Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4.
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liegen für die einzelnen Monate und Jahreszeiten vor. Auch eine Umrechnung in Prozent der Jahresmenge
und eine Zählung von Niederschlagstagen ist vorgenommen und beides auf entsprechenden Karten dargestellt.
Aber sämtliche Isohyetenkarten sind nur nach den errechneten Werten gezeichnet, „als wenn es sich um eine
völlig ebene Oberfläche handeln würde“ (33, 25). Damit verfällt Febrer in denselben Fehler wie Semmelhack
(74,15).
In den „Notes d’Estudi“ hat Febrer (25—32) ausgezeichnete, aber knappe Schilderungen des Nieder
schlagsganges während der Monate und Jahreszeiten von 1921/22 und 1925 veröffentlicht. Diese Zusammen
fassungen sind wertvoll, weil die Niederschlagstätigkeit an Hand von Wetterlagen erläutert wird.
Den gleichen Weg schlagen G. Campo (8) in seinem 1923 verfaßten Bericht über die Trockenperiode
vom Winter 1922/23 und A. Gabellieri (46) in seiner 1934 erschienenen Arbeit über den Niederschlag wäh
rend des Meteorologischen Jahres 1931/32 ein.
1927 greift R. Jardis Aufsa^ „Über die Intensität des Niederschlags in Barcelona“ (66) ebenfalls auf die
allgemeine Wetterlage zurück.
Im Jahre 1936 faßt G. Campo (9) die Registrierungen des Observatoriums Fabra von 1914—1933 in
seiner Studie „Über die stündliche Verteilung des Niederschlages in Barcelona“ zusammen.
A. Castrillón (10) hat 1922 die Ergebnisse der Windrichtungsbeobachtungen des Observatoriums Fabra in
Barcelona für die Periode 1914—1919 veröffentlicht. Maxima und Minima der Windrichtung werden für die
einzelnen Jahreszeiten angegeben und mit Hilfe der atmosphärischen Bedingungen erklärt.
In einer Darstellung aus dem Jahre 1936 untersucht der gleiche Verfasser (13) den Zusammenhang
zwischen den Mittelwerten von Temperatur, rélativer Feuchtigkeit, Bewölkung und den verschiedenen Wind
richtungen in Barcelona.
In „Recurrència mitjana de l’Estat higromètric a l’Observatori Fabra“ (11) bringt Castrillón 1922 die
Resultate der Beobachtungen der relativen Feuchtigkeit von 1914—1921. Auf die Beziehungen zwischen
der relativen Feuchtigkeit und Niederschlag, Windverhältnissen und allgemeiner Wetterlage wird hingewiesen.
Von E. Fontserè, dem Direktor des Servei Meteorologie de Catalunya, liegen drei wichtige Arbeiten
über Winde an der Katalanischen Küste vor. Im 1929 veröffentlichten Bericht über die „Llevants“ (38)
schildert er diese stürmischen Winde aus den nordöstlichen Quadranten im Zusammenhang mit der Ver
teilung des Luftdruckes.
Die Arbeiten über den Ablauf des Seewindes (36) und über die sommerlichen Konvektionswinde (37)
zeigen den Verlauf der See- und Landwinde an. Die erstere erschien 1915, und drei Jahre später folgte die
zweite, deren Grundlagen die Aufzeichnungen des Observatoriums Fabra und der aerologischen Station in
Barcelona für die Zeit von 1913—1917 sind.
Vom gleichen Verfasser stammt aus dem Jahre 1932 eine kurze Abhandlung über „Die Gefahr der
Frosteinfälle in Katalonien“ (40). Der Autor zeigt an Hand einiger Stationen, wie verschieden die Minimal
temperaturen in Katalonien sind und macht auf die besonders extremen Minimaltemperaturen in der Plana
de Vieh während der winterlichen Hochdrucklagen aufmerksam.
Die Eigentümlichkeiten des lokalen Klimas der Plana de Vieh, insbesondere ihre thermische Anomalie,
wurden in speziellen Temperatur- und Windmessungen 1924/25 untersucht. Fontserè veröffentlicht 1937 in
seinem Aufsatz „L’Anomalia tèrmica“ (43) die Ergebnisse dieser Untersuchungen und weist auf den Gegensatz
zwischen der kontinentalen Plana de Vieh und den litoralen Gebieten hin.
Reparaz skizziert gleichfalls die klimatischen Besonderheiten der Plana, vor allem die großen Tempe
raturschwankungen (79, ausführlicher in 112, 39—60).
Mit dem Klima von Barcelona befaßt sich schon 1914 Alcolbé (1). An Hand der Mittelwerte werden
die einzelnen klimatologischen Faktoren behandelt.
In ähnlicher Weise beschreibt Jardi 1923 den Temperatur- und Niederschlagsgang von Tivisa (65).
Claravalls geht schon einen Schritt weiter, indem er im 1936 veröffentlichten „Assaig sobre el Clima de
Tarragona“ (18) die Beziehungen zwischen Windrichtung und lokalen Klimaverhältnissen aufdeckt.
Die 1936 erschienene Arbeit von Rodés über das Klima der Gemeinde Tortosa (81) überschreitet den
klimastatistischen Rahmen noch mehr und wagt sich schon an eine Untersuchung der kausalen Zusammenhänge.