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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 6/7. 
Fig'. 25. Frequenz der Südostkaltluftvorstöße (SO-KE), 
Summe der Winter 1925/26 bis 1952/55. 
Fig. 26. Nordwestlufteinbruch (KE Nr. 65) 
vom 27. bis 51. Dezember 1925; trotz fünftägigen Anhaltens 
nur maximal bis zu den Färöern reichend. 
folgender: bei der Untersuchung der Physiognomie der lokalen Witterung nach heiteren, wol 
kigen und trüben Perioden oder nach Frost- und Kälteperioden, jeweils bezogen auf einen 
bestimmten Ort, hat man es nur mit Zuständen zu tun, die den Wert von Stichproben innerhalb 
eines kontinuierlichen Vorgangs haben und bei denen keine genetische Trennung vorgenommen 
worden ist. Dagegen handelt es sidi bei den hier zur Diskussion stehenden Kaltlufteinbriichen 
um einheitliche Vorgänge, deren Erscheinungsbild räumlich und zeitlich wechselt. Dieser zum 
Wesen des KE gehörige Wechsel wird aber vollständig zerrissen, wenn die Perioden einzelner 
Elemente, womöglich noch nach Schwellenwerten unterteilt, statt der komplexen Erscheinung 
selbst herangezogen werden. 
Nach diesen einleitenden Betrachtungen versuchen wir. aus dein dieser Arbeit zugrunde 
gelegten achtjährigen Material die Frage der Dauer cler KE zu behandeln. — Im allgemeinen 
läßt sich feststellen, daß clie am weitesten reichenden KE auch 1 ang e anhaltend 
sind. In etlichen Punkten muß diese Feststellung allerdings ergänzt werden. So läßt sie sich 
schon da nicht verwenden, wo das maximale Areal des Typs nicht sehr groß ist. So bedecken 
C-KE auch bei größter Verbreitung eine geringere Fläche als NO- oder NW-KE bei größter 
Verbreitung; trotzdem gibt es aber langanhaltencle maximale C-KE, deren Grenzen sich dem 
entsprechend nur wenig verschieben. Andererseits gibt es kurzwährende, aber maximal aus 
gedehnte NW-KE. deren Grenzen sich in 24 Stunden ganz erheblich verlagern können. Nsk-KE 
reichen im Frühjahr oft hartnäckig nur bis nach Lappland; hier werden sie abgewandelt durch 
festländische Insolation, clie eben ein advektives Vordringen von Frosttemperaturen weiter in 
den Kontinent hinein nicht mehr gestattet. Außerdem müssen wir ja berücksichtigen, daß wir 
vielfach einen großen Teil eines KE gar nicht mehr oder noch nicht in unserem Untersuchungs 
bereich haben. Die beobachteten Unterschiede können sich daher immer nur auf clie Verhältnisse 
innerhalb des gewählten Ausschnittes von Europa beziehen. Bei lebhafter Wirbeltätigkeit südlich 
von Island kommt es oft zu einem tagelangen Anhalten der Kaltluftzufuhr über Island, ohne 
daß diese auch nur einmal bis nach Schottland durchstoßen könnte. Ein Beispiel gibt Fig. 26:
	        
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