Walter Kups: Niederschlagsverhältnisse und Ursache der Niederschlagsverteilung im Weichselmündungsgebiet 5
EINLEITUNG.
Eine einheitliche Bearbeitung der meteorologischen Verhältnisse des unteren Weichselgebietes, die
seine geographische und klimatologische Geschlossenheit berücksichtigt und neben den älteren Beobachtungs
ergebnissen auch die Resultate der letzten 20 Jahre verwertet, ist seiner politischen Lage wegen bisher nicht
erfolgt, gehörte doch dieses Gebiet laut Versailler Diktat bis zum 31. August 1939 zu den drei europäischen
Staaten Deutschland, Polen und der Freien Stadt Danzig. Diese Arbeit hat daher das Ziel, auf Grund von
fast 50jährigen Beobachtungen, einen Einblick in die Niederschlagsverhältnisse des untersten
Weichselgebietes zu geben. Das behandelte Gebiet liegt zwischen 53 0 48' und 54 ° 40' n. Br. und zwischen
18 0 05' und 19 0 07' ö. Gr. und wird durch das stark umrandete Viereck in Abb. 2 angedeutet.
Im Teil I werden die Ergebnisse aller jemals vorhandenen sowie heute noch bestehenden Niederschlags
meßstellen kritisch untersucht und zur Charakterisierung der Niederschlagsverhältnisse geordnet bzw. zu
Niederschlagskarten zusammengefaßt.
Im Teil II wird versucht, die Ursachen festzustellen, die für die Entstehung der in den Karten deutlich
hervortretenden Gebiete maximalen bzw. minimalen Niederschlags verantwortlich gemacht werden müssen.
Diese Untersuchung wurde im Sommer 1937 begonnen und im wesentlichen noch vor Ausbruch des
Polenfeldzuges abgeschlossen.