen Bewölkung in dieser Zeit muß die Einstrahlung 
beträchtlich sein. Die Aufzeichnungen des Thermo- und Hygrographen in Tabora (Figuren 13—15, Seite 39 
u. 40) mögen die geschilderten Verhältnisse erläutern. 
72 ) Nr. 41.
	        
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