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Full text: 59, 1939

Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wetterbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 11 
tungen für jeden Monat in den Tabellen III gegeben. Für die Richtung der Luftströmungen ist die Luftdruckver 
teilung und der topographische Aufbau des Geländes wichtig. Eine Berechnung der mittleren Luftdruckverteilung 
wurde nicht vorgenommen, da nach Hann (Lit. Nr. 17, 82) der Druck der Luft und seine Schwankungen als 
klimatischer Faktor von untergeordneter Bedeutung sind. Nach dem in der methodischen Vorbetrachtung Ge 
sagten wurde also in dieser geographischen, nicht meteorologischen, Arbeit auf eine Berechnung des mittleren 
Luftdrucks verzichtet. Für die 5 Hauptstationen gibt Okada (Lit. Nr. 32, 82) den mittleren Luftdruck in mm 
für ungleiche Jahresperioden an. 
Zu der Lage der 5 Stationen ist kurz folgendes zu sagen: 
Saisyü liegt an der Nordküste der Insel Quelpart; im Süden in 16 km Entfernung befindet sich der Gipfel 
des alten Vulkans Kandasan (1950 m). 
Moppo, am äußersten Südwestvorsprung einer relativ niedrigen Halbinsel gelegen, wird im Nordwesten 
von einer bis 228 m aufragenden kleinen Felsenkette überragt. 
Husan liegt an der Südostecke des Landes, am mittleren Teile einer vor allem im Norden von hohen Bergen 
überragten Bucht; im Südosten ist die Insel Makinosima 100 m hoch vorgelagert. 
Zensyü: Die Stadt befindet sich am Südende eines breiten Talsackes und ist im Osten und Süden von Bergen 
bis 600 m umgeben, im W von Hügelgelände von 100 bis 150 m Höhe (westlich der Mittelkette). 
Taikyü: Während die Stadt in hügeligem Gelände, 3 km südlich eines linken Nebenflusses des Rakutokö 
gelegen ist, befindet sich die Beobachtungsstation auf einem Hügel über der Stadt (östlich der Mittelkette). 
Dieser Abschnitt enthält die Auswertung der Tabellen II und III und der Karten I und II. 
Die durchschnittlich größten Jahreswindgeschwindigkeiten haben die Küstenstationen; auf Quelpart und im 
Westen sind sie größer als im Osten. Zensyü am Westrand der Mittelkette weist den kleinsten Jahresbetrag auf. Be 
trachtet man für die drei Küstenstationen den Jahresgang der Windgeschwindigkeiten, so zeigt sich, daß das 
Maximum in den Winter* fällt und das Minimum in die Zeit zwischen Mai und September. Taikyü und Zensyü 
haben durchschnittlich geringere monatliche Unterschiede, das Maximum fällt auf den März und das Minimum 
auf den Oktober. Beispiele für recht starke Stürme in den verschiedenen Jahreszeiten werden häufig in der unten 
folgenden genetischen Darstellung des Jahresablaufs für die Hauptstationen gegeben. 
Wenden wir uns nun den vorherrschenden Windrichtungen der einzelnen Jahreszeiten zu (siehe Tabellen III). 
Im Winter herrschen in Moppo fast absolut N- und NNW-Winde vor, in Husan und Saisyü ist der Sektor 
etwas nach W erweitert: NW, NNW, N. In Zensyü wehen die vorherrschenden Winde aus W, WNW, NW, NNW, 
und in Taikyü noch etwas mehr aus dem W-Sektor: WSW, W, WNW, NW. Im allgemeinen findet man also eine 
starke N-Komponente bei allen Stationen. 
Im Frühling bleibt diese Winterwindrichtung erhalten, es tritt aber eine weitere bevorzugte hinzu, die Sommer 
richtung. Der Frühling ist also eine Übergangsjahreszeit. Der März ähnelt aber noch stark den Wintermonaten. 
Die Hauptwindrichtungen des Sommers treten nicht so absolut herrschend auf wie die Winterrichtungen 
(siehe Tabelle III und Karte II). Die Sommerrichtung in Moppo ist S, SW (stark im Juli ausgeprägt), in Husan 
SSE und S (auch stark im Juli ausgeprägt), Saisyü zeigt keine besonders auffällige Richtung im Sommer, die 
Häufigkeit von Winden aus N, E, S ist ziemlich gleich groß. In Zensyü kommen die Sommerwinde aus SE-, 
SSE-, S-Richtung und in Taikyü aus E-, ESE-, SE-Richtung. 
Der Herbst ist wie der Frühling eine Übergangsjahreszeit, d. h. in den mittleren Windrichtungsbeobach 
tungen zeigen sich neben den Sommerwindrichtungen die Winterwindrichtungen. Nur tritt die Zunahme der 
Winterrichtung stärker und schneller ein als die Zunahme der Sommerrichtung im Frühling. Schon der Oktober 
ähnelt stark den Wintermonaten. Bei Moppo ist der Beginn des Herbstes am markantesten. Das ist sofort er 
sichtlich, wenn man die Prozentzahlen von August und September vergleicht (Tabellen III). Bei den anderen 
Stationen ist der Übergang Sommer/Herbst weniger schroff. 
Die nicht genannten Windrichtungen kommen recht selten vor. Was die Häufigkeit der Windstillen an 
betrifft, so ist kein charakteristischer Unterschied in den einzelnen Jahreszeiten zu finden, dagegen starke Unter 
schiede bei den einzelnen Stationen. Fast keine Windstillen hat Saisyü, besonders im Winter. Die Windstillen 
häufigkeit in Moppo und Husan ist etwas größer, aber auch noch recht gering. Bei Taikyü sind etwa 10% der 
* Wie in der Meteorologie üblich, werden Dezember, Januar, Februar als Winter bezeichnet; März, April, Mai als Früh 
ling usw.
	        
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