Johanna Wrobel: Das Klima von Katalonien und der Provinz Castellón auf Grund der spanischen Wetterbeobachtungen usw. 49
groß. Das hochsommerliche Minimum fällt auf den August, das des Winters auf den Februar. Den meisten
Niederschlag erhält das Frühjahr. Neben dem sekundären Herbstmaximum erscheint noch ein Teilmaximum
im Dezember, das aber in einzelnen Jahrgängen erst im Januar erschien. Dieses winterliche Teilmaximum
entsteht dadurch, daß die über die Gascogne zum Mittelmeer ziehenden atlantischen Zyklonen
das Val d’Aran viel eher streifen als die Zonen der Südabdachung, die im Dezember
schon zeitweise unter dem Einfluß des zenlraliberischen Hochs stehen. Aus den sehr lückenhaften Wind-
angaben der Resúmenes gehen vorwiegend westliche Winde als Regenbringer hervor. Das Val d’Aran besitjt
die größte Anzahl von Niederschlagstagen im gesamten Gebiet. Deshalb hat es von den Gebirgsstationen die
kleinste jährliche Niederschlagsintensität. Auch der Anteil am Schneefall ist stattlich: 30 Tage im Jahres
mittel. Es ist hierin sogar der Cerdada überlegen.
Die mittlere Jahrestemperatur des Val d’Aran beträgt 9.2°. Der wärmste Monat ist der Juli mit einem
Mittel von 17° und der Januar ist der kühlste mit 1.3° Durchschnittstemperatur. In der Cerdafia liegen die
entsprechenden Werte höher, besonders das Temperaturmittel des wärmsten Monats. Die Jahresamplitude und
der Grad der Kontinentalität sind im Val d’Aran ebenfalls kleiner als in der Cerdada.
b) Das Bereich der südlichen Abdachung.
Thermophiviometrische Station: Benasque. Pluviometrische Stationen: Capdeila, Senet.
Da mir im Gebiet der Noguera Ribagorzana und der Maladettaausläufer nur Niederschlagsstationen zur
Verfügung standen, mußte ich für die Temperaturbeobachtungen auf die Station Benasque aus der Arbeit von
R. Schmitt (85, 67 ff.) zurückgreifen. Zur Untersuchung des Niederschlages und seiner jährlichen Verteilung
wurden aber außerdem die Stationen Capdeila und Senet herangezogen. In dieses Bereich fällt das nordwest
liche Niederschlagsmaximum Kataloniens. Der Niederschlagsgang der Station Benasque entspricht dem Typ G 2
(Senet), und die jährliche Regenverteilung ist auch die gleiche bei Capdeila und Seira. Bei allen Beobachtungs
orten bis auf Capdeila überwiegt der Frühjahrsniederschlag. Da im Sommer, besonders im Juni, noch starke
Güsse niedergehen, herrscht die winterliche Trockenheit vor. Winter- und Sommermonate empfangen aber
stets noch mehr als 30 mm Niederschlag, und so ist die Südabdachung gleich dem Val d’Aran immerfeucht.
Die Niederschlagstagc sind hei allen Stationen zahlreich, Capdella hat etwa 120 Tage. Unter den Angaben
über die Regenwinde treten hei Senet die östlichen Winde stark zurück. Es überwiegen nördliche bis siid-
westliche Winde:
1919
Winde hei Regenfall
1919
Winde bei Regenfall
Senet: Januar
W Senet:
Juli
w
Februar
NW
August
w
März
W
September
verschieden
April
SW
Oktober
N
Mai
SW
November
S
J uni
w
Dezember
SW
Niederscldagsbringer sind also besonders die atlantischen Zyklonen. Das erklärt auch die Tatsache, daß
diese Gebiete auch dann feucht sind, wenn die Wirkung des Balearenticfs zurückbleibt, wie z. B. im No
vember 1923.
Benasque hesi^t mit etwa 10° eine etwas höhere Jahresmitteltemperatur als Viella, obwohl es 430 m
höher liegt als dieses. Auch seine jährliche Temperaturamplitude ist etwas größer als die des Val d’Aran, sie
beträgt 15.9°. In der thermischen Kontinentalität wird Viella von Benasque weit übertroffen. Darin kommt
die verschiedene Lage auf der Nord- bzw. Südabdachung der Pyrenäen zum Ausdruck.
2. Die Gebirgsprovinz der Noguera Pallaresa und des Segre.
Thermopluviometrische Station: Puigcerdä.
Pluviometrische Stationen: Esterri de Aneu, Llavorsi, Tremp II, Talärn, Oliana.
In der Pyrenäen- und Sierrenzone folgt nach Osten auf die nordwestliche Gebirgsprovinz die der Noguera
Pallaresa und des Segre. Sie endet im Osten auf dem Kamm der Sierra del Cadi. Diese Klimaprovinz bleibt