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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 60. Band, Nr. 5 
Tatsächlich kann schon ein aufmerksamer Laienbeobachter den Föhneffekt feststellen, der bei west 
lichen Winden besonders gut in Langfuhr an der Wolkenauflösung zu erkennen ist. Für Danziger Meteoro 
logen und Flugzeugführer ist das „Danziger Loch“ in der Wolkendecke bereits ein Begriff geworden. Aus 
der großen Menge des vorhandenen Materials seien nur die Früh- und Mittagbeobachtungen des 16.12.32 
angeführt, die die obigen Ausführungen bestätigen (s. Tab. VII). Die Frühbeobachtungen zeigen, daß bei 
schwachen bis mäßigen Südwest- bis Westwinden über dem Küstengebiet Pommerns und Ostpreußens eine 
geschlossene Nebel- bzw. Hochnebeldecke liegt, die nur in Danzig-Langfuhr und Gotenhafen aufgerissen ist. 
Darüber wird sowohl in Langfuhr-Flugwetterwarte als auch in Langfuhr-Observatorium eine Ac-Schicht fest 
gestellt. Um 14.00 Uhr meldet Langfuhr sogar „heiter“, auch die hohe Ac-Decke ist geringer geworden, die 
relative Feuchtigkeit hat auf 85% abgenommen, während an allen anderen Stationen keine wesentliche 
Änderung des Wetters zu verzeichnen ist. Charakteristisch für die Stationen in Lee ist auch die Böigkeit des 
Windes, die sonst nirgends registriert wird. 
Tabelle VII. 
08.00 Uhr (bei Klimastationen 07.00 Uhr) 
Station 
Wetter 
Wolken 
Feuchte 
Wind 
Stettin 
Nebel 
aufliegend 
100% 
SW 
2 
Rügenwalde . . . . 
bedeckt 
10/10 
Fst 
95% 
SW 
4 
Lauenburg . . . . 
Nebel 
aufliegend 
94% 
SW 
4 
Reinwasser 
bedeckt 
10/10 
Fst, St 
— 
W 
2 
Gotenhafen . . . 
wolkig 
9/10 
92% 
W 
4 
Langfuhr (F) . . 
Dunst 
9/10 
Sc 300 m, 5/10; Ac 
94% 
W 
4 
Langfuhr (O) . . 
Dunst 
9/10 
St 300 m, 7/10; Ac 
95% 
WSW 
3 
Marienburg . . . 
Dunst 
10/10 
— 
S 
1 
Marienwerder . . 
bedeckt 
10/10 
89% 
SW 
4 
Braunsberg . . . 
Nebel 
10/10 
— 
S 
1 
Königsberg . . . 
Dunst 
10/10 
St 50 m, 10/10 
95% 
SW 
3 
14.00 Uhr 
Station 
Wetter 
Wolken 
Feuchte 
Wind 
Stettin 
Dunst 
10/10 
St 300 m, 10/10 
95% 
SW 
3 
Rügenwalde . . . 
Dunst 
10/10 
St 
95% 
WSW 
5 
Lauenburg . . . 
Dunst 
10/10 
93% 
SW 
4 
Reinwasser . . . 
bedeckt 
10/10 
— 
w 
2 
Gotenhafen . . . 
Dunst 
8/10 
90% 
WNW 
6 
Langfuhr (F) . . 
. heiter 
3/10 
Sc 200 m, 1/10; Ac 
87% 
W 
5 bö 
Langfuhr (O) . . 
. heiter 
4/10 
Cu 600 m, 1/10; Ac 
85% 
w 
5 bö 
Marienburg . . . 
. Dunst 
10/10 
St 
— 
s 
2 
Marienwerder . . 
. bedeckt 
10/10 
93% 
SW 
2 
Braunsberg . . . 
. Nebel 
10/10 
— 
SSW 
1 
Königsberg . . . 
. Dunst 
10/10 
St 100 m, 10/10 
89% 
w 
5 
Neben der Erfüllung der notwendigen Bedingung einer geeigneten Strömung müssen aber auch die 
physikalischen Eigenschaften der herangeführten Luft, wie Feuchtigkeit, Temperaturgradient und Labilitäts 
verhältnisse, berücksichtigt werden, da erst sie den Ausschlag geben können (31, 7). Es ist auch bereits 
mehrfach gezeigt worden, daß Stau- und Föhneffekte dann besonders wirksam auftreten, wenn, im Gegen 
satz zu dem einfachen Massenstau bzw. Massenföhn, mehrere Luftmassen, die durch eine Frontalfläche von 
einander getrennt sind, an dem Vorgang beteiligt sind. Moese konnte bei seinen Untersuchungen an den 
Sudeten feststellen, daß bei Warmfronten bzw. Okklusionen mit Warmfrontcharakter auch geringfügige 
Bodenerhebungen recht ausgeprägt den Föhneffekt hervorrufen (31, 35). Kaltluft zeigt infolge ihrer 
geringeren Viskosität aber größeren Dichte auch bei kleinen Bergketten die Erscheinung des sogenannten 
Vorstaus, bei dem durdi Anlegen der Kaltluftmassen in Luv der Erhebungen eine räumliche Ausdehnung 
luvwärts und auch in die Höhe und damit eine Erweiterung und Verstärkung des Gebiets der Stauwirksamkeit 
festzustellen ist (31, 18). Janssen gelangte ebenfalls zu der Überzeugung, daß aufgleitende Warmluft die
	        
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