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Full text: 60, 1940

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 60. Band, Nr. 5 
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Einfluß des E-Quad. zeigt sich darin, daß in der Februarkarte ein abgeschlossenes starkes Regengebiet um 
Tiegenhof erscheint. Die geschlossene 30-mm-Isohyete umfaßt ein Gebiet, daß um 50% feuchter ist als das 
Gelände westlich Dirschau. Diese gute Übereinstimmung von Windrose und Isohyetenbild ist aber auch 
eine Bestätigung für die zur Entstehung des Isohyetenbildes der Jahreskarte gegebenen Erklärung. 
Der Isohyetenverlauf im März, der im größten Teil der Karte eine um 30 mm schwankende Nieder- 
schlagshöhe zeigt, läßt die Vermutung zu, daß die Windrichtungen zu gleichen Teilen als Niederschlags 
lieferanten beteiligt sind. Ein Blick auf die Regenwindrosen zeigt die Richtigkeit dieser Annahme. Bei 
Winden aus dem E-Quad. fallen 30% der Monatsmenge, der W-Quad. ist mit nur 33,2% beteiligt. 
Auch die Aprilkarte zeigt ein recht verwaschenes Bild. Abgesehen von den Maximalgebieten auf den 
Höhenzügen, sind keine Besonderheiten im Isohyetenverlauf zu finden. Die mittlere Niederschlagshöhe liegt 
bei 35 mm. Die Hauptregenwindrichtung ist der Norden. E- und W-Quad. stehen sidr mit 21,4% und 27,5% 
gegenüber und heben sich in ihren Luv- und Leewirkungen auf. 
Im Mai ist der Niederschlag auf den Höhen nur um 10 mm höher als im übrigen Teil des Gebiets, 
durch das die 50-mm-Isohyete mäandriert. Hauptwindrichtung und Hauptregenwindrichtung liegen im 
N-Quad. Aus NNW, N und NNE fallen allein über 45% des Monatsniedersdrlags. Die Niederschläge gehen 
zum großen Teil als Schauer nieder, so daß trotz der Überlegenheit des W-Quad. (37,3%) gegenüber dem 
E-Quad. (11,2%) der Isohyetenverlauf keine besondere Lee- und Luvwirkung erkennen läßt. 
Im Juni entfallen auf die Richtungen N bis W 61% des Monatsniederschlags, davon allein 13,1% bei 
reinem NW-Wind. Der Einfluß des E-Quad. mit nur 7,6% ist dagegen verschwindend klein. Die Juni 
karte zeigt daher auch trotz der in diesem Monat reichlichen Schauerniederschläge das zu erwartende Bild: 
Das Haupttrockengebiet mit weniger als 60 mm Niederschlagshöhe liegt im SE des Turmbergplateaus. Auch 
südlich der Stadt Danzig folgt die 60-mm-Isohyete der tief in den Pommerschen Landrücken einschneidenden 
Bucht. Das im S leicht ansteigende Gelände ist mit 65 mm Niederschlag entsprechend feucht. 
Die Julikarte hat große Ähnlichkeit mit jenen Einzelniederschlagskarten, die auf Grund der bei 
W-lichen Winden gefallenen Regen gezeichnet wurden. Der weit in das Niederungsgebiet hineinreichende 
Vorstau an den Elbinger Höhen und der von N nach S verlaufende, dem Pommerschen Landrücken östlich 
vorgelagerte Trockenstreifen weisen auf ein Vorherrsdien der W-Winde hin. Die Regenwindrosen bestätigen 
diese Vermutung. Der Einfluß des W-Quad. mit fast 60% der Monatsmenge muß hier trotz vieler Gewitter 
schauer gegenüber dem E-Quad. mit nur 7,2% das Isohyetenbild formen. W und WNW sind mit 14,1 bzw. 
14,9% die Hauptregenwindrichtungen. Große Ähnlichkeit hat die Abb. 11 mit der Julikarte. 
Auch im August fällt ein großer Teil der Niederschläge als Gewitterschauer, die ihr Niederschlags 
maximum im Weichseldelta haben. Jedoch sind auch zuweilen Vb-Störungen die Ursache großer Nieder 
schläge (s. Abb. 10), die dann die Mittelwerte des betr. Monats und Jahres, ja selbst einer Pentade beein 
flussen können. So erweckt die riesige Niederschlagsmenge des 4. 8.32 nach den 7jährigen Rosen den Ein 
druck, als ob im August wenige aber kräftige Niederschläge bei Winden aus dem NE-Quadranten 
fallen. Hauptregenwindrichtung ist aber der NW mit 11,2% der Monatsmenge; entsprechend zeigt die Karte 
die Verschiebung des Trockengebiets in den Südwestteil der Karte und ein kleineres Gebiet geringer Nieder 
schlagshöhe im SE der Stadt Danzig. 
In den Monaten September, Oktober und November liegen die Verhältnisse sehr ähnlich. Im 
September zeigt die Niederschlagshöhe im ganzen Untersuchungsgebiet nur geringe Schwankungen, trotzdem 
der Westen mit 14% der Monatsmenge die Hauptregenwindrichtung ist. Im Oktober und November stehen 
sich W- und E-Quad. mit 58,4% und 19,3% bzw. 41,8% und 20,8% gegenüber. Man erwartet in den Monats 
karten ähnlichen Isohyetenverlauf wie im Februar, zumindest aber ein abgeschlossenes Regengebiet um 
Tiegenhof. Die Karten zeigen dieses aber nicht. Die Erklärung liegt auch hier in der Tatsache, daß in diesen 
Monaten der Hauptteil der Niederschläge Schauercharakter besitzt und, wie die Einzelwetterlagen zeigten, 
schlecht orographische Effekte erkennen läßt. 
Die Regenwindrosen des Dezember lassen erkennen, daß alle Windrichtungen zu gleichen Teilen an 
der Niederschlagsmenge beteiligt sind. Die Dezemberkarte zeigt daher einen dem Relief angepaßten 
Isohyeten-Verlauf. Die Regen Windrosen des März und April haben einige Ähnlichkeit mit denen des 
Dezembers. Während jedoch im Frühling die Winde aus nördlidren Richtungen überwiegen, ist im Dezember 
der S-Quad. gegenüber dem N-Quad. im Vorteil. 
Beim Vergleich der Monatsniederschlagskarten mit den monatlichen Windrosen konnte zum Teil recht 
gute Übereinstimmung festgestellt werden. Es zeigte sich, daß die Überlegenheit des W-Quad. gegenüber 
dem E-Quad. den Isohyeten-Verlauf mehr oder weniger „westisch“ formt. Fast reinen W-Charakter besitzt 
die Julikarte, der lt. Windrose das Verhältnis 60 zu 7 für W-Quad. zu E-Quad. zugrunde liegt. Reiner 
E-Charakter im Isohyeten-Verlauf findet sich bei den Monatsdarstellungen nicht. Die Februarkarte zeigt
	        
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