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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Band, Nr. 2
Moppo NNW-Sturm mit 17,3 m/Sek. und in Zensyü NW-Sturm mit 9,2 m/Sek. auch bei der Mwa 1 -Wetterlage; in
Taikyü herrschte am 26. 2. 1927 NNW-Sturm der Stärke 12,3 m/Sek. bei Mwc, -Wetter. Oft werden in diesem
Monat sogar die maximalen Windstärken beim Vorüberzug einer stark ausgebildeten Zyklone verzeichnet. Natür
lich kommen auch im Januar schwere Stürme bei Zyklonenwetter vor, nur ist der Monsun noch stärker, so daß Tage
mit maximaler Windstärke im Januar kaum T-Typen zugeordnet sind. So wurde z. B. in Saisyü am 24. 2.1932
NNW-Sturm mit 23,9 m/Sek. bei Tf 2 beobachtet, am 24. 2. 1933 in Zensyü NNW-Sturm mit 8,9 m/Sek. und in
Taikyu WN- bis W-Sturm mit 11,7 m/Sek. bei Td 2 . Bei Te 2 herrschte am 2. 2. 1926 in Husan und in Taikyu WNW-
Sturm der Stärke 12,5 bzw. 14,6 m/Sek.
Der größte Tagesunterschied der Temperatur wird für die meisten Stationen am 10. 2. 1926 gemessen. Am
8. und 9. war Korea von einem Hoch umschlossen, und am 10. nahm eine Zyklone ihren W’eg auf der Bahn d
durch Korea und brachte warme Luft und Änderung der Windrichtung. Beträchtliche Regenmengen fielen gleich
zeitig. Minima der relativen Feuchtigkeit traten wie im Vormonat bei Mwaj- und H-Wetterlagen auf.
4. März.
Alle Stationen zeigen ausnahmslos mittlere Monatstemperaturen über 0°; bei der mittleren täglichen Mini-
maltemperatur weist noch die Hälfte aller Stationen Werte unter 0° auf. Die Niederschläge sind noch gering, in
5,7% aller untersuchten Jahresreihen entfiel das Minimum an Monatsniederschlag auf den März. Es muß noch
mit 1 bis 4 Schneetagen gerechnet werden. Für die meisten Stationen entfällt auf diesen Monat das Minimum an
relativer Feuchtigkeit.
Gehen wir zunächst wieder auf die durchschnittlichen Luftdruckverhältnisse ein, so zeigen diese gegenüber
den Vormonaten beträchtliche Veränderungen, die das Ende des Winters ankündigen. Noch gibt es ein Festlands
maximum, aber seine Bedeutung nimmt gegen Ende des Monats ab. Die Erwärmung der Festlandsmassen ist schon
ziemlich weit vorgeschritten, so daß stabile Hochdrucklagen im allgemeinen nur noch selten Vorkommen. Nur noch
an 4,6 Tagen ist eine kräftige Wintermonsunlage ausgeprägt, an 9,9 Tagen dagegen Tx 2 -Wetterlagen. Nach den
Frocschen 10jährigen Mitteln hat sich die mittlere barometrische Höhe des Festlandshochs um 6 mm auf 774 mm
gesenkt. Nach diesen Karten zeigt das Meeresminimum südlich der Aleüten im Kern 754 mm wie im Vormonat.
Das Maximum des Pazifischen Ozeans hat sich in derselben Länge wie im Februar gehalten, ist aber um 12°
nach Süden verschoben, derart, daß das Zentrum der Isobarenkurve von 764 mm auf dem 15. Breitengrade liegt.
Mitten durch Korea geht die 764-mm-Isobare; der Abstand von der vorhergehenden und folgenden Isobare ist
groß: die 766-mm-Isobare folgt dem 125. Längenkreis etwa bis zum 50. Breitenkreis, die 762-mm-Isobare verläuft
noch südlich der japanischen Hauptinsel. Um noch einmal die Modifikationen der beiden großen Aktionszentren
zu zeigen, sei die Luftdruckdifferenz zwischen Vladivostok und dem Südostpunkt von Hokkaido (Erimo) nach
Froc angegeben: Im Januar betrug der Unterschied mehr als 8 mm, jetzt im März nur noch 4,5 mm.
Es kann auch Vorkommen, daß der März noch durchaus den Charakter eines Wintermonats zeigt, z. B. der
März 1933, dessen Monatstemperatur unter der durchschnittlichen Monatstemperatur liegt. Zensyü zeigt —4,4°
als Märzmittel 1933 gegenüber dem 20jährigen Mittel von +4,5°, Taikyü —3,6° gegenüber +5,3° und Saisyü
+ 3,0° gegenüber +7,6°.
Ganz anders der März 1930! Das Festlandshoch ist nur schwach ausgebildet, deshalb beeinflussen häufig
Zyklonen das Wetter Koereas und bedingen, daß dieser März relativ niederschlagsreich ist. Bei der allmählichen
Auflockerung der Luft über dem Festland ziehen häufig Zyklonen der Bahn a in den Pazifischen Ozean und er
zeugen so sommerähnliche Verhältnisse (3,1 Ta 2 -Tage im Durchschnitt gegenüber nur 0,5 im Januar und 0,3 im
Februar). Der Wind strömt dann nicht mehr wie im Winter aus dem Festland, sondern vom Meer aus in südlicher
Richtung ins Tief, das über der Mandschurei oder am südlichen Amurknie entlang zieht. Bei starker Ausprägung
dieser Zyklonen und großer Nähe verzeichnen dann die koreanischen Stationen die höchsten Märztemperaturen.
Der warme März 1930 ist gleichzeitig recht feucht. Die Feuchtigkeit wird nicht von den vorhin genannten Ta 2 -
Wetterlagen, sondern von 3 Td 2 -Tagen, 2 Te 2 -Tagen und 1 Tc 2 -Tag gebracht. Recht beträchtliche Regenmengen
bringt die eine Zyklone der Bahn e an einem Tage: Saisyü 61,3 mm, Husan 74,2 mm und Taikyü 26,9 mm.
An durchschnittlich 4 Tagen kommt der H-Wettertyp als Schönwetterlage zur Geltung. Bei der intensiven
Ein- und Ausstrahlung entstehen dann die größten täglichen Temperaturschwankungen, z. B. für Husan 16,7°,
Taikyü 19,4°, Saisyü 15,2° und Moppo 15,8°.
Die tiefsten Temperaturen werden meist im Anfang des Monats gemessen, wenn das Festlandshoch noch
stark ausgebildet ist. Gleichzeitig ist dann die Windstärke maximal, wie für die Vormonate gezeigt wurde. Neben