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Full text: 60, 1940

Josef Marner: Die klimatischen Bedingungen für die Siedlung von Nordeuropäern in den Tropen. 
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Luftfeuchte In °/o 
der Luft kommt einer kleinen Sättigungsfehle gleich. Die Entwärmung ist in solchen Fällen auf das stärkste 
herabgeseff t. Man hat das Gefühl, die Luft ist drückend und schwül. Die Schwüle ist also abhängig 
von der Temperatur und dem Feuchtegehalt der Luft. 
Es liegen eine Reihe von Untersuchungen über die physiologische Wirkung von Lufttemperatur und 
Luftfeuchte vor. Man hat experimentell festgestellt, bei welcher Luft-Temperatur und Feuchte das Gefühl 
der Schwüle eintreten kann. Dabei sind allerdings Abhängigkeiten zu berücksichtigen, die sich schlecht in 
Zahlen ausdrücken lassen. Vor allem ist das Eintreten des Schwülegefühls individuell verschieden. Je nach 
Gewöhnung, Verweichlichung, Rasse, lüge- oder Kälteabhärtung verschieben sich die Grenzen nach der 
einen oder andern Seite. Man glaubt aber, daß in unserm Zeitalter Begriffe wie „Normalmensch, Normal 
kleidung, Normalverpflegung“ und ähnliches schon der Wirklichkeit nahe kommen 32 ). Darin wird nicht nur 
eine gesteigerte Möglichkeit gesehen, solche Begriffe überhaupt zu verwenden, sondern ein Zwang für die 
Wissenschaft, diese Maßstäbe anzulegen. 
Den folgenden Untersuchungen wird eine Schwülegrenze zugrunde gelegt, 
die Castens in Anlehnung an die Schwülegrenzen von Fleischer und Dirksen sowie 
Lufttemperatur in °C 
I. Schwülegrenze nach Dirksen; 
II. Schwülegrenze nach Castens; 
III. Schwülegrenze nach Fleischer. — 
Wi, W2 und W3 sind Punkte, für die 
Volpert (Ardh. f. Hygiene, Bd. 36 (1899), 
S. 203 ff.) seine Schwüleempfindung schildert: 
Wi = etwas schwül; W2 = überaus schwül; 
W3 = unerträglich schwül. Die sonst ein 
gezeichneten Punkte sind die kritischen 
Punkte von Lancaster. 
(Nach K. Büttner: Physikalische Bioklimatologie; 1938, S. 124.) 
R u b n e r (kurzes gerades Stück); Lange, Lancaster (gebogene 
Kurve); —. —. Fleischer, Taupunkt 19° C; Linke — 
v. Dalmady, Äquivalenttemperatur 56°; - - . _ . T y 1er, Grenze der Be 
haglichkeitszone; — ...— P r ö 11 • Temperatur = 37.5°, „Behaglich 44 ; 
—o—o—o— effektive Temperatur von 24° nach Brezina — Schmidt; 
—I—I—I—1— effektive Temperatur von 24° nach Missenard. 
32 ) Nr. 22, S. 180.
	        
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