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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriuins. — 60. Bd. Nr. 1. 
Zusammenfassung. 
Wenn inan das südliche Küstengebiet und das zugehörige Binnenland mit den entsprechenden Gebieten 
im Norden vergleicht, stellt man keine für den Europäer wesentliche Unterschiede in Schwüle und Abkühlungs 
größe fest. Nur wäre ausdrücklich zu bemerken, daß der ausgeprägtere Wechsel von Regen- und Trockenzeit 
und, vor allem in der Trockenzeit, der größeren Schwankungen unterliegende tägliche Temperaturverlauf den 
Süden gegenüber dem Norden begünstigt. Die einzelnen höher gelegenen Teile des Gebietes würden, vom 
klimatologischen Standpunkt aus betrachtet, für den Aufenthalt des Europäers in Frage kommen 
können, sofern auch die sonstigen zu berücksichtigenden Lebensbedingungen (etwa günstige Bodenverhält 
nisse) erfüllt sind. 
3. Das südliche Randgebirge (von Ungoni bis zum Großen Ruaha). 
(Klima-Tabellen 11 und 12, Seite 57 und 58; Klimagrannne 7—9, Tafel 2.) 
Sonnenschein dauer. 
Angaben über die Dauer des Sonnenscheins sind veröffentlicht von Kigonsera. Außerdem hegen 
solche von der Farm I f ig a (1900 m hoch) aus den Jahren 1936, 37 und 38 im Archiv der Deutschen Seewarte 
in Hamburg vor. 
Übersicht 9. 
Tägliche Dauer des Sonnenscheins in Kigonsera 190 3. 
Monat 
i 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
Stunden und Minuten 
4 52 
5 27 
5 35 
7 13 
7 42 
6 08 
6 47 
7 51 
6 57 
8 12 
7 53 
5 19 
% der möglichen Dauer 
41 
47 
49 
65 
71 
57 
62 
71 
61 
71 
66 
44 
Das Maximum der Sonnenscheindauer hegt nicht stets im gleichen Monat. Doch lassen sich immer deut 
liche Unterschiede zwischen den „Sommer“- und „Winter“-Monaten feststellen. Eine besonders lange Sonnen 
scheindauer findet sich in der Trockenzeit von April bis November. Die Hauptregen setjen im Dezember ein. 
Von dieser Zeit ab haben wir trot5 höchsten Sonnenstandes die kürzeste Dauer des Sonnenscheins (vor allem 
in den regenreichen Monaten Januar bis März). Das kommt auch in dem prozentualen Anteil an der mög 
lichen Dauer des Sonnenscheins zum Ausdruck. Trotjdem kann die Wirkung der Sonnenstrahlung in dieser 
Zeit des Höchststandes der Sonne, selbst bei großer Bewölkung, sehr unangenehm sein; denn von der 
Pflanzung Calderara (1790m hoch) wird am 24. Dezember 1935, also in der beginnenden Regenzeit, 
folgendermaßen berichtet: „Morgens hegt Tau, bis 6.40 Uhr herrscht bei Nord 1 starker Nebel. Um 7 Uhr 
beträgt die Temperatur 17°, der Wind dreht auf E 1, es fängt an aufzuklaren, und um 7.30 Uhr beginnt die 
Sonne bei Bewölkung 9 die Wolkendecke zu durchbrechen, sie sticht stark.“ 
Verlauf der Temperatur. 
November ist der heißeste Monat. Der Betrag der mittleren monatlichen Temperatur ist natürlich von 
der Höhenlage abhängig. In Kigonsera (1140m hoch) tritt noch das Monatsmittel 24° auf, Tosa- 
maganga (1640m hoch) weist im November ein Mittel von 20°, Kidugala (1660m hoch) ein solches 
von 18,6° auf. In den folgenden Monaten werden die Temperaturen durch die Niederschläge erniedrigt, 
während wir im Norden des Schutjgebietes jetjt durch die Verringerung der Regenfälle gerade die heißeste 
Zeit finden. 
Die kühlsten Monate sind Juni und Juli. In dieser Jahreszeit weht der Südostpassat am kräftigsten. 
In manchen Lagen, im Windschatten, wie in Tosamaganga und Kidugala, herrscht dann größte Trockenheit. 
Die Mitteltemperaturen der einzelnen Monate weisen immer größere Unterschiede auf, je mehr wir uns nach 
Süden begeben. Die jährliche Schwankung beträgt in Kidugala 4,7°, in Tosamaganga 5,7° und in Kigonsera 
6,7°. Die täglichen Schwankungen können weit größere Beträge erreichen. In Kigonsera wurde die größte
	        
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