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Full text: 60, 1940

Walter Kups: Niederschlagsverhältnisse und Ursache der Niederschlagsverteilung ira Weichselmündungsgebiet 47 
sehr schön das abgeschlossene Regengebiet im E-Teil der Niederung. Da Winde aus nördlichen oder süd 
lichen Richtungen in diesem Monat selten sind, W-Quad. zu E-Quad. in dem günstigen Überlagerungs 
verhältnis 48 zu 27 stehen, und nahezu alle Niederschläge als Aufgleitniederschläge fallen, kommt die Aus 
bildung der Gebiete maximaler und minimaler Niederschlagshöhe trotz geringster Niederschlagsmenge recht 
deutlich zustande. Aber auch die anderen Monatskarten bestätigen beim Vergleich mit den Regenwindrosen 
und unter Berücksichtigung des Niederschlagcharakters immer wieder, daß die Niederschlagsverteilung eine 
Funktion der regenbringenden Winde ist, und daß insbesondere die Entstehung der Singularitäten im 
Weichselmündungsgebiet auf eine Überlagerung der bei westlichen und bei östlichen Winden fallenden Auf 
gleitniederschläge zurückzuführen ist. 
Zusammenfassung. 
Teil I der vorliegenden Arbeit gibt einen Einblick in die Niederschlagsverhältnisse des Weichsel 
mündungsgebietes. Kapitel a) behandelt das außerordentlich heterogene Niederschlagsbeobachtungsmaterial. 
Nach einem geschichtlichen Rückblick über die Entwicklung des Beobachtungsnetzes wird im zweiten Ab 
schnitt die Prüfung der Reihen auf Homogenität erläutert und schließlich im dritten Abschnitt über die 
Reduktion auf die Periode 1891—1937 näheres ausgeführt. Kapitel b) des Teils I geht auf die Niederschlags 
verteilung ein. Nachdem zunächst das Relief des Landes an Hand einer Karte betrachtet wird, unterliegt 
im Abschnitt 2 die jährliche Periode einer Untersuchung. Es wird festgestellt, daß das Weichselmündungs 
gebiet in vieler Beziehung als Übergangsgebiet zu gelten hat. So kann das Monatsmaximum sowohl im Juli 
als auch im August auftreten. Die nach ITenze definierte Trennlinie zwischen ozeanisch und kontinental 
beeinflußten Gebieten verläuft ebenso wie die Grenze des Schwedisch-Russischen Ostsee-Typus gegenüber 
dem Deutschen Typus über das Weihseimündungsgebiet. Im dritten Abshnitt werden die auf Grund der 
47jährigen Mittelwerte gezeichneten Niedershlagskarten einer Betrachtung unterzogen und mit Karten 
anderer Perioden verglichen. In der Jahreskarte und zum Teil auch in den Monatskarten fallen Gebiete 
maximaler bzw. minimaler Niedershlagshöhe auf, deren Ursache nicht sofort zu übersehen ist. 
Im Teil II wird versucht, die Ursahe der eigenartigen Niederschlagsverteilung im Weihseimündungs 
gebiet festzustellen. Kapitel a) behandelt die Abhängigkeit des Niederschlags vom Gelände. Es wird 
erwähnt, daß man shon mehrfah als Ursahe die Orographie des Landes hat nachweisen können. Nah 
allgemeinen Betrahtungen (Abshnitt 1) über die Existenz der orographishen Effekte an kleineren Boden 
erhebungen und ihre Abhängigkeit von Windrihtung und Luftmasse, wird im Abshnitt 2 näher auf den 
Gang der Untersuchung hingewiesen. Die Untersuhung von Einzelwetterlagen (Abshnitt 3) bestätigt die 
Vermutung, daß die Niedershlagsverteilung eine Funktion der Rihtung der regenbringenden Winde und 
der aktiven Luftmasse ist. Es ergibt sih insbesondere die Feststellung (Abshnitt 4), daß Warmfronten bzw. 
Okklusionen mit Warmfrontcharakter gute Luv- und Leewirkungen zeigen, Kaltfronten dagegen nur selten 
deutlihe Effekte erkennen lassen. Auf Grund dieser Ergebnisse wird auh eine nähere Erklärung des 
Jahresgangs sowie des Einflusses von Höhe und Meeresnähe auf den Jahresgang versuht. Die Entstehung 
des eigenartigen Isohyetenbildes der Jahresniedershlagskarte (Abshnitt 5) wird schließlich dadurh erklärt, 
daß die bei westlihen Winden fallenden Aufgleitniedershläge dem Jahresisohyetenbilde das Gepräge geben, 
daß aber auh bei Winden aus dem Ostquadranten größere Niedershlagsmengen fallen, die das Bild ent 
sprechend verändern. Durh zeihnerishe Überlagerung zweier Niedershlagsbilder, die der West- und der 
Ostwetterlage entsprehen, wird tatsählih ein der Jahreskarte ähnlihes Isohyetenbild erhalten. Die dabei 
gemähte Voraussetzung, daß die Hauptrihtung der regenbringenden Winde der Westen ist, wird im 
Kapitel b) des Teils II mit Hilfe der Statistik der niedershlagbringenden Winde geprüft und bestätigt. 
Nah der im Abshnitt 1 behandelten mittleren Windverteilung ist die Hauptwindrihtung der SW. Die 
im Abshnitt 2 durhgeführte Berehnung, Zeihnung und Prüfung der Jahresregenwindrosen ergibt, daß 
der Hauptregenwind aus W bis WNW kommt. Im Abshnitt 3 wird schließlich gezeigt, daß Monatsregen 
windrosen und Monatsniederschlagskarten sih gegenseitig ergänzen, in welher Tatsahe eine weitere Stütze 
für die die Jahreskarte betreffenden Feststellungen gesehen werden kann.
	        
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