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Full text: 59, 1939

Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wettcrbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 23 
Die Annahme, daß die Tabelle der Häufigkeit des minimalen Sonnenscheinbetrages und die des maximalen 
Bewölkungsgrades und umgekehrt die Tabelle der Häufigkeit der maximalen Sonnenscheindauer und die des mini 
malen Bewölkungsgrades annähernd identisch ist, ist zum Teil unrichtig. Nur für Saisyü gilt das genau, die beiden 
Sonnenscheindauertabellen geben hier das umgekehrte Bild der Bewölkungstabellen. Die Häufigkeit des minimalen 
Sonnenscheinbetrages erstreckt sich für alle anderen Stationen, im Gegensatz zum Maximum der Bewölkung, auf 
eine Zeit bis zu 8 Monaten (Zensyü). Die einzelnen Monate erreichen aber meist nur die Häufigkeitszahlen 1 oder 
2, während die Häufigkeitszahlen der Monate mit dem Mittelextremwert mindestens 4 in Zensyü betragen. 
C. Die genetische Darstellung des jährlichen Wetterablaufes. 
(2. Hauptteil) 
1. V o r b e t r a c h t u n g e n . 
Die Aufgabe des zweiten Teiles soll es sein, einen genetischen Zusammenhang zwischen den statistisch er 
faßten meteorologischen Mittelwerten, wie sie im ersten Hauptteil erörtert wurden und den täglichen Beobach 
tungen einer Anzahl von Jahren zu finden, um so die Mittelwerte zu erklären. 
Die Methode war folgende: einmal wurden aus den Annual Meteorological Reports Tage der einzelnen 
Monate entnommen, die in irgendeiner Hinsicht von Interesse waren (z. B. maximale oder minimale 
Werte der einzelnen klimatischen Elemente). Die Annual Reports veröffentlichen nämlich nicht alle täglichen 
Beobachtungswerte der südkoreanischen Hauptstationen. Aus den Daily Weather Charts of the North Pazific Ocean* 
des Meteorologischen Zentralobservatoriums zu Tokyo suchte ich die Isobarenbilder der betreffenden Tage heraus 
und fand, daß Tage mit den gleichen auffallenden meteorologischen Erscheinungen gleiche oder ähnliche Isobaren 
bilder zeigten. 
Zur Kontrolle ging ich umgekehrt von den Wetterkarten aus, griff typische Wetterlagen der einzelnen 
Monate der verschiedenen Jahre heraus und stellte fest, daß ähnliche Isobarenbilder eine große Übereinstimmung 
der Witterungsverhältnisse ergaben. 
Die klimatischen Verhältnisse eines Monats sind stets von der Häufigkeit der einen oder der anderen Wetter 
lage abhängig. Ich habe Tabellen angelegt derart, daß jeder Tag der einzelnen Monate innerhalb der betrachteten 
Jahre nach Möglichkeit einem bestimmten Typ zugewiesen wurde. Es gab in jedem Jahre natürlich Tage, die sich 
nicht einordnen ließen. Nach diesen Tabellen kann die Häufigkeit der einzelnen Wetterlagen genau für jeden be 
treffenden Monat und jedes betreffende Jahr angegeben werden. 
Um die Bezeichnung der einzelnen Typen zu erklären, seien kurz einige allgemeine Bemerkungen voraus 
geschickt. Korea gehört zum Klimagebiet der Monsune. Der Monsun regelt das Klima wie ein gewaltiges Uhr 
werk (Lit. Nr. 18, 37). Der Wintermonsun kommt folgendermaßen zustande: Das ausgedehnte Gebiet Innerasiens 
ist auf das allerstärkste abgekühlt, während das Meer des Pazifischen Ozeans verhältnismäßig warm bleibt. Es 
lastet über Zentralasien eine ungeheure Masse kalter und darum schwerer Luft, während über dem Meer ein ver 
hältnismäßig geringer Druck herrscht. So strömt also die kalte Luft des Innern hin zum ozeanischen Minimum. 
Der Sommermonsun entsteht derart, daß sich die großen inneren Festlandsgebiete im Sommer stark erhitzen. Es 
bildet sich dort ein ausgeprägtes atmosphärisches Minimum aus, während über dem Ozean, der sich viel weniger 
erwärmt, ein relatives Hochdruckgebiet lagert. Der Ausgleich zwischen beiden erfolgt in umgekehrter Richtung als 
im Winter. Die Winde strömen vom Meer ins Innere. 
Dieser einheitliche Rhythmus wird sowohl im Sommer wie im Winter von einzelnen Zyklonen gestört, die 
von Westen her über Korea zum Pazifik wandern. Besonders häufig sind diese Zyklonenstörungen in den Über 
gangsmonaten. Da der Wechsel vom Sommermonsun zum Wintermonsun in viel kürzerer Zeit vor sich geht als 
der umgekehrte Wechsel, sind die Zyklonenstörungen des Herbstes auch besonders kräftig ausgeprägt; es sind die 
Taifune, die dann das Klima Koreas entscheidend beeinflussen. 
* Das Material für die Weather Charts wird von dem genannten Zentralobservatorium den täglichen telegraphischen Be 
richten der japanischen meteorologischen Stationen im Reich und im Ausland entnommen, der Weather Map of the Weather Bureau 
in Washington, the Met. Bull, of the Weather Bureau in Manila, the Bull. Météorologique du Ohserv. Centr. de Hndochina, the Met. 
Bull, of the Royal Observ. in Hongkong, the Weather Charts of the Naval Observ. Vladivostok und den meteorologischen Berichten 
der Dampfer; die letzteren fanden in reichlichem Maße Verwendung. Alle Daten beziehen sich auf den Mittag des 135°-F,-Meridians.
	        
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